20.04.2023: Feuerschwanz Memento Mori Tour in Frankfurt am Main

Zur Zeit läuft die Memento Mori Tour von Feuerschwanz. Wir waren am 20.04.2023 in der Batschkapp in Frankfurt am Main dabei. Auf diesem Tourabschnitt wurden sie von den Power-Metallern von Warkings und Angus McSix begleitet. Die ausverkaufte Halle platzte schon ab Einlassbeginn aus allen Nähten, fasst die Lokation doch ca. 1500 Menschen.

Den Start machte Angus McSix. Viel Erklärung braucht diese Band wohl nicht, ist sie doch zur Zeit in aller Munde. Wer hätte sich vorstellen können, dass Thomas Winkler nach dem Rauswurf bei Gloryhammer größer und stärker zurückkommt und seine eigene Geschichte erzählt. Nach seinem Tod im Vulkanfeuer, kehrt er siegessicher aus der Hölle zurück. Mit dem Schwert Sixcalibur an seiner Seite, nennt er sich fortan Angus McSix und schreitet weiter zu heroischen Taten.

Die Musiker hielten, einer nach dem anderen, Einzug, auf dem dunkelblau mit weiß beleuchteten Schauplatz des Abends. Der Drummer Skaw! Buff Berserker From the North, die Gitarristin Thalestris, Queen of the Lazer-Amazons of Caledonia und natürlich der Held in goldener, schimmernder Rüstung, Angus McSix, Starlord of the Sixtus Stellar System. Aber wo es einen Helden gibt, ist da auch jemand, gegen den er kämpfen muss. In diesem Fall The Origin of all Evil the Archdemon Seebulon. Jeder der Protagonisten ließ sich vom Publikum einzeln bejubeln, was dieses auch gerne tat. Die Geräuschkulisse in der Batschkapp war selten so laut. Bereits beim ersten Song Masters of the Universe, eskalierte der ganze Saal, von überall erschallten laute Hey!-Rufe und nicht endender Applaus. Während ein Gnom verstohlen über die Bühne schlich, zog Angus McSix das leuchtende Schwert Sixcalibur aus dem Stein, zweifellos konnte nur ihm das gelingen und niemand anderem. Dafür ließ er sich vom Publikum standesgemäß feiern. Die Ansagen zwischen den Songs waren ausnahmslos in Englisch gehalten, was dann doch etwas verwunderlich war, ist Thomas Winkler ja Schweizer. Aber die Menge war restlos begeistert und machte alles mit. Vom klatschen, pfeifen bis zum lautstarken Jubel war alles vertreten. Die Lichtshow wechselte bei jedem Song. So waren bei Laser-Shooting Dinosaur knallpink und türkis die vorherrschenden Farben, auch huschte ein Dinosaurier über die Spielstätte. Dann ergriff Seebulon das Wort. Er hatte wohl keine Lust mehr und wollte zurück in die Hölle. Aber dafür bräuchte er geheime gesungene Formeln und Frankfurt sollte ihm dabei helfen. Das ließ sich niemand zweimal sagen und jeder der an der Location vorbei lief, hörte bestimmt den lauten döpdöpdedöpdöp Chor. Dann war die Spielzeit leider zu Ende. Angus McSix posierten für ein Bühnenbild mit den Fans und waren verschwunden. Da bleibt nur ein Gedanke übrig, wann kommt ein zweites Album und gibt es in Zukunft eine Headliner Tour?

Bei uns gibt es auch das Review zum Album.

Nach der Umbaupause folgten die nächsten heroischen Gestalten, Warkings genannt. Zuerst erschien der Schmied, der die ganze Show als Animateur diente. Er stellte auch die Band nacheinander vor. Spartan am Schlagzeug, Crusader an der Gitarre, Viking am Bass und den über allen stehenden Tribune als Sänger. Und weil Power-Metal gefeiert werden will, ließen sich auch die Herrschaften von Warkings einzeln vom Publikum erst mal bejubeln. Schon erschallten aus dem Zuschauerraum laute Hey-Rufe und Klatschen. Ab dem ersten Song war der ganze Saal voll mit dabei. Auch der Aufforderung zum Hüpfen wird Folge geleistet. Der Schmied setzte zwischendurch die Feuerschalen auf der Bühne in Brand. Dann rennt er mit seinem Hammer über den Schauplatz und fordert Applaus ein. Als Tribune leise von der Bühne verschwindet, ist es nun Zeit für Morgana LaFey. Was die Menge zum Anlass nahm um noch lauter und ausgelassener zu werden. Dem Tribune war es noch zu leise, aber nicht für lange. Und auch das gewünschte Lichtermeer vom Publikum konnte er erfolgreich einfordern. Das nächste Lied läutete er mit der Frage ein, ob die Zuschauer mit ihm kämpfen würden. Was diese lautstark bekräftigten. Dann folgt eine bekannte Melodie, aber aus Bella Ciao wurde We will Fight. Was begeistert vom Publikum aufgenommen und mitgesungen wurde. Vor dem letzten Song, fragte der Tribune die Leute, ob sie denn gerne eine Headliner Tour 2024 von Warkings wollen würden. Allgemeines Jubeln brach aus. Was wohl eine sehr zufriedenstellende Antwort auf diese Frage war. Nun folgte allerdings der letzte Song der Warkings. Nochmal gaben die heldenhaften Krieger alles. Durch den Saal wurde eine große Warkings Standarte getragen und alle im Raum eskalierten. Ein letztes Mal ließen sie sich bejubeln und verschwanden dann von der Bühne.

