Vorbericht: De Mortem Et Diabolum 2023

Dieses Jahr geht das De Mortem Et Diabolum in die 9. Runde und wir stellen euch die ersten Bands gerne vor. Am 8. und 9. Dezember 2023 treten im Rahmen der Veranstaltung Black Metal Bands aus verschiedenen Ländern im ORWOhaus in Berlin auf. Für Fans der Musik ist diese Veranstaltung ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk und für die bitterbösen Kinder gibt es erste Informationen über ihre Geschenke. 

Es sind bereits ganze 14 Bands bestätigt worden und wir stellen sie von unten nach oben (mit Headlinern am Schluss) vor. Fangen wir mit Ill Tidings aus Österreich. Mit dieser Bandpräsentiert das De Mortem Et Diabolum eine recht junge, aber auch sehr aktive Band. Seit 2018 existiert die Truppe (ursprünglich unter dem Namen Unholy Order) und hat seit dem bereits zwei Alben und eine Single veröffentlicht. Diese Band könnte dementsprechend ein spannender und sehr überraschender Opener für einen der beiden Tagen darstellen. Wir bleiben gespannt.

Mit Avowal hätten wir einen weiteren Kandidaten für den Posten des Openers. Die ebenfalls junge Band hat bisher wenig Material veröffentlicht, aber die wenigen Tracks lassen einem das Wasser im Munde zusammen laufen. Ein gutes Beispiel von Black Metal mit okkultem Schlag und auch live bieten sie eine unaufdringliche, aber sehr stimmige Performance mit dezenten Kostümen. Wer schonmal Thy Light live erlebt hat, weiß, wie schön ein reduzierter Auftritt sein kann. Vielleicht kann dieses Festival ein gutes Sprungbrett für die Band sein. 

Boötes Void, der Name allein ist schon sehr spannend. Der Begriff meint einen Bereich im bekannten Universum, wo kein Licht hinkommt und die tiefste Schwärze herrscht die wir kennen. Ein passender Name für den klinischen Sound der Band, die sich schon auf dem Wolfszeit Festival und anderen einschlägigen Veranstaltungen beweisen durfte. Erst letztes Jahr haben sie ein neues Album veröffentlicht und bestimmt dürfen wir etwas davon live hören. 

Weiter geht es mit Wrang aus den Niederlanden. Erst letztes Jahr hat die Band ihr zweites Album, De vaendrig, veröffentlicht. Dieses Werk hat eine positive Resonanz in der Szene hinterlassen und ihre Mischung aus glatten Black Metal und gelegentlichen Black´n´Roll schafft eine außergewöhnliche Mischung. Wir dürfen gespannt sein auf den Auftritt.

Shores of Ladon, eine Band aus Mecklenburg-Vorpommern. Aus dieser Ecke Deutschland kenne ich einige naturverbundene Black Metal Bands. Shores of Ladon hat vor zwei Jahren ihr zweites Album Witterung veröffentlicht, welches in den Reviews hochgelobt und als Geheimtipp betitelt wurde. Auf in die düsteren Wälder, Sümpfe und Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern!

Eine weitere Band aus Deutschland, aber aus einer ganz anderen Ecke, ist Krater. Die Sachsen, mit ihrem explosiven Sound und ihrem Hang zu technischen Raffinessen, präsentieren eine volle Diskografie mit bis zu vier Alben. Diese spiegeln in den einzelnen Liedern eine ganze Palette an menschliche Emotionen, wie Hass, Wut, Erhabenheit und so weiter, wider. Ein hoch spannendes Konzept für den brachialen Black Metal. 

Ein Act aus der Niederlande ist Helleriun, das Solo-Projekt von Carchost, dem Drummer von Orewoet. Hier hat sich ein Musiker aus der letzten Reihe der Bühne aufgemacht, um zum Frontmann zu werden. Erst dieses Jahr erschien das Album Devils, Death and Dark Arts und damit werden wir mit neuem Material versorgt. 

