Manche Festivals liegen zeitlich ungünstig, andere geografisch nicht gerade um die Ecke – hier trifft beides zu. Wem das ProgPower USA nichts sagt: hier trafen Nightwish seiner Zeit auf MaYaN .. mit Floor Jansen.
Das ProgPower USA gibt es seit 2001, wobei die erste Ausgabe noch in Illinois stattfand und das Festival seither in Atlanta heimisch ist. Zunächst als Zweitagesfestival angedacht, ist man seit 2016 bei vier Tagen, und anstelle von WarmUp-Shows sind nun alle Shows im CenterStage.
Im europäischen Maßstab ist das Festival eher ein kleines. Mit grob 1000 Plätzen ist es vergleichbar mit dem Effenaar in den Niederlanden, wo das Prognosis Festival stattfindet. Der Namensvetter ProgPower Europe in Baarlo ist in etwa halb so groß.
Im LineUp der vergangenen Jahre sind so ziemlich alle wichtigen Namen der Progressive und Power Metal Szene dabei. Symphony X, Blind Guardian, Pagans Mind, Threshold und eben Nightwish oder auch Epica.
Für viele kleinere Bands ist das PPUSA der erste Gig in den USA und mitunter ein Türöffner für zukünftige Touren. Leider ist es aber auch immer wieder eine Herausforderung für Bands, die Einreisebestimmungen für die USA zu erfüllen. So kommt es immer wieder vor, dass die Veranstalter kurzfristig Bands tauschen/ersetzen müssen, weil Visa-Angelegenheiten ewig dauern oder Bands an den finanziellen Hürden scheitern.
Eine kleine Besonderheit sind die Karten. Für Tag 1 und 2 gibt es Tageskarten, Tage 3 und 4 kommen als Kombikarten und es gibt keine Festival-Tickets. Wer hin will, sollte den Vorverkauf beobachten. Die Kombikarten sind in der Regel schnell weg. Auch mit Übernachtungen muss man aufpassen. Das Artmore Hotel scheint die Bleibe der Wahl zu sein. Ungeschickt an der Stelle ist, dass es aktuell renoviert wird und Buchungen nicht automatisch storniert wurden. In diesem Jahr ist am PPUSA Wochenende auch noch die NFL mit den Atlanta Falcons am Start.
Die 22. Auflage hat 22 Bands im Programm, die Hälfte davon aus Europa. Headliner sind Kamelot (Fr) sowie Myrath (Sa), an den „WarmUpDays“ sind das Beast in Black und Doro.
Kamelot sind bereits zum fünften Mal dabei und dürfen sich mit der aktuelle Platte Awaken the World zurecht Headliner des Festivals nennen. Da Ad Inifnitum am selben Tag spielen, kann man davon ausgehen, dass Melissa Bonny die Gastsängerin sein wird.
Battle Beast ist eine von den „aus dem Hut gezauberten“ Bands, welche die Veranstalter als Ersatz für Wind Rose gewinnen konnten, daher der vielleicht ungewöhnliche Time Slot am Freitag. Da die Finnen gemeinsam mit Xandria auf der US-Tour von Kamelot sind, kommen Xandria zumindest für eine Singing-Session am Freitag hinzu.
Stimmgewaltig wird der Samstag mit Myrath und Unleash the Archers. Die Tunesier mit ihrem Blazing Desert Metal haben ein neues Album in der Hinterhand, welches noch nicht veröffentlicht ist. Auf der Europatour mit Kamelot gaben sie jedoch schon eine Kostprobe. Optisch wird es sicher wieder ein Hingucker mit Bauchtanz und Feuerspucker werden und dennoch gilt: Auch mal Augen zu machen und nur lauschen.
Für die Nordamerikaner wird sicher auch der erste Auftritt von Delain mit neuer Stimme interessant werden.
Den Opening Day am Mittwoch hat sich Doro gesichert, die in diesem Jahr auf Wacken ihr 40. Bühnenjubiläum gibt. Das Quartett der Headliner komplettieren am Donnerstag Beast in Black.
Das LineUp:
Samstag | Freitag | Donnerstag | Mittwoch |
---|---|---|---|
Myrath | Kamelot | Beast in Black | Doro |
Unleash the Archers | Caligula’s Horse | Vola | Swallow the Sun |
Delain | Green Carnation | The Halo Effect | Cynic |
Visions of Atlantis | Ad Infinitum | Zero Hour | Elvenking |
Evil Invaders | Battle Beast | Seven Kingdoms | The Reticent |
Poverty’s No Crime | The Cryptex |
Antworten