Festivalbericht: Traffic Jam Open Air 2024 Samstag

Der Samstag beim Traffic Jam Open Air in Dieburg war ein Fest für die Sinne und ein Paradies für Musikliebhaber. Schon beim Betreten des Geländes erlebte man auch an diesem zweiten Tag die besondere Atmosphäre, die dieses Festival auszeichnete. Das kulinarische Angebot war vielfältig: von knusprigen Falafeln über erfrischendes Eis bis zu saftigen Burgern mit Pommes. Besonders praktisch waren die aufladbaren Chiparmbänder, die das Mitführen eines Portemonnaies überflüssig machten. Trotz der drückenden Hitze bot das Team Wasserspaß eine willkommene Abkühlung für alle Besucher. An einem Zaun hing ein Schlauch mit einem Duschaufsatz, zur Selbstbetätigung, um sich zu erfrischen. Auch im Bühnengraben standen bei fast jedem Konzert, sei es an der kleinen oder großen Bühne, freundliche Helfer mit Wasserschläuchen bereit, um die vordersten Reihen sanft abzukühlen und den Gästen eine erfrischende Pause von der brütenden Sonne zu verschaffen. Von 12 bis 17 Uhr lockte der Tag der offenen Tür zahlreiche Familien und neugierige Metalfans an. Diese erkundeten das Gelände und genossen die verschiedenen Attraktionen. Der Zeltplatz war in diesem Jahr gut besucht und von ausgelassener Stimmung geprägt. Besucher spielten Flunkyball, grillten oder saßen in Gruppen zusammen. Ein als Jesus verkleideter Festivalbesucher, ein Pikachu und jemand mit Plüschschlangen über den Schultern sorgten für zusätzliche Unterhaltung und Lacher. Die freundlichen Mitarbeiter an den Essens- und Getränkeständen trugen ebenfalls zur positiven Atmosphäre bei. Das Festivalgelände war liebevoll gestaltet und bot den perfekten Rahmen für ein unvergessliches Erlebnis. Der Merchandising-Stand war gut besucht.

Der Tag begann mit einem humorvollen Auftritt von Dimo & Bumba, die auf der kleinen Bühne die ersten Besucher mit einem Bibi und Tina Song einheizten.

Im Anschluss folgte ein Bieryoga-Kurs, bei dem Teilnehmer mit einer kostenlosen Bierflasche Yogaübungen machten, um sich perfekt auf den zweiten Festival-Tag vorzubereiten. Dieses Highlight sorgte für gute Stimmung. Ein weiteres Vergnügen war das Bobbycar Rennen, das viel Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein bot.

Farewell Spit

Um 13:50 Uhr eröffneten Farewell Spit auf der großen Entega Bühne das Festival. Mit ihrem energiegeladenen Auftritt und einer Mischung aus Alternative Rock und Indie-Pop fesselten sie sofort das Publikum. Die Band spielte sowohl bekannte Songs als auch neue Stücke, die begeistert aufgenommen wurden. Besonders beeindruckend war die Bühnenpräsenz von Sängerin Alica, die mit ihrer mitreißenden Performance und viel Gestikulation die Zuschauer fesselte und verzauberte. Ihre Mimik war sehr ausgeprägt, wodurch ihre Emotionen deutlich spürbar waren. Besonders als sie die Sonnenbrille abnahm, die sie zu Beginn trug, verstärkte das ihren Auftritt.

Socksoff

Zum ersten Mal stand der Bühnenwechsel an und nahezu nahtlos ging die Show in Socksoff auf der kleinen Bühne über. Der Sound des Trios erinnerte stark an eine neue Version von Sum 41. Obwohl die Band nur aus drei Mitgliedern bestand, boten sie eine unglaubliche Show und rissen das Publikum mit ihrer Energie und Leidenschaft mit. Der Bassist sprang mehrfach auf und ab auf der Bühne und reizte die kleine Bühne voll aus. Der Drummer, der sich im Hintergrund befand, ging kein bisschen unter, weil er mit seinen Skills an den Drums überzeugte. Die Band, bekannt für ihren punkigen Sound und rebellische Texte, riss das Publikum mit schnellen Gitarrenriffs und kraftvollen Drums mit. Vorne tanzten die Leute ausgelassen. Die Fans sangen lautstark mit, besonders beim Song Falling Apart, der das Publikum regelrecht ausrasten ließ.

