Der Samstag beim Traffic Jam Open Air in Dieburg war ein Fest für die Sinne und ein Paradies für Musikliebhaber. Schon beim Betreten des Geländes erlebte man auch an diesem zweiten Tag die besondere Atmosphäre, die dieses Festival auszeichnete. Das kulinarische Angebot war vielfältig: von knusprigen Falafeln über erfrischendes Eis bis zu saftigen Burgern mit Pommes. Besonders praktisch waren die aufladbaren Chiparmbänder, die das Mitführen eines Portemonnaies überflüssig machten. Trotz der drückenden Hitze bot das Team Wasserspaß eine willkommene Abkühlung für alle Besucher. An einem Zaun hing ein Schlauch mit einem Duschaufsatz, zur Selbstbetätigung, um sich zu erfrischen. Auch im Bühnengraben standen bei fast jedem Konzert, sei es an der kleinen oder großen Bühne, freundliche Helfer mit Wasserschläuchen bereit, um die vordersten Reihen sanft abzukühlen und den Gästen eine erfrischende Pause von der brütenden Sonne zu verschaffen. Von 12 bis 17 Uhr lockte der Tag der offenen Tür zahlreiche Familien und neugierige Metalfans an. Diese erkundeten das Gelände und genossen die verschiedenen Attraktionen. Der Zeltplatz war in diesem Jahr gut besucht und von ausgelassener Stimmung geprägt. Besucher spielten Flunkyball, grillten oder saßen in Gruppen zusammen. Ein als Jesus verkleideter Festivalbesucher, ein Pikachu und jemand mit Plüschschlangen über den Schultern sorgten für zusätzliche Unterhaltung und Lacher. Die freundlichen Mitarbeiter an den Essens- und Getränkeständen trugen ebenfalls zur positiven Atmosphäre bei. Das Festivalgelände war liebevoll gestaltet und bot den perfekten Rahmen für ein unvergessliches Erlebnis. Der Merchandising-Stand war gut besucht.
Der Tag begann mit einem humorvollen Auftritt von Dimo & Bumba, die auf der kleinen Bühne die ersten Besucher mit einem Bibi und Tina Song einheizten.
Im Anschluss folgte ein Bieryoga-Kurs, bei dem Teilnehmer mit einer kostenlosen Bierflasche Yogaübungen machten, um sich perfekt auf den zweiten Festival-Tag vorzubereiten. Dieses Highlight sorgte für gute Stimmung. Ein weiteres Vergnügen war das Bobbycar Rennen, das viel Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein bot.
Farewell Spit
Um 13:50 Uhr eröffneten Farewell Spit auf der großen Entega Bühne das Festival. Mit ihrem energiegeladenen Auftritt und einer Mischung aus Alternative Rock und Indie-Pop fesselten sie sofort das Publikum. Die Band spielte sowohl bekannte Songs als auch neue Stücke, die begeistert aufgenommen wurden. Besonders beeindruckend war die Bühnenpräsenz von Sängerin Alica, die mit ihrer mitreißenden Performance und viel Gestikulation die Zuschauer fesselte und verzauberte. Ihre Mimik war sehr ausgeprägt, wodurch ihre Emotionen deutlich spürbar waren. Besonders als sie die Sonnenbrille abnahm, die sie zu Beginn trug, verstärkte das ihren Auftritt.
Socksoff
Zum ersten Mal stand der Bühnenwechsel an und nahezu nahtlos ging die Show in Socksoff auf der kleinen Bühne über. Der Sound des Trios erinnerte stark an eine neue Version von Sum 41. Obwohl die Band nur aus drei Mitgliedern bestand, boten sie eine unglaubliche Show und rissen das Publikum mit ihrer Energie und Leidenschaft mit. Der Bassist sprang mehrfach auf und ab auf der Bühne und reizte die kleine Bühne voll aus. Der Drummer, der sich im Hintergrund befand, ging kein bisschen unter, weil er mit seinen Skills an den Drums überzeugte. Die Band, bekannt für ihren punkigen Sound und rebellische Texte, riss das Publikum mit schnellen Gitarrenriffs und kraftvollen Drums mit. Vorne tanzten die Leute ausgelassen. Die Fans sangen lautstark mit, besonders beim Song Falling Apart, der das Publikum regelrecht ausrasten ließ.
