Konzertbericht: Faun im Serenadenhof Nürnberg, 30.08.2024

Nach langer Abstinenz tourten Faun mal wieder in Deutschland und machten im Rahmen ihrer Sommertour auch am 30.08.2024 im Serenadenhof in Nürnberg halt. Dass die Leute sehnsüchtig auf diesen Tag gewartet haben, merkte man an ausverkaufter Hütte und eine bessere Location als den wunderschönen Innenhof hätten Faun sich auch nicht wünschen können. Direkt in dem angrenzenden Gebäude der Kongresshalle, in dem gemauerten Hof, mit den Bäumen und dem Efeu an den Gemäuern, passte diese romantische Location wie geschneidert zu der Band. Einziges Manko, fand ich, war, dass es ein bestuhltes Konzert war, denn eigentlich laden Faun ja eher zum Tanzen ein. Aber es fand sich eine Lösung und was ich an dem Abend erlebt habe, erfahrt ihr heute hier!

 

Eigentlich sollte der Einlass erst um 19.00 sein, aber warum auch immer, startete dieser schon früher. Auch der Beginn verlegte sich 15 Minuten nach vorne und wurde von Gongs eingeläutet, welche man eigentlich eher aus Theatern oder Orchestern kennt. Als dann die Band die Bühne betrat, legte sie direkt unter Jubel los. Auch erledigte sich das „Sitzproblem“ quasi von alleine. Nach einer Ansage von Oliver SaTyr durften sich gerne alle nackig ausziehen und tanzen, wenn sie die Tanzwut packte, oder nur eines von beiden machen, aber bitte mit Rücksicht auf die, welche noch sitzen bleiben wollten.

Spätestens zu Walpurgisnacht stürmten die Besucher, überwiegend weiblich, an die Streifen an dem Rand und auch den Mittelgang, um sich dort ausgiebig zu bewegen. Das zog sich durch den ganzen Gig, mal mehr oder mal weniger intensiv. Auch war Sänger Oliver zum Plaudern aufgelegt und erzählte zu fast jedem Song eine Geschichte. So zog es uns über Jünglinge und Maiden, welche im Wald stehen gelassen wurden, bis hin zu Trinkliedern. Danach gab es erstmal eine kleine Werbe… Äh, Künstlerpause, inklusive dezentem Hinweis auf den Merchverkauf.

Nach einer kurzen Pause von 25 Minuten ging es intensiv weiter. So hörten wir Geschichten über alltägliche Situationen, wie die Jagd im Wald und das Treffen mit einer Elfenkönigin. Wer von uns erlebt das denn nicht regelmäßig ;). Wir wurden entführt in die nordische Mythologie und der Vertonung der Edda und einem Lied, welches Odin gewidmet ist. Passend zu der Performance wurde die komplette Bühne in grünes oder rotes Licht getaucht, was mit dem ebenfalls grünen Licht im Innenhof einen schönen Kontrast schuf oder einfach wunderbar harmonierte.

Dem geneigten Faun Hörer wird auch sofort aufgefallen sein, dass Sängerin Laura Fella fehlte. SaTyr erklärte uns, dass diese vor ein paar Tagen Mama geworden sei und sie verständlicherweise deswegen bei den letzten Auftritten der Tour nicht dabei ist. Wir wünschen an dieser Stelle alles Gute und viel Glück der jungen Familie!

„Leider“ konnten deswegen einige der neueren, und für die Tour geplanten Lieder, nicht gespielt werden, aber dafür wurden ein paar der älteren Songs wieder ausgegraben. Auch der möglicherweise letzte Track lud nochmals zum Bewegen ein, aber nach eigener Aussage seien Faun leicht beeinflussbar, und die Chance auf Zugaben groß. Trotzdem schwangen nochmals sehr viele Besucher das Tanzbein und gaben alles.

Es folgte tatsächlich das übliche Zugabespielchen und Faun hauten nochmals zwei Tracks raus und sowohl das Publikum als auch die Band gaben alles und mit dem letzten Song wurde noch dem Namensgeber der Band, dem gehörnten Gott Faun, gehuldigt.

Am Ende des Auftritts musste Oliver SaTyr noch lachend anmerken, dass sie immer gewarnt werden in Franken zu spielen, weil uns der Ruf vorauseile, dass das größte Kompliment ein „Basd Scho“ sei. Aber an diesem Abend hätten wir ihnen allen etwas besseren gelehrt, denn die Stimmung war, seiner Aussage nach, einfach bombastisch und brauche sich nicht hinter anderen Gigs zu verstecken!

 

Danke Faun für diesen wundervollen, romantischen und stimmungsvollen Abend! Mal wieder zeigten sie, dass sie nicht ohne Grund eine der bekanntesten und vielseitigsten Folkbands sind!

Bericht und Bilder: Steffi (Fotoschlumpf)

 

Mehr über die Band bei Dark-Art findet ihr hier:

 

 

Über Steffi 198 Artikel
Fotografin und Schreiberling. Seit Frühjahr 2022 dabei, angeschleppt wurde ich von Roksi und Matthias, welche mein Interesse an der Konzertfotografie geweckt haben. Ich bin bevorzugt auf kleineren Festivals und Veranstaltungen im Bereich Pagan, Viking und Folkmetal, soweit atmospheric Black Metal und Melo Death unterwegs. Zu meinen Lieblingsbands zählen unter anderem Vanaheim, Cân Bardd und Dark Tranquility

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