Festivalbericht: So war der Freitag vom Traffic Jam Open Air am 15.07.22

Der geilste Stau der Welt war nach 2 Jahren Pause endlich zurück – die Rede ist vom Traffic Jam Open Air! Und dieses Festival hat seinen Namen nicht von ungefähr: Die 2-tägige Party findet traditionell auf dem Verkehrsübungsplatz der Fahrschule Völker im Südhessischen Dieburg statt. Die Verkehrsschilder auf dem Campingplatz geben dem Ganzen einen unverwechselbaren Charakter.

Vom 15.7. bis zum 16.7. gaben sich insgesamt 20 Bands aus Punk, Core und Alternative Rock die Ehre und den Zuhörern ordentlich was auf die Ohren. Mit dabei waren diesmal: ANTI-FLAG, ZSK, FERRIS, ANNISOKAY, LEFLY, SAMURAI PIZZA CATS, 47 MILLION DOLLARS, OUR MIRAGE, CHIEFLAND, V


ENUES, 8KIDS, TEQUILA TERMINATORS, OF COLOURS, BROKEN VEIN, THURSDAY IN MARCH, LORRAINE, THE TEMPER TREE, PORNOPHONIQUE und BLAUCROWD SURFER

Heute fangen wir mit dem Freitag an. Eröffnet wurde das Festival am Vormittag von der Weinheimer Modern Metal Band Broken Vein, welche dem geneigten Leser schon vom Bericht des STELL/\RIS Konzertes in der Live Music Hall Weiher in Mörlenbach bekannt sein dürfte. Diesmal mit funktionierenden Samples, heizten sie den, leider noch spärlich anwesenden, Besuchern ordentlich ein und machten Laune auf mehr. 

Es folgte die kurzfristig eingesprungene Band Lorraine, welche Call it Tragedy ersetzte und mit ihren Melodic Metalcore Songs für ordentlich Ohrwürmer sorgten. Sie hatten viel Spaß an der Freude und machten da weiter, wo Broken Vein aufgehört hatten.

Dass es auf dem Traffic Jam nicht langweilig wird und das Line-Up sehr viel Abwechslung bietet, bewiesen die Blaucrowd Surfer, die mit ihren Brass-Punk-Rock richtig Stimmung machten. Sie bezeichneten sich als die am wenigsten rockige Band des Tages, was wir auch durchaus so unterschreiben können, aber der Spaß hat dabei nicht gefehlt. Die drei Bläser haben immer wieder nette Choreografien eingelegt, die neben ihren musikalischen Künsten sehr unterhaltsam waren.

Wieder zurück in Richtung Post-Hardcore ging es mit der nächsten Band – Chiefland. Das Quartett verpackt in seinen Songs Eskapismus und Alltagsfrust. Auf jeden Fall reinhören! Eine Band, die auch die aller kleinsten begeistern konnte, wie man auf den Bildern sehen kann.

Pünktlich zur Abendbrotzeit wartete ein Ohrenschmaus auf die hungrigen Festivalgäste. Zwar hatten die Samurai Pizza Cats keine wirkliche Pizza dabei, allerdings einige gute Songs im Gepäck, die sich dem selbsternannten Genre „Catcore“ widmeten. Viel Action und Härte, aber auch zärtliche Momente zwischen Daniel und Sebastian bzw. Stefan (Reufer, der Bassist) und Sebastian. Letzterem war es einfach in seinem Hemd zu heiß und zunächst Daniel, dann Stefan halfen ihm Stück für Stück die Knöpfe seines Hemdes aufzumachen, sehr zur Freude der Zuschauer. Daneben gab es ziemlich was auf die Ohren.

Es begann langsam zu dämmern, als die Darmstädter Lokalmatadoren 8Kids die Bühne betraten. Pünktlich zur Prime-Time lieferte das Trio eine solide Show ab, wie schon in der Centralstation in Darmstadt gezeigt. Inklusive eindrucksvoller Hechtsprünge und daraus resultierendem Kabelsalat. Dieser konnte allerdings von freundlichen Stagehands entwirrt werden – seht selbst! Neu war hier allerdings, verglichen zur Show in Darmstadt, dass Jonas hier auch seine Kletterkünste zeigen konnte, genau wie seine Nähe zu den Fans durch einen Sprung über die Absperrung in die Menge rein, mit dem Mikro in der Hand.

Richtig wild wurde es, als Ferris, ehemaliges Mitglied der Hamburger Hip-Hop- und Electropunk-Formation Deichkind die Bühne betrat. Mit hochgezogener Kapuze und hinter seiner Sonnenbrille versteckt, rockte er mit Songs wie Alle hassen Ferris und Hass macht hässlich die Bühne. Kurz war er sogar bereit, seinen Bassisten den Fans zu überlassen, nach dem diese ihn weiterspielend über sich surfen ließen. Doch er durfte zurück. Und später wurde auch noch ein Geschenk an Ferris, in Form einer speziellen Sonnenbrille, auf Bühne geworfen.

Da die Bühne nun schon einmal vorgewärmt war, betraten als nächstes die Headliner des Abends die Stage. Hierbei handelte es sich um keine geringeren als die Berliner Skatepunk-Band ZSK aus Berlin, die sich in ihren Songs gegen Rassismus jeglicher Art und für mehr Tierfreundlichkeit einsetzen. Coole Jungs mit cooler Message, denen man ihre Bühnenerfahrung deutlich anmerkte. Es wurde gesprungen, Flaggen wurden gehisst und am Ende gab es eine kleine Pyrofackel. Geniale Show mit 22 Liedern, welche durch eines der wichtigsten Tracks, inklusive Megaphon, abgeschlossen wurde, die Rede ist von Antifascista.

Setlist ZSK:

  1. Alles Steht Still
  2. Die Kids sind okay
  3. Punkverrat
  4. Es wird Zeit
  5. Der Richtige Weg
  6. Ende der Welt
  7. Hamburg (KRACH)
  8. Keine Angst
  9. Es Müsste Immer Musik Da Sein
  10. Herz Für Die Sache
  11. Keine Lust
  12. Kein Talent (SWISS Cover)
  13. Make Racist Afraid Again
  14. Unser Schiff
  15. Mach’s gut
  16. Stuttgart
  17. Alle meine Freunde
  18. Unzerstörbar
  19. Die Besten Lieder
  20. Hallo Hoffnung
  21. Coversong (bitte Kommentieren wenn bekannt 😉 )
  22. Antifascista

Für alle, die noch nicht genug Musik auf die Ohren bekommen haben, fand im Anschluss die Aftershow Party statt. Ein abgezäuntes, wunderschön mit Platten behangenen Bäumen dekoriertes Areal, lud mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Auf der Bühne fand sich Four Monkeys ein, eine Cover-Band , die Punkrock Klassiker zum Besten gaben.

Der Bericht über den Samstag folgt alsbald, doch zum Abschluss noch ein paar Impressionen von der Atmosphäre des Festivals.

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