 

Black Metal entsteht und gedeiht in so vielen Ländern auf der Welt. Los Males Del Mundo bringen uns argentinischen Black Metal mit einem philosophischen (und düsteren) Sicht auf die Welt und beziehen sich auf Friedrich Nietzsches, Arthur Schopenhauers und Emil Ciorans. Thematisch wirklich schwere Kost, aber verpackt in einen sehr modernen Stil des Black Metals. Eine seltene Gelegenheit eine solche Band zu sehen, welche so weit anreist, also lasst sie euch nicht entgehen. 

Der Black Metal als Musik und Szene kann immer wieder mit einer Überraschung auftrumpfen und mit Darvaza darf ich euch bestimmt eine weitere spannende Kombination präsentieren. Das italienische-norwegische Duo hat nach sieben Jahren, drei EPs und einer Single letztes Jahr endlich den Schritt zum ersten Album gewagt. Mit Ascending into Perdition darf das tiefschwarze Lied von Feuer und Eis, welche unter Fans bereits einen hohen Stellenwert genießt, einiges an neuen Material zum Besten geben. 

Als Fotograf auf Festivals lernt man schnell eine Faustregel: Zeitraum zum Fotografieren sind meist drei Lieder oder 15 Minuten… oder ein Lied von Ultha (Lovecraft lässt hier grüßen). Dies ist kein schlechter Scherz, den diese Band beschwört nicht einfach eine schwarze Klangwand, sondern eine schwarze Weltkarte für die Schattenseiten der menschlichen Psyche. Mit ihren langen, ausschweifenden und drückenden Liedern wird der Auftritt zu einem akustischen Opernstück und viel von der Aufmerksamkeit der Zuschauer fordern. Ich bin jetzt schon ganz wild auf diesen Auftritt.

Der globale Kuchen wird mit Winterfylleth um die Zutat England erweitert. Dies sind heimatverbundene und sehr eifrige (mit bereits acht veröffentlichten Alben) Musiker aus Manchester. Die Band verbindet brachialen Black Metal mit einer gewissen Epik und bereichert dies mit verspielten Melodien. Sie behalten eine konstante Marschrichtung beim Spielen bei, aber platzieren kleinere Überraschungen auf dem Wegesrand. Seid gespannt auf einen besonderen Waldspaziergang.

Mit The Spirit findet sich ein echter Überflieger im Line-Up! Ihr Debütalbum, Sounds from the Vortex, wurde bei Nuclear Blast, einer wahren Größe unter den Labels, veröffentlicht. Ein Start wie im Bilderbuch. Schon das nächste Album, Cosmic Terror, haben sie auf AOP Records veröffentlicht. In ihrer Musik verbindet die Band Oldschool-Black Metal mit modernem Death Metal und schaffen damit eine spannende Kombination. 

Eine ganz besondere Freude wird mir Misþyrming bereiten. Island bringt eine ganz eigene Kultur hervor, egal ob Film, Literatur oder Musik. In jeden dieser Fälle weißen Isländer einen ganz eigenen Stil auf: kalt, düster, karger und doch sehr menschlich. Misþyrming ist hierbei ein wahres Kind Islands, mit seinem unfassbar brutalen Sound. Wahrscheinlich wird es an den beiden Abenden keinen Auftritt geben, der so brachial verläuft. Dabei ist die Musik Misþyrming nicht einfach geradlinig und stumpf, sondern virtuos. Ein echter Gletscher, der sich einmal durch das ORWOhaus schlängeln wird. 

Saor. Das Projekt von Andy Marshall ist einer der großen Vertreter des Atmosperic Black Metal und war bereits mehrmals Headliner auf Festivals wie dem Dark Troll oder dem Hordes Festival. Andy Marshall vereint packende und malerische Melodien in einem aggressiven Klang und erzeugt so wunderschöne Klanglandschaften, welche an die schottischen Highlands erinnert. Allein dieser Headliner ist ein Garant für einen guten Abend.

Bisher hat das Festival einige gute Bands bestätigt und wir dürfen auf weitere Bestätigungen gespannt sein.

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