Setlist Socksoff

  • Some Days
  • Bored
  • No Facts
  • Figure it out
  • Don’t Belong / Spyral
  • Desperate
  • Not Amused
  • Falling apart
  • With A Smile
  • To The Moon

Pentastone

Pentastone rockten die Hauptbühne mit ihrem kraftvollen Hardrock-Sound. Bereits bei den ersten Liedern bildete das Publikum begeistert einen Circle Pit vor der großen Bühne. Die Band beeindruckte mit einer musikalischen Vielfalt, die sowohl harte Rocknummern als auch emotionale Balladen umfasste. Die Sängerin nahm die ganze Bühne mit ihrer Präsenz ein und fesselte das Publikum mit ihrer markanten Stimme. Sie bewegte sich dabei äußerst dynamisch auf der Bühne, kniete nieder, sprang und schaffte es, die Energie der Songs perfekt zu transportieren. Gegen Ende des Auftritts formte sich vor der Bühne ein imaginäres riesiges Boot, und alle Fans ruderten begeistert zusammen. Die Sängerin trug ein ärmelloses Oberteil, das ein auffälliges Tattoo – einen großen Kreis auf ihrem Dekolleté – zur Schau stellte. Der Gitarrist faszinierte mit virtuosen Soli, die das Publikum immer wieder in Begeisterung versetzten. Besonders bemerkenswert war die Art und Weise, wie die Band das Thema mentale Gesundheit in ihren Liedern behandelte. Die Sängerin sprach dieses wichtige Thema auch direkt an und berührte damit viele Herzen im Publikum.

Setlist Pentastone

  • Break My Back
  • Stuck In The Sky
  • Keep Falling
  • Wounds Are Meant To Heal
  • Haunt Me
  • Hurricane
  • Pink Pullover
  • Lost In Reality
  • Supposedly

Brainscha

Bekannt für ihren Mix aus Pop und Punk, schufen Brainscha auf der kleinen Bühne eine besondere Atmosphäre. Die Kombination aus harten Riffs und poppigen Melodien fand großen Anklang beim Publikum. Gleich zu Beginn des Auftritts kletterte der Sänger der Band über die Bühnenabsperrung und sang dicht an seinen Fans in der ersten Reihe, die größtenteils aus Kindern bestand, die durch den Tag der offenen Tür dort waren. Diese spontane Aktion begeisterte die Zuschauer und zeigte die Nähe der Band zu ihrem Publikum. Auch der Frontmann der Band, Michael Brunner, sprach offen über seine Erfahrungen mit psychischen Problemen und betonte die Bedeutung von Hilfe. Er wandte sich an das Publikum und gab den Rat, die Online-Plattform 116117 zu nutzen, wenn man einen psychologischen Ersttermin vereinbaren möchte. Mit dem Song Don’t Go ging er ins Publikum und legte sich auf die Wiese, was eine intime Atmosphäre schuf. Diese Geste und der emotionale Song berührten die Zuschauer tief und unterstrichen seine Botschaft über mentale Gesundheit. Kurz nach dem Song lief der Sänger mit einem Wasserschlauch durchs Publikum und sorgte dafür, dass auch die hintersten Reihen nass wurden. Diese erfrischende Aktion zeigte seine Fürsorge für das Wohlbefinden der Zuschauer und sorgte für ausgelassene Stimmung.

Setlist Brainscha

  • Lo
  • Cake
  • Birthday
  • High
  • Was machst du
  • Family Party
  • Don’t Go
  • Lost in Utopia
  • Fck u
  • Smile or Die
  • Alone
  • Pop Punk Sux
  • Lost Generation

The First Fire

Der Auftritt von The First Fire fand auf der großen Entega Bühne statt. Die Menschenmenge war beeindruckend groß. Die vier Jungs begeisterten das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung aus Alternative-Rock, Metalcore und Post-Hardcore, die durch kraftvolle und eingängige Melodien bestach. Der Sänger fiel sofort durch seine stylische Frisur auf, die an einen modernen Vokuhila erinnerte. Seine markante Stimme und emotionale Performance zogen die Zuschauer in den Bann. Daneben glänzte der Gitarrist mit seiner beeindruckenden Fingerfertigkeit und packenden Riffs, während Bassist und Schlagzeuger mit kraftvollen Beats und soliden Rhythmen das Fundament der Show bildeten. Leider kam es zwischendurch zu technischen Problemen und der Auftritt musste mehrfach unterbrochen werden. Dies hielt das Publikum jedoch nicht ab. Nachdem die Probleme behoben waren, sangen alle lautstark mit und bewegten sich zur Musik. Die Interaktion zwischen der Band und den Fans war herzlich und authentisch, was die Atmosphäre noch intensiver machte. Unter tosendem Applaus verabschiedeten sich The First Fire schließlich und hinterließen mit ihrer mitreißenden Performance einen bleibenden Eindruck.

