Das WAR against WAR geht, nach einem sehr erfolgreichen Auftakt, in die zweite Runde! Letztes Jahr veranstaltete Asgaardian Events im ORWOhaus ein eintägiges Festival für ihr 10-jähriges Bestehen und gleichzeitig für den Release der EP Der Füsilier von Kanonenfieber. Bei dieser Veranstaltung traten ganze zehn Bands an einem gesamten Tag auf. Dieses Event wird 2023 wiederholt und vergrößert. So werden die Konzerte auf zwei Tage, den 10. und 11. November gelegt und mit 15 Bands um ganze 50 Prozent an Musikern erhöht. Hier etabliert sich ein weiteres Festival in Berlin und ihr könnt dabei sein!
Das Line-up für die beiden Tagen steht bereits fest und in dieser Reihenfolge stellen wir euch die Bands vor:
Die Death Metal-Band YspotopsY darf den Auftakt für das gesamte Festival zu machen. Als Damned Division begann die Band ihre Laufbahn und stammt direkt aus der Hauptstadt. Die Band durfte schon 2019 im ORWOhaus auftreten und kehrt nun als Opener zurück. In der örtlichen Death Metal-Szene sind sie eine bekannte Größe und deshalb bin ich umso gespannter auf ihre Performance.
Danach folgt eine internationale Künstlerkonstellation. Lyrre aus Polen bringen Folk Metal zum WAR against WAR. Letztes Jahr war dieses Genre noch nicht vertreten und damit erleben wir eine erste Premiere hier. Gegründet von Michalina Malisz (ehemalig Eluveitie) und ihrem Ehemann haben Lyrre dieses Jahr ihr erstes Album, Not All Who Dream Are Asleep, veröffentlicht. Brandneues Material für das Festival.
Vermilia ist Dark-Art in den letzten beiden Jahren mehrmals vor die Linse gekommen (unter anderen auf dem Dark Troll Festival 2022 und dem Dark Easter Metal Meeting 2023). Die Solo-Künstlerin aus Finnland präsentiert einen naturverbundenen, ätherischen Black Metal mit sanften und harten Seiten im Kontrast. Mit Ruska hat sie dieses Jahr ein neues Album im Gepäck. Ein weiterer Auftritt auf den wir uns sehr freuen. Wer mehr erfahren will, kann sich einen unserer Bericht zu ihr anschauen.
Khors aus der Ukraine sind eine bekannte Größe im osteuropäischen Black Metal und haben schon mehrmals in Deutschland getourt. Die Band spielt vor dem WAR against WAR noch auf dem Under The Black Sun und beendet ihre Reise genau in Berlin. Hoffentlich schaffen sie zu Hause gut aus- und wieder einzureisen.
Den ersten Tag darf die Band Haggard abschließen. Neben ihrer geplanten Tour durch Südamerika und Mexiko spielen sie im Winter auf dem Festival. Die Formation um Gitarrist, Sänger und Initiator Asis Nasseri ist berühmt für Ihre Musik-Kombination, die soweit einzigartig ist. Die Musik ist eine Symbiose aus einem Klassik-Orchester und einer Symphonic/Death Metal Band mit Akzenten mittelalterlicher und Renaissancemusik. Dazu kommen noch dreistimmiger Gesang in verschiedenen Sprachen und Texte, die eine Geschichte erzählen. Diese Beschreibung bringt die Musik gut auf den Punkt und ihr könnt euch auf einen orchestralen Höhepunkt für den Abschluss des Abends freuen, zumal hier kein einziger Ton vom Band kommt!
Am zweiten Tag fängt Houle aus Frankreich an. Ihr maritimer Black Metal wird uns den gnadenlosen Sturm und die pechschwarzen Tiefen in musikalischer Manier präsentieren. Auf diese Kombination darf man wirklich gespannt sein. Für die recht junge Band könnte der Auftritt ein guter Schritt zum internationalen Erfolg sein. Mit ihren zwei Singles und der EP, die letztes Jahr erschienen ist, haben sie frisches Material am Start.
In Deutschland touren aktuell zwei junge Bands regelrecht um die Wette und beide spalten aktuell die Meinung der Black Metal-Szene. Ich meine natürlich Groza und Kanonenfieber. Zu Kanonenfieber werde ich später was schreiben, erstmal ist Groza an der Reihe. Diese werden entweder geliebt oder gehasst. Für viele sind sie nur ein Abklatsch von Mgła und für andere Personen das Beste seit geschnitten Brot! Die Erwartungen sind hoch und ich erwarte spätestens bei ein ihnen volles ORWOhaus.
Nachdem uns Houle in das Meer geworfen hat, wird uns Enisum zurück ans Land ziehen. Die Italiener touren diesen Sommer und waren schon auf diversen Szene großen Festivals allein dieses Jahr. Bei jeden Auftritt war ich dabei und ich kann mich nicht satt hören an ihren Sound. Die Fürsten des Atmospheric Black Metal beehren nun auch Berlin.
