Review: Walk in Darkness – On the Road to Babylon

1. The sound of rain
2. On the Road to Babylon
3. Walk on the sky
4. On the Moon or on Mars
5. Nothing
6. In the mysts of time
7. My restless wings
8. Time to rise
9. Critical system failure

Walk in Darkness ist eine Italienisches Gothic Metal Project, welches 2015 gegründet wurde. Das erste Video Last Siren wurde alsbald veröffentlicht und ging durch die Decke, erreichte es schnell 1.8 Millionen Clicks auf YoutTube. 2017 wurde dann das erste, und exakt ein Jahr später, das zweite Album veröffentlicht. Jetzt, 3 Jahre nach dem ersten Album, erscheint der Nachfolger, On the Road to Babylon. Walk in Darkness entspringt dem Kopf des Gitarristen Shaman. Beschrieben wird er als Mastermind, welcher geheimnisvoll, visionär, vielleicht ein bisschen verrückt, aber mit einer originellen und vulkanischen Kreativität ausgestattet ist. Das einzige mit Namen bekannte Mitglied ist die Sängerin Nicoletta Rosellini, mit einer sehr weiten Range und weichen, sowie teilweise melancholischen Stimme, welche perfekt zum Gothic Metal passt.

Ich bin durch Nicoletta auf Walk in Darkness aufmerksam geworden, weil ich ihr wegen ihrer Melodic Power Metal Band Kalidia folge. Eigentlich bin ich bei Gothic Metal immer ziemlich vorsichtig, weil dies schnell zu sehr ins düstere, und ohne größere Melodien, abdriften kann. Dies ist hier aber nicht der Fall. Es ist düster, aber passend und das Album ist in sich stimmig. Die Musik ist teilweise auch psychedelisch, gibt einem ein Gefühl von einer Post-Apocalyptischen Welt und der aktuell immer wieder mal herrschenden bedrückenden Stimmung, welche durch die Entwicklungen der heutigen Zeit und der Covid-19 Krise bedingt ist. Dies spiegelt sich auch in den Texten wieder, wird doch immer wieder davon gesprochen, dass unser Planet verlassen werden muss, um nach neuen Horizonten, anderen Möglichkeiten zum Überleben zu suchen. Dabei aber viele auch zurück gelassen werden, weil nicht alle dabei sein können. Auch, dass Technologie sich immer weiter in unseren Alltag integriert, bis in den Menschen rein. Dieser dann irgendwann vielleicht auch einfach abgeschaltet werden kann und nur noch wie ein Roboter ist.

Von letzterem ist in Critical system failure die Rede, ein Lied welches zunächst mit Gameboy artigen Tönen anfängt, gefolgt von Synthesizern. Man fühlt sich wie in der Zukunft und ich musste direkt an Blade Runner denken. Ein langsames, melancholisches Lied, welches sich über akustische Gitarren, zu verzerrten steigert, aber nie schneller wird als am Anfang. Ein Abschluss des Albums, welcher einen zum Nachdenken animiert ob immer mehr Technologie wirklich gut ist, und man nicht an manchen Punkten mehr Vorsicht walten sollte.

My Restless Wings fällt ein bisschen aus dem Rahmen, nicht nur wegen dem Gastbeitrag von Elisabetta Bettini, Sängerin der Band Two Of Spades. Die musikalischen Gothic Elemente hört man nicht auf Anhieb, klingt es eher wie ein normales Rock Lied. Beim genaueren hinhören allerdings sind sie schon präsent. Das Lied handelt von Liebe und vergleicht es mit Wetterelementen. Das die Liebe wild und außer Kontrolle ist, wie eine stürmische Welle, was passiert wenn sie vorbei geht. Der Rückblick auf die vergangene Liebe ist wie Regen, doch der Weg nach vorne ist der Weg dem Zyklus der Sonne folgend. Ein Weg den man beschreiten sollte, weil man nie weiß ob man seiner Liebe wieder begegnet. Eine schöne Ruhepause, bevor dann mit Time to Rise und Critical system failure das Album abgeschlossen wird.

Mein Fazit von dem Album, es ist ein richtig gut gelungenes Gothic Album, in welchem auch immer wieder passend Growls von Emiliano Pasquinelli eingebaut sind, um die Stimmung der Musik entsprechend zum Lied zu verdüstern. Wenn man dieses Werk mit den ersten zwei Alben vergleicht, merkt man eine richtige Weiterentwicklung. Die einzelnen musikalischen Puzzlestücke der Bandmitglieder passen immer besser ineinander. Wer Walk in Darkness schon vorher mochte, oder generell Gothic Metal gut findet, dem sei dringend ans Herz gelegt das Album zu kaufen. Wer ins Genre mal rein schnuppern wollte, der kann dies sorglos mit On the Road to Babylon machen. Wer sich immer noch unsicher ist, der soll sich einfach das hier verlinkte Video anschauen.