Schatzkiste: Sodom-Agent Orange

Release: 1.6.1989
Genre: Thrash Metal
Spieldauer: 40 Minuten und 14 Sekunden
Label:  SPV/Steamhammer

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Tracklist:

  1. Agent Orange
  2. Tired and Red
  3. Incest
  4. Remember the Fallen
  5. Magic Dragon
  6. Exhibition Bout
  7. Ausgebombt
  8. Baptism of Fire
  9. Don’t Walk Away (Tank cover)

 

Vorwort:
Es gibt Scheiben von Bands, die kennt man halt, obwohl man weder aktiver Hörer noch Fan der Truppe ist. Dies liegt meistens daran, dass Songs auf der Platte erschienen sind, die so großartig sowie szenetypisch sind, dass man als Metalhead automatisch damit in Berührung kommt. Sei es nun, weil man das Album oder einzelne Bestandteile davon auf Festivals oder Konzerten im Hintergrund bei einem Umbau der Stage hört oder der beste Kumpel einem ständig damit in den Ohren liegt, wie geil das Werk ist. Die Reibungspunkte sind einfach gegeben und vielfältig. Heute beschäftigen wir uns nämlich mit einem absoluten Kultklassiker made in Germany, der hoffentlich jedem ein Begriff ist und perfekt in diese Sparte passt. Von welchem Album ich spreche? Natürlich von Agent Orange aus dem Hause Sodom. Entspannt euch bei einer Dose kalten Bier, dreht die Boxen auf und macht es euch gemütlich. Es wird nämlich Zeit, mit einem weiteren Bericht aus unserer prall gefüllten Plattenkiste.

Das Album:
Agent Orange ist das dritte Kind der Gelsenkirchen-Stahlschmiede Sodom, das im Jahre 1989 das Licht der Welt erblickt hat. Seine älteren Album-Geschwister davor hießen, um unseren Bildungsauftrag hier an Ort und Stelle zu erfüllen, Persecution Mania, Obsessed by Cruelty sowie die EP In the Sign of Evil. Sodom setzt bei Agent Orange genau wie bei seinem Vorgänger auf ein rasantes Spieltempo, das ohne große Spielerei und Experimente serviert wird. Der Unterschied hierbei ist, dass Agent Orange nun deutlich reifer und professioneller wirkt. Auch die Versatzstücke, die eher nach Death- und Black Metal klingen, wurden weiter nach hinten gestellt und mehr auf reinen Thrash Metal gesetzt. Bei den Liedtexten griff man in mehrere Regale: Inzucht unter Menschen sowie Stierkampf finden auf dem Album genauso ihren Platz wie der Vietnamkrieg. Letzteres Thema nimmt dabei am meisten Raum ein und ist besonders mit dem Titeltrack gut vertreten. Apropos Agent Orange, es wird mal Zeit, uns ein paar der Lieder genauer zu Brust zu nehmen. Da passt der Namensgeber ja perfekt als Einstand, oder? Der Track verkörpert nämlich genau das, was man beim Anblick des, nach meinem Geschmack genialen Cover-Artwork, erwartet. Der besonders treibende und rhythmische Anfang, der mit einem Gitarrenriff daher kommt, welchem einer gnadenlosen Walze ähnelt, wirkt imposant und kraftvoll. Bissig und energisch nimmt Tom Angelripper seine Arbeit als Sänger ernst und gibt dabei die Grausamkeit wieder, die beim Einsatz des chemischen Entlaubungsmittels Agent Orange entstanden sind. Ganz klar ist dieser Song das Aushängeschild des Albums. Auch der Rest des Werkes kann sich hören lassen. Picken wir zum Beispiel den Song Incest raus. Wie der Name auf Anhieb verrät, schlägt dieser textlich in eine komplett andere Richtung ein. Er thematisiert die sexuelle Handlung von Bruder und Schwester. Vom Klang kann man diesen Track als etwas konfuser und wilder beschreiben, welche eine drückende Wirkung hat. Machen wir wieder einen Schritt zurück zum Anfang des Albums. Mit dem Lied Ausgebombt geht es zurück auf das von Bomben heimgesuchte Schlachtfeld. Hier wird ohne große Umschweife losgelegt und darauf losgespielt. In Gegensatz zum Rest des Albums wird hier mal der Refrain auf Deutsch auf eine sehr launische Art und Weise gebellt.

Fazit:
Agent Orange ist einfach ein „All Time Classic“ aus der Rubrik Thrash Metal deutscher Produktion. Das Werk besticht mit flottem Tempo, bissigen Gesang sowie einer perfekten Mischung aus professionell wirkenden Klang und Untergrund-Sound. Auch wenn man mit Thrash Metal wenig zu tun hat (wie ich zum Beispiel), sollte man sich Agent Orange oder besser Sodom im Allgemeinen anhören. Es lohnt sich, versprochen!

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