Das Nachtleben war mal wieder ausverkauft. Geladen hatte die japanische Metalcore/Hardcore Band Hanabie. Bitte was? Ja, so war auch mein erster Gedanke, als ich zum ersten Mal von den vier Frauen gehört habe. Einmal kurz auf Spotify ins neue Album rein gehört, ein Live-Video gesehen und mir war klar, das Nachtleben würde an dem Abend brennen und nichts mehr übereinander stehen. Diese vier entzünden ein wahres Feuerwerk an Metal- und Hardcore, gemischt mit hier und da etwas Kawaii-Musik. Ein genialer Mix. Aber sie kamen nicht alleine. Eigentlich sollte sie Avalanche Effect supporten, jedoch, auf Grund von Krankheit, mussten sie absagen. Kurzfristig übernahm also XO Armor diesen Part. Und was soll ich sagen, die vier Jungs mischten die Menge gehörig auf, und in der halben Stunde die sie spielten, brachten sie die Menge dazu, einen Moshpit zu formen. Mit dem letzten Lied gelang es sogar irgendwie, dass ein Circle Pit startete und eine Wall of Death. Einfach grandios, was man auch an der Reaktion der Musiker erkannte, die nach ihrer halben Stunde Spielzeit fix und fertig waren. Was allerdings auch durchaus am Nachtleben selbst gelegen haben könnte, welches anfing einer Sauna zu gleichen.
Die Wartezeit half dabei, dass man die Klamotten weiter durchschwitzte und man gefühlt sich auch unter eine Dusche hätte stellen können. Man wäre nicht nasser gewesen. Und Hanabie stand noch bevor. Nachdem die Umbaupause vorbei war und das Licht wieder ausging, kamen dann die vier Bandmitglieder eine nach der anderen auf die Bühne, Yukina als letzte mit einer Deutschlandfahne. Und ab dann war kein Halten mehr. Wie von mir vermutet, machten sich die vier drauf und dran das Nachtleben abzureißen. Es wurde immer heißer und heißer, aber die Zuschauer störte das nicht. Yukina zeigte in beeindruckender Weise, wie gut sie den Wechsel zwischen Growls, Screams, normalem Gesang und der Kawaii-typischen Art zu singen, beherrscht. Wenn sie loslegt mit ihren Screams, brüllt sie einen förmlich an die Wand. Oder alternativ in die Menge hinter einem, die eh kein Platz hat auszuweichen. In den paar Pausen zwischen den Liedern wurden immer wieder mal Fächer ausgepackt, sowohl im Publikum, als auch von den Musikerinnen. Diese versuchten auch den Menschen in den ersten paar Reihen damit Frischluft zuzufächern, doch heiße Luft bleibt heiße Luft. Und sollte das Nachtleben eine Klimaanlage besitzen, spätestens an dem Abend musste sie einen grausamen Tod sterben. Das ganze tat aber dem Spaß keinen Abbruch, der auch durch kleinere Späße auf Englisch hervorgerufen wurde. Als die ersten Töne von Osaki ni Shitsurei Shimasu (eigentlich お先に失礼します。, aber das können hierzulande ja die wenigstens lesen 😉 ) kamen, brandete besonderer Jubel auf. Nach nicht mal einer Stunde und einer kurzen Zugabe von einem Lied, war der Auftritt dann vorbei. Er war zwar kurz, aber dafür extrem intensiv und Lust machend auf mehr. Eine etwas größere Halle stände den vieren bestimmt gut zu Gesicht, vielleicht ja auf der nächsten Tour.
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