Schatzkiste: Die Apokalyptischen Reiter – All You Need Is Love

Erscheinungsdatum: 31.10.2000

Label: Hammerheart Records

Genre: Death/Folk Metal (aber eigentlich nicht einordenbar)

Spieldauer: 50:54

Tracklist:

1. Licked by the Tongues of Pride 03:35

2. Unter der Asche 03:43

3. Erhelle meine Seele 03:59

4. Gone 04:54

5. Regret 03:39

6. Reitermania 02:57

7. Hate 02:25

8. Peace of Mind 02:54 instrumental

9. Geopfert 03:28

10. Rausch 03:42

11. Die Schönheit der Sklaverei 05:19

12. …vom Ende der Welt 10:19 instrumental

Nun wir haben wieder etwas aufgetan in unserer Schatzkiste und als Mitverantwortlicher für diese Kategorie, schaffe ich es endlich, nach viel zu langer Zeit, auch einmal die Vision umzusetzen. Sorry an mein Team und alle Leser, für diese Verzögerung, aber fangen wir einmal an. Kurz zur Ergänzung, bei der Idee der Schatzkiste, habe ich daran gedacht, alte Perlen einmal wieder auszukramen über die man im Verlauf mal wieder stolpert und die einem sehr viel bedeutet haben in der Vergangenheit, oder es immer noch tun. Musik, die einen emotional einen Lebensabschnitt sehr getragen hat, oder sonst wie in einer Form bewegte und man eine innige Verbindung dazu hat. So ähnlich wie man es aus großen Magazinen in Rubriken wie „5 Records that changed my life“ beispielsweise kennt. Aber nun zur Musik.

Als erste Schatzkiste und das war mir bereits bei Einführung der Rubrik sofort bewusst, muss ich ein Album ganz vorne mit anführen. Es handelt sich um das glorreiche „All You Need Is Love“ Album von „Die Apokalyptischen Reiter“. Und auch wenn das alles für den unerfahrenen Musikkonsumenten nach den Beatles klingt, kann man nur sagen, zum Glück hat es nichts damit zu tun. Nicht wegen der Beatles (persönlich gesagt aber auch :-P), sondern weil ich es liebe, wenn Bands Ideen eigen ausarbeiten. Ich selbst war ein ganz großer Reitermaniac der frühen Tage dieser Band. Als in die Musik eben noch das „Apokalyptische“ mit ein ging und auf diesem Album zur Perfektion getragen wurde. Texte mit Tiefgang umhüllt von tiefdunkler Musik, die sich dabei aber gegenseitig bestens ergänzen. Von verlorenem Lebensmut („Unter der Asche“), Weltenfeindlichkeit („Erhelle meine Seele“) bis hin zum lachenden Tanze in den Untergang („Gone“) wird hier der Schmerz und die Kontroverse von Hoffnungslosigkeit und dennoch den Kopf nicht hängen lassen oder einfach die Welt in Flammen zu stecken, alles verarbeitet. Und dies von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Mit „Licked by the Tongues of Pride“ startet die Scheibe direkt voll durch und die emotionale Atmosphäre steht im Kopf des Zuhörers. Und obwohl der größte Teil der Lyrics auf Deutsch verfasst sind, machen wie das Stück zu Beginn sowohl in emotionaler Verständlichkeit so wie in Atmosphäre keinen Unterschied und man bemerkt kaum den Unterschied, so gut verschmilzt alles im Konzept. Egal ob ausladend und tiefgründig („Die Schönheit der Sklaverei“) oder kurz und kompromisslos in die Maske („Reitermania“) bis hin zu verhaltener Fröhlichkeit („Gone“), um nur ein paar Beispiele anzubringen, geht eine wilde Achterbahnfahrt im Herzen des Konsumenten umher. Ich persönlich finde auch, dass es eines der letzten Alben der Band ist, die die Seele und Idee zu 150% verkörpern, welche hinter der Musik steht und mit dem Erscheinungsjahr 2000 auch noch für den Aufstieg der Apos und alles was dazu gehörte steht. Die damalige Fannähe auf Konzerten, welche heute in meinen Augen nicht mehr existiert, war damals jedoch eines der wichtigsten Aushängeschilder der Band. Damals kam ein Reiter Konzert, noch ansatzweise einem Drogenrausch nahe.

Für mich selbst, hat dieses Album eh noch zusätzlich eine andere Bedeutung, da es mir durch eine der schwersten Phasen meines Lebens hinweg geholfen hat und ich mir sogar auch ein Tattoo zum Album (mehr wird nicht verraten) stechen ließ. Das war noch Leidenschaft auf allen Ebenen die das Metalerherz begehrt. Definitiv ein Jahrhundertalbum, das man mal wieder rauskramen sollte und nicht in Vergessenheit geraten darf.

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