Wir bleiben bei Black Metal, aber machen einen Schritt zu einem neuen Genre: Post Black Metal. Dafür hat sich Asgaardian Events zwei Schwergewichte ins Haus geholt. Zuerst Karg aus Österreich. Das Soloprojekt von Michael V. Wahntraum (J.J, Harakiri for the Sky) präsentiert einen harten, erbarmungslosen Post Black Metal, welcher besonders durch die Zusammenarbeit mit vielen Bands und Musiker zu einem musikalischen Sammelsurium wird und sich quer durch die österreichische-, schweizer- und deutsche Szene zieht. Für mich eine Premiere und ich bin sehr gespannt, was uns der Mastermind dahinter serviert.
Gleich nach Karg folgt mit Heretoir eine Band aus der deutschen Szene. Dieses Jahr veröffentlichten sie, nach langersehnten Warten, ihr neues Album Wastelands. Wer mehr darüber erfahren möchte, der kann hier auf Dark Art unser Review dazu lesen. Mit genau diesem Album touren die Musiker aktuell von einem Festival zum nächsten, vom Dark Troll, zum In Flammen, bis hin zu den Frostfeuernächten im nächsten Jahr. Wo Karg brutal ist, da wird Heretoir eine sanftere und gefühlvollere Schiene einschlagen (wenn dies bei Post Black Metal möglich ist). Hier könnt ihr kurz zu Atem kommen, bevor es langsam zum Endspurt angeht.
Ursprünglich wurde das Death Metal-Duo Bölzer für das WAR against WAR bestätigt. Stattdessen übernimmt Uburen aus Norwegen ihren Platz. Seit 2010, gegründet unter den Namen Skyggegjemsel, haben wir es hier mit einem wirklich frostigen, wirklich düsteren Pagan-Metal, welche sich noch an seine Black Metal-Ursprung erinnert. Wie ein Weltenbaum mit so richtig pechschwarzen Wurzeln. Auch haben sie erst dieses Jahr ein neues Album veröffentlicht und damit bekommen die Berliner das neue Material direkt vor die Haustür geliefert.
Zurück nach Österreich zu Ellende. Diese Band hat bereits auf dem Album Dornenvögel von Karg einen Gastauftritt und letztes Jahr ihr hochgelobtes Album Ellenbogengesellschaft veröffentlicht. Ellende war schon immer ein erstaunlich melancholisches Stück Black Metal, aber mit ihrem neuen Album sind sie noch runder und sanfter geworden. Das Soloprojekt von L.G. war schon vorher eine drückende Gewitterwolke, aber langsam verlieren sich die starken Böen in einem (zum Teil noch heftigen) Platzregen und spült die bisherigen Kanten rund. Nach seinem Kollegen aus demselben Label und Heretoir, wird hier der Tonus bestimmt heruntergedrückt.
Und nun kommen wir zu dem Headliner des Abends! Wie bereits geschrieben, hat Kanonenfieber im letzten Jahr auf dem WAR against WAR den Release ihrer EP Der Füsilier dort zelebriert. Dieses Jahr feiern die Grabenhunde den Release ihrer nächsten EP. Kanonenfieber spaltet zwar, ähnlich wie Groza, die Szene durch ihren rasanten Erfolg, aber die zahlreichen Fans werden an dem Tag allein für das Release nach Berlin pilgern. Wie viel neues Material werden wir exklusiv hören dürfen? Und wird es so gut wie ihr Erstlingswerk Menschenmühle? Diese Fragen werden an diesem Abend beantwortet werden und Dark-Art wird euch die Antworten liefern können.
Nach der Release-Party von Kanonenfieber darf Batushka dem zweiten Tag als Finale die Krone aufsetzen. Aber warte mal, Batushka? Von welcher der beiden wird hier geschrieben? Nach der Trennung der Band geistern zwei Bands mit demselben Namen durch Osteuropa und führten bei den Fans bestimmt zu manchen Verwirrungen. In diesem Fall wurde natürlich Krzysztof Drabikowski’s Batushka, die musikalisch wahren Batushka zu der Party eingeladen. Dieser war der Gitarrist in der Originalbesetzung. Lasst euch die Show nicht entgehen.
Zum Abschluss gibt es noch einmal die Running Order zur Übersicht:
17:30 Einlass
18:00 – 18:30 YspotopsY
18:55 – 19:40 Lyrre
20:05 – 20:50 Vermilia
21:15 – 22:00 Khors
22:40 – 23:55 Haggard
14:00 Einlass
14:30 – 15:05 Houle
15:30 – 16:10 Groza
16:35 – 17:15 Enisum
17:40 – 18:20 Karg
18:45 – 19:30 Heretoir
19:55 – 20:40 Uburen
21:05 – 21:55 Ellende
22:20 – 23:20 Kanonenfieber
00:00 – 01:30 Batushka
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