Adventskalender: Türchen 14

Festival: Aaargh Festival

Ort: Uttenhofen / Leutkirch im Allgäu (im Umbruch)
Genre: Jegliche Metal Genres mit Fokus auf Newcomer
Erstausgabe: 2011

 

Kommentar der Redaktion:

Es war einmal im Jahre 2015, als Gernotshagen ein neues Konzert ankündigte und ich in meiner metaphorischen, Schweizer Berghütte routiniert deprimiert dachte: „Na, wie weit im Norden ist die Scheiße diesmal? Aaargh, ja noch nie gehört!“
Google Maps gefragt und siehe da, Leutkirch im Allgäu war keine 100 km von mir entfernt, warum hatte ich noch nie von dem Festival gehört?

Also noch die letzten paar Überstunden zusammengekratzt und auf’n Allgäuer Bauernhof gefahren, da kein Schwein aus der Umgebung mit wollte und es vor Ort eh nur Kühe gab, halt alleine. Was soll’s, die Wacken-Gruppe hatte sich eh verkracht und mir waren solche Massenaufläufe mit Wrestling-Zirkus-Rummelplatz-Gebums zu blöde geworden. Mal wieder back to the basics: Bier, Hausmannskost, Merch und Metal – vor allem Newcomer, also noch ein wenig den Underground supporten.

So bin ich dann zum ersten Mal aufs Aaargh gekommen, hab einen meiner ersten Gernotshagen-Gigs erlebt, mein erstes Nachtblut-Konzert gleich in der ersten Reihe gehabt und kann auch heut noch so manch lustige Geschichte erzählen. Wie ich mir zum Beispiel früh morgens noch das Kunstblut der Hauptband, bei der damals improvisierten Bergquell-Dusche, aus dem Bart waschen musste*. Berquell, weil ohne Druck und elendig kalt.

Doch vor allem sind mir die Eindrücke dieses muckeligen Festivals geblieben, die Offenheit der Besucher, wie auch teils der Künstler, die durch das Gelände streunern. Die Motivation des Vereins, welcher das Event mit viel Liebe aufbaut, wie auch die Einfachheit aus überdachter Bühne, Merch Bereich, Bar und Grill, sowie ein paar Stände ohne überfüllt zu wirken. Auch kann man in der hintersten Zeltreihe ohne Probleme fünf Minuten vor der Band aus dem Zelt stolpern und dann trotzdem, mit einem frischen Bier in der Hand, pünktlich vor der Bühne stehen.
Ganz speziell ist dabei der Support der Newcomer, wie auch das familiäre Umfeld zu erwähnen. Ich esse heute noch jedes Aaargh eine Portion Fondue mit jenen Nachbarn, die damals den einsamen (zugegeben neutralen) Ausländer im Einzelzelt nebenan, einfach aufgenommen haben.

Seit jenen Tagen hat sich einiges verändert, doch meist nur zum Guten, wie die Verlegung eines Rohres für einen weiteren Klowagen im hinteren Campingbereich, die Anschaffung von Duschen anstelle des Gartenschlauchs im Bretterverschlag und vieles mehr.
Der Erfolg ließ somit nicht auf sich warten und Sold Out wurde zur Regel, teils sogar innerhalb von ein paar Tagen nach VVK Start. Trotzdem liegt der Fokus weiterhin auf den kleinen Bands am Nachmittag, welche mich regelmäßig auch einen ordentlichen Batzen am Merch Stand kosten, aber man kann es sich ja leisten, mit dem günstigsten Bierpreis für die größten Festivalbecher die ich kenne. Um den Veranstalter Alfred Huber zu zitieren:

Absolute Win win Situation. Bier günstig machen = Leute Glücklich = Trinken mehr = höherer Umsatz = Brauerei Glücklich…etc etc…

Ja Alfi, ich werde den Spruch auch in 10 Jahren noch auspacken, hast du mir doch dafür mittlerweile den Status „Aaargh Inventar“ verpasst. Nochmals Danke dafür, dass du meine Bandbeschreibungen teilweise 2019 ins Heftchen gedruckt hast.

Um jetzt das hier nicht schon wieder zu einem halben Vorbericht ausarten zu lassen, wird das Aaargh wohl mein Lieblingsfestival bleiben, auch wenn es sich 2024 leider ein neues Zuhause suchen muss. Diese Atmosphäre, der Mix aller Genres und auch das persönliche Kennenlernen von Bands und Fans findet sonst nie in einem so intimen Rahmen statt!

I bin emol im Allgei gwäa. Statt Kiah han i lauter Lang-haarige gsäa. Da war mir klar i bin aufm Aaargh. Griane Wiesa Idylle pur, nette Leid, jetzt fehlt mir nur was jeder mag… Bier auf dem AAARGH!

Silverbacks öf Death

*Nachtrag: Es hat sich später in einem Interview ergeben, dass Nachtblut damals mehr auf Schweine, statt Kunstblut gesetzt haben.

 

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Impressionen:

Dark-Art vor Ort:

 

Termin 2024:

20-22 Juni 2024

 

Flyer:

 

Bandbestätigungen für die nächste Ausgabe:

Blutgott
Destiny
Diversity
Lacrimas Profundere
Mental Cruelty
Varg

 

Bei der Aktion Adventskalender stellen euch die Redaktionsmitglieder ein Festival vor, welches ihnen am Herzen liegt. Sei es ein Festival, das durch seine besonderen Gegebenheiten oder einfach durch die Bands und seine Besucher heraussticht.

Türchen zuvor
Türchen darauf

 

 

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