Accvsed

Nach einer kurzen Wartezeit, bei der den Besuchern des Festivals genug Zeit blieb, um von der großen Entega Bühne zur kleinen Bühne zu wandern, ging es weiter mit Accvsed. Bekannt für ihren düsteren und energiegeladenen Sound mit Electronic-Elementen, lieferten die Jungs aus Wiesbaden eine fesselnde und intensive Show ab. Die geballte Ladung Core kam beim Publikum hervorragend an und die Atmosphäre wurde durch einen Circle Pit und eine Wall of Death zusätzlich angeheizt. Sänger Tino Mehlig überzeugte mit seiner kraftvollen Stimme, während der Gitarrist der Band durch seine Shouts als auch durch seine Skills an der Gitarre beeindruckte. Im Bühnenbild dominierten Nebel und dynamisches Licht, was die ohnehin schon packende Performance noch verstärkte. Der Sänger trug ein blaues Enter Shikari T-Shirt und stellte sich regelmäßig auf die vordere Monitorbox, um seine Emotionen noch kraftvoller zur Geltung zu bringen. Die Fans in den vorderen Reihen pogten und tanzten begeistert mit.

Setlist Accvsed

  1. Deviant
  2. Unraveled
  3. What We’ll Never Be
  4. Relief
  5. Day of the Locust
  6. House of doubt
  7. Currents

Skaallüren

Mit dem folgenden Auftritt von Skaallüren zog eine fröhliche Stimmung auf der Entega Hauptbühne ein. Die Band, bekannt für ihren energiegeladenen Ska-Punk, animierte das Publikum zum Tanzen und Feiern. Besonders hervorzuheben war der Keyboarder, der sein Instrument so installiert hatte, dass das Publikum einen hervorragenden Blick auf seine virtuosen Fingerbewegungen hatte. Bevor er sich nach vorne beugte und während der Show leidenschaftlich spielte, war die Bühne bereits voll mit Musikern, deren harmonische Zusammenarbeit den Auftritt noch mitreißender machte. Die Bläsersektion verlieh dem Auftritt eine besondere Note. Die Trompeter hielten ihre Instrumente in die Höhe und bewegten sich dynamisch zur Musik, während sie ab und zu ein Mikrofon mit Sänger Philipp Ritter teilten, um zusammen hineinzusingen. Philipp trug eine Sonnenbrille und riss das Publikum mit seiner kraftvollen Stimme mit. Der Auftritt brachte eine willkommene Abwechslung auf dem Traffic Jam Open Air und sorgte dafür, dass die Fans begeistert mitsangen und die Band feierten.

Leyka

Nun war es so weit und Leyka betrat die kleine Bühne des Festivals. Die Band, bekannt für ihren einzigartigen Metalcore-Sound, fesselte das Publikum mit ihrem melancholischen Klang. Tom Herzberger, der kraftvolle Shouter, zog alle in seinen Bann, als er mit seinen harten Shouts die Bühne zum Beben brachte. Dabei kniete er sich intensiv auf die Monitorboxen und beugte sich nach vorne, um näher am Publikum zu sein und die Emotionen noch intensiver rüber zu bringen. Neben ihm überzeugte Gitarrist und Clean-Gesang Sänger Phil Serbiné nicht nur mit seiner beeindruckenden Stimme, sondern auch mit virtuosen Gitarrenriffs. In einem bewegenden Moment knieten sich alle Bandmitglieder auf die Bühne, und das gesamte Publikum folgte diesem Beispiel, indem es ebenfalls auf den Boden ging. Dieser kollektive Akt schuf eine kraftvolle Verbindung zwischen Künstlern und Fans und machte den Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis. In den vordersten Reihen entstand ein erneuter Circle Pit, und das Publikum rockte begeistert mit. Gegen Ende des Auftritts standen beide Gitarristen abwechselnd im Bühnengraben, und einige Leute wagten es sogar, trotz der kleinen Bühne zu stagediven. Diese leidenschaftlichen Momente trugen dazu bei, den Auftritt zu einem energiegeladenen Höhepunkt zu machen.

Setlist Leyka

  1. Sorrow
  2. Prisoners
  3. Requiem
  4. Resurrection
  5. Orange
  6. Affliction
  7. Insight
  8. 27
  9. For ZeS

Artemis Rising

Mit voranschreitender Zeit des Festivaltages eroberten Artemis Rising die Hauptbühne mit ihrem Electronic-Metalcore. Die Kombination aus harten Gitarrenriffs und elektronischen Klängen schuf eine beeindruckende Klanglandschaft. Während des Auftritts der Jungs wurde es langsam dämmrig, und schwarze Luftballons wurden ins Publikum geworfen, die im schwachen Licht wie kleine Schatten durch die Luft schwebten. Der Sänger Daniel beeindruckte durch seine kraftvolle Stimme und trat in einem Outfit auf, das ihn wie einen Teil eines SWAT-Teams erscheinen ließ. Obwohl er hauptsächlich Englisch sprach, überraschte er die Fans immer wieder, indem er ab und zu ein paar Worte auf Deutsch mit dem Publikum wechselte. Dies verstärkte die intensiven, aggressiven Klänge, die die Bühne beherrschten. Die Fans, die von der energetischen Performance mitgerissen wurden, initiierten einen Circle Pit, der sich dynamisch durch die Menge zog.