Setlist Socksoff
- Some Days
- Bored
- No Facts
- Figure it out
- Don’t Belong / Spyral
- Desperate
- Not Amused
- Falling apart
- With A Smile
- To The Moon
Pentastone
Pentastone rockten die Hauptbühne mit ihrem kraftvollen Hardrock-Sound. Bereits bei den ersten Liedern bildete das Publikum begeistert einen Circle Pit vor der großen Bühne. Die Band beeindruckte mit einer musikalischen Vielfalt, die sowohl harte Rocknummern als auch emotionale Balladen umfasste. Die Sängerin nahm die ganze Bühne mit ihrer Präsenz ein und fesselte das Publikum mit ihrer markanten Stimme. Sie bewegte sich dabei äußerst dynamisch auf der Bühne, kniete nieder, sprang und schaffte es, die Energie der Songs perfekt zu transportieren. Gegen Ende des Auftritts formte sich vor der Bühne ein imaginäres riesiges Boot, und alle Fans ruderten begeistert zusammen. Die Sängerin trug ein ärmelloses Oberteil, das ein auffälliges Tattoo – einen großen Kreis auf ihrem Dekolleté – zur Schau stellte. Der Gitarrist faszinierte mit virtuosen Soli, die das Publikum immer wieder in Begeisterung versetzten. Besonders bemerkenswert war die Art und Weise, wie die Band das Thema mentale Gesundheit in ihren Liedern behandelte. Die Sängerin sprach dieses wichtige Thema auch direkt an und berührte damit viele Herzen im Publikum.
Setlist Pentastone
- Break My Back
- Stuck In The Sky
- Keep Falling
- Wounds Are Meant To Heal
- Haunt Me
- Hurricane
- Pink Pullover
- Lost In Reality
- Supposedly
Brainscha
Bekannt für ihren Mix aus Pop und Punk, schufen Brainscha auf der kleinen Bühne eine besondere Atmosphäre. Die Kombination aus harten Riffs und poppigen Melodien fand großen Anklang beim Publikum. Gleich zu Beginn des Auftritts kletterte der Sänger der Band über die Bühnenabsperrung und sang dicht an seinen Fans in der ersten Reihe, die größtenteils aus Kindern bestand, die durch den Tag der offenen Tür dort waren. Diese spontane Aktion begeisterte die Zuschauer und zeigte die Nähe der Band zu ihrem Publikum. Auch der Frontmann der Band, Michael Brunner, sprach offen über seine Erfahrungen mit psychischen Problemen und betonte die Bedeutung von Hilfe. Er wandte sich an das Publikum und gab den Rat, die Online-Plattform 116117 zu nutzen, wenn man einen psychologischen Ersttermin vereinbaren möchte. Mit dem Song Don’t Go ging er ins Publikum und legte sich auf die Wiese, was eine intime Atmosphäre schuf. Diese Geste und der emotionale Song berührten die Zuschauer tief und unterstrichen seine Botschaft über mentale Gesundheit. Kurz nach dem Song lief der Sänger mit einem Wasserschlauch durchs Publikum und sorgte dafür, dass auch die hintersten Reihen nass wurden. Diese erfrischende Aktion zeigte seine Fürsorge für das Wohlbefinden der Zuschauer und sorgte für ausgelassene Stimmung.
Setlist Brainscha
- Lo
- Cake
- Birthday
- High
- Was machst du
- Family Party
- Don’t Go
- Lost in Utopia
- Fck u
- Smile or Die
- Alone
- Pop Punk Sux
- Lost Generation
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