Nun war es endlich soweit. Feuerschwanz betraten den Schauplatz des Geschehens. Die Vorhut bildeten die fahnenschwingenden Mietzen und der ganze Raum war in Bewegung. Was nun folgte, war einfach der totale Abriss. Innerhalb einiger Sekunden verwandelte sich der Raum in einen brodelnden Hexenkessel. Laute Hey!-Schreie fanden kein Ende, alles klatschte und tobte, als gäbe es kein Morgen mehr. Um dem ganzen eins drauf zu setzen, feuerte Hodi das Publikum immer wieder aufs Neue an, was sich dieses kein zweites Mal sagen ließ. Alles, was die Band auf der Bühne anstellte, wurde laut bejubelt: Die Mietzen, die Axt schwingend zwischen den Musikern liefen und auch jegliche Aufforderung zum Klatschen, Tanzen oder Mitsingen. Nach dem zweiten Song kam der Hauptmann zu Wort. Mit den Worten: “Schön wieder hier zu sein, Bock zu feiern?”, begrüßte er die Meute. Ein lauthalses “Jawohl, Herr Hauptmann” war die einzig richtige Antwort. Und was feiert man mit den Feuerschwänzen? Selbstverständlich ein Metfest. Sternwerfer auf der Bühne loderten auf und der Saal war ein einziger Chor. Als der Hauptmann ein weiteres Mal das Wort ergriff, betonte er nochmals, wie schön es sei, wieder in Frankfurt zu sein und machte Werbung für das am 07.07.2023 neu erscheinende Album Fegefeuer. Passend dazu gab es dann die erste Singleauskopplung des Longplayers auf die Ohren. Bastard von Asgard, wobei der Bastard im Saal natürlich der sei, der die ganze Zeit mit dem Smartphone filmen würde, anstatt sich das Konzert anzuschauen. Diesmal mit Feuerfächern tanzend, rückten die Mietzen wieder ins Blickfeld. Obwohl der Release erst kurze Zeit zurücklag, war die Textsicherheit erstaunlich hoch. die Hände waren hoch erhoben, klatschten oder schwangen einfach hin und her. Hodi keifte mal kurz rum, wie beklopft Frankfurt doch sei, allerdings meinte er das höchst positiv. Als der Schubsetanz erklang wurde noch darauf hingewiesen, dass die Leute doch lieb zueinander sein mögen. Aber der Hinweis war vermutlich das richtige, nachdem zu einer Wall of Death aufgerufen wurde. Was zu einer sportlichen Meisterleistung wurde, im Anbetracht der ausverkauften Halle. Die aber tatsächlich gemeistert wurde. Das Drum Solo von Rollo wurde genauso frenetisch gefeiert, wie alle vorangegangenen Songs. Hans an der Gitarre und Jarne am Bass stellten ihr Können ebenfalls unter Beweis. Die Setlist so bunt wie die Truppe auf der Bühne ließ sich wie ein Streifzug durch die Geschichte der Feuerschwänze hören. So war auch für jeden Besucher etwas dabei. Bei Krampus wurde es für einen Moment etwas ruhiger, Feuerbecken loderten auf der Bühne, davor standen die Leute mit Handytaschenlampen und der ganze Raum war hell erleuchtet. Zu Dragostea Din Tei war es allerdings endgültig vorbei mit der Ruhe. Der ganze Saal war am eskalieren. Nun wurde noch ein ganz alter Song aus des Hauptmanns Helm gezogen, Hurra, Hurra die Pest ist da. Was die Menge genauso feierte wie alle anderen an diesem Abend. Ein letztes mal ergriff der Hauptmann das Wort. Das letzte Lied widmete er den Kindern, also allen unter 30 und verbesserte sich noch auf unter 13. Immerhin müsste man ja auch was ordentliches singen, da sich im Saal wohl ein kleines Feuerschwänzchen befinden würde. Glückwünsche dafür. Es folgte Das Elfte Gebot. In rot blaues Licht gehüllt, von Sternenwerfer umgeben, kam nun wohl die Ballade des Abends und das letzte Lied, kaum einer vom Publikum der nicht mitsang. So vielen von ihnen sah man die Ergriffenheit wegen dieses Liedes an. Danach herrschte nur noch der Lärm von den Besuchern. Alles applaudierte, war am rufen, schreien und pfeifen, als das Licht gelöscht wurde, ging das in laute Zugaberufe über, die natürlich erhört wurden. So begann das Intro von Warriors of the World. Was allerdings nicht ganz so schön war, dass sich doch der ein oder andere darüber gefreut hätte, wenn Thomas Winkler nochmal auf die Bühne gekommen wäre und mitgesungen hätte. Der Stimmung tat das keinen Abbruch, die Menge war immer noch völlig außer Rand und Band. Das hielt sich durch die insgesamt vier Zugaben, bis es dann endgültig zu Ende war und Feuerschwanz endgültig die Spielstätte verließen.

Zurück blieb ein glückliches Publikum. Danke für den tollen Abend.

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