Den Bericht haben wir mit freundlicher Unterstützung von Francesca erstellt.
Die Band Dying Fetus ist auf ihrer Summer Europe Tour 2023 nicht nur auf Wacken und dem Summerbreeze aufgetreten und hat die Bühnen auseinandergelebt, sondern am 14.08.2023 auch im Stattbahnhof in Schweinfurt. Die Schweinfurter haben den Auftritt kaum erwarten können, bereits um 18.30 Uhr hatte sich eine Warteschlange von Metalern vor dem Statti gebildet.
Die Einstimmung auf das Konzert machte der lokale Support aus Nürnberg, die Band Degenernation. Ihre Musik lässt sich nur beschreiben als eine Mischung aus Grind-Punk-Hardcore mit Surf and Blackmetal Einflüssen. Sie starteten pünktlich um 20.00 Uhr mit ihrem Auftakt. Der Saal füllte sich rasch und nach den ersten zwei Lieder meinte der Sänger „Waren kack nervös, sind froh, dass die Hälfte nicht nach dem ersten Lied gleich rausgegangen ist“. Das aggressive akrobatische Tanzen wurde sehr schnell eingeleitet, vor allem bei Liedern wie Föten Töten, Nie wieder Faschisten und Jesus Christ Pornostar. Zwischendrin gab es für einen kurzen Moment einen Sängerwechsel und der Supporter der Band hat übernommen, während der Sänger in die Crowd gesprungen ist. Danach gab es auch eine kurze Gesangsperformance im Publikum. Am Ende gab es noch die Frage „Bock auf noch einen Song?“, kleiner Jubel aus dem Publikum, „Immerhin ein paar“. Allgemein sehr lustige, empfehlenswerte Band, ausgesprochen motiviert und hoffentlich bald nicht mehr so nervös.
Setlist:
Von dem Impotienzellen Beachboys und deren folgen für die westliche Popkultur / Leben entwerten / Im Kollektief / Föten Töten / Kannibalenblues / Maskenballmetzger / Jesus Christ Pornostar / Der Glanz von Brutalität / Leitbild Verwesung / Dopamin Genozid / Autopsiephilie in der Phonophoben Elbphilharmonie / Hassdiktierte Sinnesstürme/ Endlich Grind / Amputierte Empathie / Kadaverbalz
Die zweite Vorband, Archspire, eine kanadische Progressive- und Technical-Death-Metal Band, bespielte um 20.45 Uhr die Bühne und heizte das Publikum an. Zu Beginn gab es eine Ankündigung, der die Band Vertretung angekündigt hat und die „five balding Losers“ anmoderiert wurden. Das jedoch ein sehr missverständlicher Witz war und auf das Alter der Bandmitglieder anspielen sollte. Die rasche Aufforderung zur Moshpit wurde sehr willig beantwortet, auch einige Male von mir. Ich konnte dem Ruf des Pits nicht standhalten. Die Stimmung der Konzertbesucher war sehr angefeuert und es wurde viel aber friedlich gemoshed, ob Circle Pit oder normaler Moshpit. Der Sänger hat zwischen den Liedern öfter einige vulgär humoristische Anmerkungen zu ihren Liedern und den Bandmitgliedern gemacht. Gegen Ende gab es eine Runde Twister in der Moshpit, lustig, und hatte ich noch nie erlebt, und eine Wall of Death durfte auch nicht fehlen, mit sehr aktiver Teilnahme. Lieder der Band, die ich besonders hervorheben möchte, sind Involuntary Doppelgänger und Bleed the Future.
Um 22.00 Uhr war es Zeit für die Hauptband, Dying Fetus, die seit 1991 Death-Metal Musik mit Core-Elementen kreieren. Die Konzertbesucher waren bereits so hitzig, dass mit dem ersten Lied auch der erste Circle Pit eingeleitet wurde. Zu Beginn war der Pit noch entspannt, doch nach jedem Lied wurde der Pit härter und größer. Bis schließlich es nur noch in einem Wort „Abriss“ zu beschreiben war. Es war ein sehr heißer Tag und die beste Abkühlung des Tages in der gut besuchten Lokation, während Dying Fetus, waren die Windmühlen, die sich beim Schütteln der langen Metaler-Haare gebildet haben. Die Stimmung war bei Besuchern und Bandmitgliedern einfach super, besonders bei den Songs We are your Enemy und Wrong One to Fuck With. Zwischendrin wurde dem Bandnamen getreu auch eine Aufnahme eines weinenden Kindes abgespielt, mit den anschließenden Worten „Don’t cry like a baby!“. Beim letzten Stück des Tages hatte jeder noch seine letzten Kräfte gesammelt und selbst die letzte Reihe hat noch getanzt.
Abschließend kann ich nur sagen, dass mir persönlich das Konzert sehr gefallen hat und sehr viel Spaß gemacht hat, endlich konnte ich nach langer Pause mal wieder in den Pit. Die Band Dying Fetus lässt sich nicht nur um Mitternacht beim Protokolle schreiben gut hören, sondern auch Live. Besonders der Stattbahnhof Schweinfurt ist eine empfehlenswerte schöne Lokation mit einer netten Besucherschaft, die gerne auch aktiv bei den Konzerten beteiligt ist. Eine regionale Empfehlung für die Bierliebhaber unter den Lesern, wenn Ihr das nächste Mal im Stattbahnhof vorbeikommt, genießt euer Konzert mit einem Ulrich Martin Spezial (keine bezahlte Werbung).
Setlist:
One Shot, One Kill / Subjected to a Beating / We Are Your Enemy / Unbridled Fury / In The Trenches / Grotesque Impalement / Compulsion for Cruelty / Praise The Lord / Ur Treachery Die w/U / From Womb To Waste / Wrong One to Fuck With / Pissing/Kill Mommy
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