Am 03.08.2022 hieß es, nach 2 langen Jahren der Pandemie-Unterbrechung, endlich wieder:„WAAAACKÖÖÖÖÖN!!“ auf dem Holy Ground. Das neue Konzept des Wacken-Wednesday stand in den Startlöchern. Die bekannte Tradition, dass die ersten Bands bereits am Mittwoch auf den kleineren Bühnen des Wacken Open Air auftreten, wurde erstmals auf einen kompletten Festivaltag ausgedehnt. Somit erhielten die Besucher die Gelegenheit zum Kauf eines zusätzlichen Tickets, um bereits am Mittwoch die ersten Bands auf der großen LOUDER-Stage zu genießen. Dadurch kamen, abgesehen von den Metal-Battle-Kandidaten, auch größere Acts in den Genuss eines Mittwoch-Auftritts. Das Line-Up für den Wacken-Wednesday wurde in den letzten zwei Jahren mehrfach umgeplant. Während für 2020 ursprünglich LINDEMANN als Headliner angedacht waren, gebührte diese Ehre nun endgültig Avantasia.
Im folgenden Artikel stellen wir euch die Bands des Wacken-Wednesday 2022 vor.
Die Ehre der ersten Band hatte das aus Lettland stammende Projekt Varang Nord. Als Metal-Battle-Sieger von 2019 durften sie nun als Opener auf der Louder-Stage das Programm auf der Hauptbühne eröffnen. In traditionell lettischen Gewändern stimmte diese ihren ersten Song „Stuojīs!“ an. Um auf der großen Bühne nicht so verloren zu wirken, hat die Band ihren Auftritt mit Bannern, dem rauchenden Elchschädel, welchen man bereits vom Metal Battle 2019 kannte, sowie Schildern an den Mikrofonständern optisch untermalt. Kurz vor Ende des Konzerts gab es beim Gitarrenwechsel des Sängers einige Probleme, sodass er ohne Gitarre zurückkehren musste. Diese Problematik wurde allerdings vom Bassisten Danila Lopuha und Percussionisten und Sänger Vjačeslavs Janens gekonnt überspielt. Die Songs auf Lettisch kamen als Einstieg beim Publikum sehr gut an, obwohl die meisten die Lyrics sicherlich nicht verstanden.
Danach waren Brothers Of Metal an der Reihe. Die Stimmung des Publikums wurde weiter angeheizt. Sie machten den Anfang mit dem Song „The Death Of The God Of Light“. Gekleidet in ihrmn bekannt markanten Bühnenoutfits, mitsamt der typischen Kriegsbemalung im Gesicht, hoben Sie sich bereits optisch von ihren Vorgängern ab. Als nächstes ging es weiter mit „Njord“, ein erster Push in Richtung Publikums. „Hail Njord!“ schallt es vor der ganzen Louder-Stage. Power Metal kam an diesem Tag mal wieder sehr gut an. Nach einer kurzen Vorstellung aller Bandmitglieder folgte dann „Prophecy Of Ragnarök“. Nach einer recht spannenden Einleitung ging es mit dem Song „Powersnake“ weiter, die wie folgt lautete:
Mats Nilsson fragte die Männer im Publikum danach, wer einen Big Dick hat. Selbstverständlich gingen viele Arme nach oben, jedoch wurde anschließend aufgelöst, dass das Lied Powersnake angeblich für den Sänger Joakim Lindbäck Eriksson geschrieben wurde. Ich denke, ihr wisst warum. „Powersnake“ brachte die geballte Power der Schweden auf die Bühne, starke Gesangsleistungen und albentreue Backing Tracks. „Brothers Unite“ lässt die Stimmung ebenfalls steigen. Ein Song, der jeden miteinander vereinte. Die Melodie glänzte nur so vor Power-Metal. Eines der Highlights des Auftritts war „Yggdrasil“, der Song erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Kein Wunder, denn wurde dieser mit den Worten „As we bring you the best song in the world. Yggdrasil!“ angesagt. Hier zeigten die Schweden wieder, warum ihre Live Auftritte etwas ganz Besonderes sind. Die Stimme von Ylva versetzt einen wahrlich in Gänsehaut, ein toller authentischer Gesang, der die Ohren der Fans erfreut.
Gloryhammer hatten mit einigen massiven Problemen zu kämpfen. Die Band stand, wie viele Besucher auch, im Anreisestau und hatte über die Hälfte der angedachten Spielzeit Verspätung. Das sie ihren Auftritt überhaupt noch spielen konnten, war nur der Polizei zu verdanken, welche die Band zum Festival eskortierte. Die Zeit reichte gerade einmal für folgende vier Songs: „Hootsforce“, „Universe On Fire“, „Angus McFife“ und „The Unicorn Invasion Of Dundee“, welche Gloryhammer mit ihren neuen Frontmann Sozos Michael auf der Wacken Bühne zum besten gaben. Die Tracks waren allesamt ein Kracher und obwohl sich das Warten für die Fans gelohnt hat, musste der Auftritt leider sehr gekürzt werden, um den Zeitplan einhalten zu können. Dem Publikum wurde versprochen, dass es eines Tages wieder eine ganze Gloryhammer Show sehen wird, ich denke darauf können sich alle freuen. Vielleicht sogar schon 2023?
