Release: 01.07.2022
Genre: Death Pop
Spieldauer: 36 Minuten 49 Sekunden
Label: Hassle Records / Cargo
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Tracklist:
- Praise Armageddonism (Awake Theme)
- Saturday City
- The End Is Her
- Everything You Love Will Burn
- A Questionable Taste In Friends
- A Villain’s Monologue
- Nuns, Guns & Cowboys
- I Just Want That Movie Ending
- Burn The Blasphemer
- Last Call For Heaven’s Gate
Blood Command kommt aus Norwegen – also eigentlich. Und eigentlich war Praise Armageddonism im Februar 2020 auch schon fertig, doch zur Überraschung der Band verließ Karina Ljone die Band. Man stand also ohne Sängerin da. Und jetzt? Album veröffentlichen? Man entschied sich dagegen. Für Mastermind Andersen war es eine glückliche Fügung, dass sich ungefähr zur selben Zeit die australische Band Pagan aufgelöst hatte. Jemand hatte ihm diese schon vor Jahren gezeigt und er konnte sich damals schon gut vorstellen, dass deren Sängerin Nikki die Lieder von Blood Command singt. Kurzerhand schrieb er Nikki über Facebook an und fragte sie, ob sie nach der Auflösung von Pagan neue Pläne für die Zukunft hat oder ob sie offen für einen Vorschlag wäre. Aufgrund von ca. 15.000 km Entfernung zwischen Nikki und dem Rest der Band musste sie zwar überlegen, aber entschied sich dann am Ende dafür, das neue Abenteuer einzugehen; unter anderem, weil ihr das neue Album so gut gefiel und sie sich sehr gut vorstellen konnte, den Gesangspart zu übernehmen. Zu den Aufnahmen sagte sie dann: „Als ich das Album später selbst aufnahm, war es unglaublich kathartisch für mich, da ich diese sehr persönlichen Bedeutungen hinter den Songs gefunden hatte„. Aber dann wollen wir mal ins Album einsteigen.
Los geht es mit dem Titeltrack, welcher mich direkt an das State of the World Adress Album von Biohazard erinnert. Ähnliches Grundfeeling und ähnliche Aggressivität. Nikki schreit einem in guter Deathcore Art ihre ganze Wut entgegen. Um dann die letzten 30 Sekunden in einen klassischen Pop-Punk abzudriften und zu zeigen, dass sie nicht nur schreien kann, sondern auch eine wirklich klasse Stimme hat. Die nächsten zwei Lieder sind dann Pop-Punk, wie man es kennt: Rythmisch, eingängige Melodien und so geschrieben, dass es einem schwer fällt ruhig zu bleiben. Zwei Songs, welche man sich prima in der Disko zum Tanzen vorstellen kann. Wer jetzt allerdings denkt, dass er hier sonst eine typische, neumodische Pop-Punk Scheibe vorliegen hat, wird mit Everything You Love Will Burn auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Hier liefert die Band rohen Punk ab. Eine Minute und vierundzwanzig Sekunden pure Energie.
Ähnliche Energie sowohl von Band, als auch von Nikki mit ihren Punkscreams, gibt es in A Villain’s Monologue und Nuns, Guns & Cowboys um die Ohren. Allerdings länger als vorher. Mit I Just Want That Movie Ending ist wieder ein rockigeres, eher Mainstream Lied zu hören. Es könnte sich auch fast auf einem Avril Lavigne Album wohl fühlen, ähnelt ihre Stimme hier doch der von Avril ziemlich. Ich sage aber bewusst fast, weil es dann doch härter ist, als was man so von einem Lavigne Song kennt. Aber trotzdem sehr eingängig, tanzbar und gute Laune verbreitend. Mit Last Call For Heaven’s Gate wird dann auch im Songtitel klar, worum viele Text von Blood Command handeln. Die Rede ist von der Sekte Heaven’s Gate, welche ihren Ursprung in den 1970er Jahren hat und 1997 mit einem Massenselbstmord von 39 Mitgliedern endete. Nikki sagt dazu auch „Die Musik von Blood Command behandelt das Thema, dass man bis zum Ende bei uns ist, wenn man bei uns ist.“ Das Lied ist auch musikalisch speziell, zunächst dauert es fast ganze acht Minuten und ist damit mit Abstand das längste Lied des Albums. Dann ist es irgendwie eine Zusammenfassung der Musikstile welche man vorher hört. Erweitert noch durch einen Teil, welcher mit einer Trompete eingeleitet wird, die neben den Gitarren spielt, bis diese dann das Geschehen übernimmt und einen in irgendeinen Hinterhof entführt und anfängt einzulullen. Irgendwann fängt es dann an, psychedelisch zu werden. Die Trompete fängt an zu quietschen, bis dann dieselbige verstummt und wieder die Gitarren das Geschehen übernehmen. Im Hintergrund eine Stimme, die etwas erzählt und es sich so langsam zum Höhepunkt entwickelt…
Was soll ich als Fazit sagen? Fangen wir mit der selbst beschriebenen Musikrichtung an. Death Pop. Irgendwie passend, ist es doch auf der einen Seite irgendwie Deathcore, welches aber teilweise poppig ist. Aber auch auf den anderen Liedern kommen die Pop Elemente nicht zu kurz. An sich ist es eigentlich eine ziemlich geniale und abwechlungsreiche Mischung zwischen Deathcore, Pop und allem Möglichen, was so dazwischen liegt, mit Abstechern in den Punk. Wer offen ist für verschiedene Musikrichtungen auf einer Platte, sollte sich also Praise Armageddonism auf jeden Fall anhören und drüber nachdenken, sich die Scheibe zu holen. Vielleicht auf einem der vier Konzerte, auf welchen man die Band im September sehen kann. Innerhalb von vier Tagen, vom 13.9. bis zum 16.9., verschlägt es die Band auf ihrer Kurztour zunächst nach Hamburg, dann Köln, gefolgt von München um dann in Berlin zu enden.
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