Das No Playback Festival geht in die nächste Runde: am 28. und 29.4. steigt das Event nun schon zum zweiten Mal in der Kulturhalle Remchingen. Und auch in diesem Jahr ist wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten. Von Death-, über Thrash Metal zu Heavy Metal – es ist für jeden was dabei. Auf der Bühne werden unter anderem Ross the Boss, Raven, Vicious Rumors und Holy Moses zu sehen sein. Das gesamte Line-Up möchte ich in den nächsten Zeilen ein wenig genauer vorstellen:
Freitag
Hell Patröl:
Die Heidelberger Speed Metal Band wird das No Playback Festival ab 17:30 Uhr eröffnen. Seit der Gründung 2013 gab es mit der EP Front Row Spead Banging Madness und dem Debütalbum Leather and Chrome bisher zwei musikalische Lebenszeichen aus dem Hause Hell Patröl. Ihre Live Qualitäten konnten sie schon an der Seite von Namen wie Destruction, Evil Invaders oder Onkel Tom Angelripper unter Beweis stellen. Frühes Erscheinen lohnt sich in jedem Fall.
Savage Existance:
Die zweite Band des ersten Tages nimmt die Reise aus Costa Rica auf sich und wird beim No Playback Festival ihre Europa Tour einläuten. Die 2021 gegründeten Savage Existance spielen groovigen Death Metal und haben diesen bisher in Form ihres Debütalbums Animals, welches im November 2021 erschien, vertont. Das Ganze umfasst neun Lieder und könnte mit Machine Head oder Pantera verglichen werden.
Sanhedrin:
Female Fronted Heavy Metal – das sind Sanhedrin aus Brooklyn, New York City. Das Trio um Sängerin Erica Stoltz gründete sich 2015 und brachte seitdem drei Full-length Alben auf den Markt. Das aktuellste, Lights On, erschien in Zusammenarbeit mit Metal Blade Records und wurde äußerst positiv angenommen. Musikalisch bewegen sich Sanhedrin im klassischen Hard Rock/Heavy Metal und man kann hier und da einige Black Sabbath Einflüsse heraushören. Man darf gespannt sein, was hier auf der Bühne geboten wird.
Rezet:
Als Nächstes steht Thrash Metal auf der Speisekarte. Rezet aus Schleswig-Holstein sind weit mehr als ein Geheimtipp, schließlich sind sie bereist seit 2004 unterwegs. Das Debütalbum Have Gun,Will Travel ließ jedoch sechs Jahre auf sich warten, seitdem ging es immer weiter bergauf und man ließ vier weitere Alben folgen. Das letzte Truth in Between erschien im Januar 2021. Auch auf der Bühne sind Rezet kein unbeschriebenes Blatt und tourten quer durch Europa und spielten bereits auf dem Wacken Open Air.
Crystal Viper:
Vorletzte Band am Freitagabend werden Crystal Viper aus dem polnischen Katowice sein. Seit 2003 spielen sie eine Mischung aus Heavy und Power Metal, rund um die Themen Fanatsy und Horror, die sich bisher über acht Studioalben erstreckt. Das letzte davon hört auf den Namen The Cult und wurde 2021 von der Leine gelassen. In ihrem Heimatland sind Crystal Viper mittlerweile eine echte Größe und auch inernational geht es für die Band um Frontfrau Marta Gabriel immer weiter bergauf: Auftritte auf dem Bang Your Head oder dem Magic Circle Festival von Manowar sprechen eine deutliche Sprache. Musikalisch werden sie gerne mal mit älteren Aufnahmen von Running Wild oder Virgin Steel verglichen.
Ross the Boss:
“35 Years Kings of Metal” – unter diesem Motto wird die Band um den ehemaligen Manowar Gitarristen Ross Friedman den ersten Abend des No Playback Festivals beschließen.
Alles begann 2005 im Rahmen des Earthshaker Festival, bei dem Ross erstmals seit 17 Jahren wieder mit Manowar auf der Bühne stand. Dort wurde er von Majesty Sänger Tarek Maghary für das Keep it True Festival engagiert, ein Auftritt, in dessen Folge man sich entschied, auch zukünftig zusammenspielen zu wollen. Vier Studioalben später sind Ross the Boss nun zurück in Europa, um eine spezielle „35 Years Kings of Metal“ Tour zu spielen. Das No Playback Festival stellt dabei den Tourauftakt dar.
