Am 17.10.2025 startete mit dem Konzert in der Eventhalle Strohofer in Geiselwind die 25 Jahre Jubiläumstour Weltenwanderer von Saltation Mortis
Wie üblich hatten sich die ersten Fans bereits einige Stunden vor dem Einlass vor der Halle postiert, um den Tourauftakt in vorderster Reihe zu erleben. Etwa 30 Minuten vor Einlass formierte sich eine größere Schlange über den Parkplatz des Eventzentrums, sodass sich die Halle kurz nach Öffnung zügig füllte. Über mehrere Ebenen verteilt, konnten die Fans das Konzert verfolgen. Die Bühne, als T-Stage aufgebaut, ging weit in den Innenraum und ermöglichte der Band viel Publikumsnähe.
Als „größte Headliner Tour ever“ kündigte die Band ihre Jubiläumstour selbst an und sollte damit nicht zu viel versprochen haben. Als Special Guest hatten die Mittelalterrocker die Band Bad Loverz und damit sich selbst eingeladen.
Bad Loverz
So startete nach dem Intro Don’t stop believing pünktlich um 19:30 Uhr das erste Konzert der Tour. Im schrillen 80er Jahre Outfit betraten Saltatio Mortis alias Bad Loverz, Glam-Rocker aus Los Angeles, als ihre eigene Vorband die Bühne. So hätte man den ersten Song des Abend (She’s got) The look auch umdichten können in He‘s got the look, denn Aleas Outfit als Frontmann der Bad Loverz, alias Venice Steel, ist eine kreative Interpretation dieses Zeitgeists. Mit enger schwarzer Lederhose und passender Jacke, beides mit pinken Akzenten abgesetzt und dazu eine lange Haarpracht mit authentischem Stirnband und Halstuch, präsentierte sich der Mittelalterrocker von einer ganz anderen Seite. Auch der Rest der Band hatte sich mit schrillen Outfits und Perücken ganz im 80er Style gekleidet.
Als zweiter Song folgte Hangover und dann das Lieblingslied von Venice Steel, Take on me mit einem perfekten Spagat, der seine beeindruckende Fitness einmal mehr unter Beweis stellte. Selbstverständlich war der Frontman der Bad Loverz inkognito unterwegs und so bedankte er sich bei Alea, der ihm eine Flasche Met auf der Bühne gelassen hatte. Damit könnte er sich Mut für die Performance des deutschen Lieds Major Tom antrinken. Dieses wurde anschließend vom Publikum lautstark mitgesungen und gefeiert.
Bei den folgenden Liedern Livin‘ on a prayer und Angels, ist auch der Rest der Band vorne auf der T-Stage temporär präsent und so erlebte das Publikum mit den Bad Loverz eine faszinierende Reise durch Rock und Pop, gepaart mit Dudelsack und Drehleier. Nach 30 Minuten verabschiedeten sich die Jungs von der Bühne. Leider sei dies auch ihre Farewell Tour, glaubt man den Worten ihres Frontmanns, sodass sich ihren Fans nur bei der Weltenwanderer Tour von Saltatio Mortis noch die Chance biete, sie live zu erleben.
Setlist Bad Loverz:
The look // Hangover // Pokémon // Take on me // Major Tom // Livin‘ on a prayer // Angels
Saltatio Mortis
Während der Umbaupause sang das Publikum zu Liedern wie das Thekenmädchen und Sternhagelvoll fröhlich mit, um das Lied Schrei nach Liebe, das quasi als Intro gewählt wurde, lautstark abzufeiern. Dann ertönten die ersten Klänge von Finsterwacht und eine epische Reise durch ein Vierteljahrhundert voller Musik, Leidenschaft und unvergesslicher Hymnen sollte folgen.