Pünktlich ging es mit Epica weiter.
Von Beginn an durfte das Publikum an diesem bereits warmen Tag das Bühnenfeuer spüren. Simone Simons rockte bereits beim ersten Song „Abyss Of Time“ richtig ab. Ab der Mitte des Liedes begann das Headbangen auch auf der Bühne. Einige Stellen wurden von Gitarristen Mark Jansen mit gutturalen Growls unterstützt, auch hier wurde der Crowd richtig eingeheizt. Mit dem Beginn von „The Essence of Silence“ wurde das Publikum erst einmal wieder ein bisschen entspannt, bis dann Mark wieder mit dem Growling begann. Zum Headbangen wurde auch von Simone Simons aufgerufen und wer kann da schon nein sagen? Während „Victims of Contingency“ bekam man fast das Gefühl, die Band möchte die Bühne samt erster Reihe in Brand setzen, allerdings wurde es auch irgendwann Zeit für eine Abkühlung, die dann im weiteren Verlauf des Konzerts durch die Schlangenköpfe in Form von kühler Luft verabreicht wurde. Während des Songs „Sancta Terra“ kamen der Keyboarder Coen Janssen und der Leadgitarrist Isaac Delahaye auf das Publikum zu und spielten ihre Parts im Bühnengraben. Coen Janssen versuchte direkt neben mir rückwärts zu crowdsurfen. Ein unvergessliches Erlebnis für alle Fans. Man merkte an diesem Tag, dass Simone zwar nicht ihre Höchstleistung abrufen konnte, aber im Gesamtbild war es eine wirklich gute Performance.
Als Headliner des Wacken Wednesday spielte dieses Jahr die Band Avantasia. Die Allstar Metal-Opera, von Initiatior und Edguy Frontmann Tobias Sammet, sind keine unbekannten auf dem Holy Ground. So spielte die Band zuletzt 2017 auf der Harder-Stage, damals im Gepäck ihr da aktuelles Album “Ghostlights”. Auch dieses Mal gab es aktuelles Material zu hören, um genau zu sein “The Wicked Rule the Night” von dem bald erscheinenden Album “A Paranormal Evening with the Moonflower Society”. Aber nicht nur neue Lieder gab es auf die Ohren, mit Verstärkung von Ralf Scheepers, Jørn Lande, Eric Martin, Ronnie Atkins, Bob Catley und Adrienne Cowan wurden einige beliebte Stücke wie “Twisted Mind”, “The Scarecrow” oder auch das berührende und theatralisch inszinierte “The Seven Angels” wieder zu besten Gegeben, sehr zur Freude des Publikums. Nicht so gut, aber auch nicht anders zu erwarten, kamen die ellenlangen Ansagen von Tobias Sammet, der allgemein als Labertasche bekannt ist, an. Aber im Grunde genommen gehört das auch dazu. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Alt und Neu ging die Show mit Vorfreude auf das kommende Album zu Ende, genau so wie der Wacken Wednesday.
Für die Besucher, die sich kein Zusatzticket für den Wacken Wednesday geholt hatten, wurde auf dem restlichen Festivalgelände trotzdem noch einiges geboten. Neben diversem Zusatzprogramm wie der Wasteland Parade, wurde vor allem auch Musik geboten. Auf den ehemaligen Zeltbühnen, Headbangers und W:E:T Stage wurde der erste Teil des Wacken Metal Battles ausgetragen.
Im Anschluss spielten am Abend noch einige etablierte Bands, wie die All Female Iron Maiden Cover Band The Iron Maidens, oder auch The Night Flight Orchestra.
Auf der Wackinger Stage wurde auch ab 11 Uhr Programm geboten, dort sahen wir 5th Avenue, Mr. Irish Bastard, Ingrimm, Nothgard und Knasterbart mit ihrem wohl letzten Wacken Auftritt.
Ebenfalls wurde die Wasteland Stage bespielt, von hier haben wir für euch Bilder des Auftritts von Indian Nightmare.
Über das Nebenprogramm findet ihr an anderer Stelle in unserer Berichterstattung mehr, nun folgen unsere Bildergalerien.
KYRN Headbangers Stage, Metal Battle Teilnehmer aus Kroatien
Lycanthrope W:E:T Stage, Metal Battle Teilnehmer aus Australien
5th Avenue Wackinger Stage
Nephylim Headbangers Stage, Metal Battle Teilnehmer aus den Niederlanden
Indian Nightmare Wasteland Stage
Mr Irish Bastard Wackinger Stage
Moral Putrefaction W:E:T Stage, Metal Battle Teilnehmer aus Indien
Badcast Headbangers Stage, Metal Battle Teilnehmer aus Bulgarien
Eye Tea W:E:T Stage, Metal Battle Teilnehmer aus Ukraine
Ingrimm Wackinger Stage
The Iron Maidens W:E:T Stage
Nothgard Wackinger Stage
Knasterbart Wackinger Stage
The Night Flight Orchestra Headbangers Stage
Antworten