Samstag:
Act of Creation:
Der zweite Festivaltag wird von der Hessischen Death/Thrash Metal Truppe Act of Creation eröffnet werden. Seit 2007 dreht sich bei den fünf Musikern alles rund um die Themen Leben und Tod, die immer wieder in den Songs aufgegriffen werden. Bisher kommen AOC auf vier Studioalben, das letzte davon, The Uncertain Light, erblickte 2020 das Licht der Welt und konnte als voller Erfolg gewertet werden. Ein besonderes Markenzeichen ist dabei die Stimme von Sängerin Jess, die seit 2018 ihre Range bestens in die Songs einfügt.
Tarchon Fist:
Danach steht eine offizielle Album-Release Show auf dem Programm. Tarchon Fist aus dem italienischen Bologna werden in der Kulturhalle ihr brandneues Werk The Flame Still Burns präsentieren. Es ist das nunmehr fünfte Album der seit 2005 bestehenden Heavy Metal Band und wird insgesamt 11 Songs umfassen. Die beiden bisher veröffentlichten Singles versprechen Heavy Metal, wie er klassischer kaum sein könnte, hier haben wir abermals einen Programmpunkt, den man auf jeden Fall mitnehmen sollte.
Contradiction:
Anschließend ist Thrash Metal an der Reihe, Contradiction kommen aus Wuppertal angereist. Seit 1989 ist die Band um die Gründungsmitglieder Oliver Lux und Oliver Kämper unterwegs und konnte in Form von acht Alben einige Ausrufezeichen setzen. Musikalisch kommen sie eher melodisch daher, dennoch geht es immer nur in eine Richtung: nach vorne. Der Stil erinnert immer wieder an Bands aus dem Old School Thrash Metal Bereich wie Kreator, Testament oder Slayer.
Traitor:
Auch danach wird feinster Thrash Metal angeboten, Traitor aus Balingen werden die Bühne entern. 2004 gegründet, folgte erst 2009 die Umbenennung von Permature Burial in Traitor. Seither konnten sie sich einen echten Namen in der „New Wave of Old School Thrash Metal“ Bewegung erspielen, ihre bisherigen Veröffentlichungen wurden allesamt bestens angenommen, das Debütalbum Thrash Command gilt nach wie vor als echter Bandklassiker. Nicht umsonst standen Traitor bereits auf den Bühnen des Summer Breeze, Wacken Open Air oder Bang Your Head Festival. Auch hier wird ein amtlicher Abriss vorprogrammiert sein.
Vicious Rumors:
Der Besuch von Vicious Rumors stand schon länger auf dem Plan, doch rund um die Corona-Zeit kamen immer wieder Absagen und Unsicherheiten dazwischen. Nun soll es jedoch endlich so weit sein und dem Auftritt der 1979 gegründeten Power/Heavy Metal Band scheint endlich nichts mehr im Wege zu stehen. Auf insgesamt 13 Alben bringen es Geoff Thrope und seine Kollegen, viele davon haben völlig zu Recht einen gewissen Status in der Metal Szene. Im Laufe der Zeit machten Vicious Rumors eine ganze Menge Wechsel in der Besetzung durch, unter der aktuellen erschien bisher lediglich das 2020er Album Celebration Decay.
Holy Moses:
Danach heißt es Abschied nehmen. Die Aachener Kult Thrasher Holy Moses haben ihr Karriereende angekündigt und spielen nun ihre letzten Shows überhaupt. Eine davon wird in der Kulturhalle Remchingen steigen. Zum krönenden Abschluss haben sie ihr 12. und gleichzeitig auch finales Werk Invisible Queen dabei, welches erst vor wenigen Wochen erschien. Dank Alben wie Queen of Siam oder World Chaos gelten Holy Moses als eine der Wegbereiter des deutschen Thrash Metals. 1980 gegründet geht nun eine ganz besondere Ära zu Ende, man darf gespannt sein, was Sabina Classen und Co zum Abschied auffahren werden.
Raven:
Den Schlusspunkt des No Playback Festival 2023 wird niemand geringes als die Briten Raven setzen. Seit 1974 machen John und Mark Gallagher eine Mischung aus Heavy und Speed Metal und genießen mittlerweile absoluten Kultstatus. Auf dem No Playback Festival werden sie ein ganz besonderes Set, anlässlich des 40. Geburtstags ihres dritten Albums All for One spielen und so für ein würdiges Finale sorgen. 17 Studioalben sind die beeindruckende Zahl einer Diskografie, die mit Rock Until You Drop 1981 ihren Anfang nahm und derzeit mit Metal City von 2020 endet. Auch dies verspricht etwas ganz Besonderes zu werden, ein Besuch des No Playback Festival 2023 wird sich aus so vielen verschiedenen Gründen mehr als lohnen.
Hier gibt es die Running Order im Überblick
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