Das Publikum, bunt gemischt durch alle Altersklassen, feierte, sang und klatschte ab der ersten Minute und trug die Band damit förmlich durch den Tourauftakt, wofür sich Alea mehrfach bedankte. So bat er auch um Verzeihung, falls bei der ersten Show der Tour etwas schiefgehen sollte und schwor im folgenden Lied feierlich, „ich bin ein Taugenichts„. Wie er anschließend sagte, hatte er echt ‚die Hosen voll‘, doch dafür bestand kein Anlass, wie der weitere Verlauf des Abends zeigen sollte. Nachdenklich ging es dann weiter mit, Nachts weinen die Soldaten über den Ersten Weltkrieg.
Im Vorfeld wurde die Tour als ein Feuerwerk aus alten und neuen Hits und aus spektakulären Pyro- und Feuereffekten angekündigt. So war es dann auch. Das Bühnenbild bestand aus unterschiedlich hohen Podesten mit Einfräsungen, die je nach Lied und Stimmung unterschiedlich hinterleuchtet waren. Dazu eine Feuershow, wie man sie von der Burgentour kennt und zusätzliche Pyroeffekten. Besonders eindrucksvoll loderten die Flammenwerfer bei Loki und den Worten „ich verbrenne die Welt“ und Prometheus wo die Zeile „ich bringe euch Feuer“ wörtlich genommen wurde. Alea höchstpersönlich schien der Herr der Flammen zu sein und beeindruckte mit seiner Performance, wie er mehrfach durch zwei sich kreuzende Flammen von der Hauptbühne auf die T-Stage lief.
So wechselt die Stimmung der Show immer wieder von episch erhaben und rockig kraftvoll zu nachdenklich und leise. Dies zeigte sich insbesondere bei Schwarzer Strand bei einer schönen Tanzeinlage von Alea, schwarz gekleidet mit einer Tänzerin in Weiß. Auch sein Gespür für die besondere Verbindung zwischen Band und Publikum hatte beim Tourauftakt nicht gefehlt. Beim Lied Mittelalter brachte er die gesamte Halle dazu, sich in den Armen liegend von links nach rechts hüpfend abzufeiern, um sich anschließend bei Rattenfänger selbst Crowdsurfend durch die Menge tragen zu lassen. Schlussendlich initiierte er beim Lied Vogelfrei einen riesigen Circle Pit, um sich singend mitten hineinzubegeben.
Danach folgte ein weiterer besonderer Moment, als ein Kind aus dem Publikum Glücksfee spielen durfte und aus 50 Songs einen zog der als nächstes gespielt werden sollte. Das Los fiel auf Dessous de ponte de nantes.
Weiter ging es mit Für immer jung, zu dem Alea darum bat, dass alle einen Lieblingsmenschen auf die Schulter nehmen, was auch vielfach im Publikum geschah. Am Schluss des Liedes wurde er auf der Bühne selbst von einem Fan auf die Schultern genommen. Nach diesem Lied ging die Band von der Bühne, um kurz darauf mit lautstarken Zugabe-Rufen zurückgeholt zu werden.
Es folgt ein Zugabenblock, der mit dem Spielmannsschwur, gesungen aus tausend Kehlen und einer Dudelsack-Partyeinlage von Elsi den Abend beschloss. Ein letztes lautstark gesungenes Ohohoh….. der Fans sorgte für Gänsehautmomente in der ganzen Halle.
Es war ein gelungener Abend voller positiver Energie, glamourösem 80s-Rock und einer perfekten Performance von Saltatio Mortis.
Setlist Saltatio Mortis:
Finsterwacht // Wo sind die Clowns // Taugenichts // Loki // Schwarzer Strand // Nachts weinen die Soldaten // Feuer und Erz // Heimdall // Odins Raben // My mother told me // Valhalla Calling // We might be giants // Der Himmel muss warten // Mittelalter // Rattenfänger // Dessous de ponte de nantes // Prometheus // Gardyloo // Vogelfrei // Keine Regeln // Für immer jung // Ein Traum von Freiheit (instrumental) // Große Träume // Spielmannsschwur
Bericht: Anne
Bilder: Roksana
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