Nachdem die letzten Klänge des vorhergehenden Auftritts verklungen waren, versammelte sich das gesamte Team des Traffic Jam Open Airs auf der kleinen Bühne. Mit einem herzlichen Lächeln hielten sie eine Dankesrede, in der sie sich bei allen Beteiligten für die herausragende Arbeit des vergangenen Jahres bedankten. Die Zuschauer applaudierten begeistert und würdigten die unermüdlichen Anstrengungen, die das Festival erst möglich gemacht hatten. Nach dieser bewegenden Ansprache betrat die nächste Band die Bühne und sorgte dafür, dass die Stimmung weiterhin auf höchstem Niveau blieb.

Avralize

Nach einer kurzen Umbaupause war es an der Zeit für Avralize. Die Band lieferte eine beeindruckende Stunde auf der kleinen Bühne und sorgte mit ihrer Mischung aus Metalcore und Heavy Metal für eine einzigartige Atmosphäre. Sie beeindruckten nicht nur durch komplexe Songstrukturen, sondern auch durch ihre außergewöhnlichen und auffälligen Outfits. Sänger Severin Sailer trug eine schwarz-weiß karierte Hose und ein bauchfreies Oberteil sowie eine auffällige Frisur. Während Bassist Valentin Noack ein ärmelloses hautfarbenes Oberteil trug, das den Auftritt visuell zusätzlich bereicherte. Severin kletterte während der Show die Absperrung hoch und sang hautnah zu seinen Fans. Er überzeugte voll und ganz mit seiner kraftvollen Stimme und riss seine Fans mit. Faszinierende Lichteffekte verstärkten die Wirkung und wurden mit zunehmender Dunkelheit noch eindrucksvoller. Die Lichtshow und die Nebeleffekte rundeten das Bühnenbild perfekt ab und machten den Auftritt zu einer echten Bereicherung des Festivals.

Dimo & Bumba

Nun war es erneut so weit: Dimo & Bumba betraten die Hauptbühne und sorgten für ein unvergessliches Erlebnis. Mit einer erneut humorvollen Darbietung eines Bibi und Tina-Songs zauberten sie den Zuschauern ein breites Lächeln ins Gesicht. Doch das war noch nicht alles, zur großen Freude des Publikums wurde eine Konfetti-Kanone gezündet, die den Himmel mit glitzernden Farben füllte und den Moment in ein spektakuläres Fest verwandelte. Der Auftritt endete unter dem tosenden Applaus des begeisterten Publikums.

Monsters of Liedermaching

Der Headliner des Abends, Monsters of Liedermaching, bot auf der Entega Hauptbühne anderthalb Stunden lang eine mitreißende Show und bildete damit den krönenden Abschluss des Festivals. Die Band, bekannt für ihre humorvollen Texte und eingängigen Melodien, brachte das Publikum zum Lachen und Feiern. Gleich zu Beginn des Auftritts setzten sich die Musiker passend zu einem aufblasbaren Hasen im Publikum Hasenzähne auf, was die Zuschauer begeisterte. Während des Konzerts spielten sie sogar auf Nasenflöten, was für zahlreiche Lacher sorgte. In den vordersten Reihen spielten die Zuschauer während des Auftritts Volleyball, was die ausgelassene Stimmung noch verstärkte. Die Band animierte das Publikum immer wieder zum Mitsingen und Mitklatschen und da viele ihrer bekannten Lieder gespielt wurden, machten alle begeistert mit. Zum Ende des Auftritts wurde Cola Korn angestimmt, ein Song, der auch der Namensgeber der Aufbauhelfer-Party des Traffic Jams ist, der Cola Korn Party. Dies sorgte bei den Beteiligten für große Erheiterung.

Der Samstag des Traffic Jam Open Air war ein voller Erfolg. Die Vielzahl an Essensständen und das abwechslungsreiche Programm schufen eine einzigartige Atmosphäre. Die Bands boten beeindruckende Darbietungen, und das Publikum feierte ausgelassen. Insgesamt war der Festival-Samstag ein unvergessliches Erlebnis und ein echtes Highlight des Sommers. Das Team hinter dem Traffic Jam trug mit seiner Motivation und positiven Energie zum Erfolg des Festivals bei. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr! 

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