Review – Slaverty – Beyond Imagination

Review - Slaverty - Beyond Imagination

Erscheinungsdatum: 24.11.2020

Label: WormHoleDeath

Genre: Symphonic Metal

Spieldauer: 47:50

Tracklist:

  1. Dreamcatcher 05:55
  2. Fairyland 06:04
  3. The Biggest Mistake 04:59
  4. Dementia 05:22
  5. Be Free 03:57
  6. Appreciate 04:26
  7. So Close To Me 04:38
  8. The Beauty Of Life 04:28
  9. Unconscious Reality 03:09
  10. The Enchanted Forest 04:52

Weblinks:

https://www.facebook.com/Slavertyband

https://www.instagram.com/slavertyofficial/

https://open.spotify.com/artist/2ZcPuU1aIZkvzDqs0dFBxj

https://www.youtube.com/channel/UCflRXwfNMPUOxItV3W5ql4Q

https://music.apple.com/us/artist/slaverty/1493670685

Heute bei Dark-Art, wieder einmal eine Entdeckung aus der Symphonic Metal Ecke. Die bisher wohl noch unbekannte chilenische Band Slaverty haben Ende letzten Jahres ihr Debutalbum Beyond Imagination veröffentlicht. Fünf Jahre nach Gründung der Band, erfolgte dieser große Schritt, um sich dem Rest der Welt zu präsentieren. Und so viel sei schon mal gesagt, die symphonische Metalwelt sollte hier auch einmal hinhören, denn was die Truppe um Frontfrau Karin Montt hier abgeliefert hat, spricht dem Genreanhänger aus dem Herzen. Doch werfen wir einmal einen etwas genaueren Blick auf Beyond Imagination.

Zum Auftakt startet das Album mit dem Song Dreamcatcher und einem einleitenden Trommelrythmus, der sich mit orientalischen Klängen paart, bevor die Gitarren einsteigen und einem die Soundwand der Band direkt entgegenknallen. Doch dann wird es ruhiger, um direkt die großartigen Vocals der Sängerin in Szene zu setzen. Hier lassen sich gleich Rückschlüsse auf die ein oder andere Ballade ziehen, welche man sich dabei direkt vorstellt. Doch zum Refrain geht es in klassischer Manier der „Großen der Szene“, wie Epica, Nightwish oder Within Temtation weiter. Ein tragender Refrain und perfekt symphonisch untermalte und eingängige Rythmik, gepaart mit passender Stimme darüber, entfalten das volle energetische Gesicht der Band. Dabei kommt jedoch auch das musikalische Können nicht zu kurz, wie man im anschließenden Gitarrensolo mit viel Variationen feststellt.

Es folgt ein Ausflug ins Fairyland. Doch wer hier von zu viel Romantik ausgeht, der kommt zwar zu 100% auf seine Kosten, wird jedoch bemerken, dass auch die vollen Prozent noch erweiterbar sind. Und so folgt auf ein Pianointro gleich die volle Symphonische Härte. Soweit so gut, bisher steht man dabei, aber immer noch bei den 100% Romantik. Diese bekommt jedoch durch den von Gastsänger Rodrigo Pérez beigesteuerten Vocals den richtigen Nachdruck und harmoniert dabei perfekt mit seinen gegrowlten Parts, welche Härte und Würze kombinieren.

The Biggest Mistake war die 2016 allererste Singleauskopplung und Veröffentlichung, die Slaverty je der Welt präsentiert hat. Und auch hier stellt man beim im vergleich zum vorherigen Song eher softeren Anfang, dennoch das Potential im Stimmspektrum von Karin Montt fest. Zwischen Ballade und Rockig, kommt man jedoch dennoch auf seine vollen Kosten im Gehörgang.

Auch Dementa wurde der Szene bereits zu Beginn des Jahres 2020 online vorgestellt und startete damit den Zyklus der Single-Vorab-Veröffentlichungen um letztendlich das gesamte Werk zu präsentieren. Ein düsterer und druckreicher Beat, der immer etwas gezügelt wirkt und den Anschein erweckt, kurz davor zu stehen, sich komplett zu entladen, baut bis zum Refrain eine enorme Stimmung auf, die einen dazu zwingen, weiter hinzuhören oder dabei mal sein Haupt aufzuwärmen und im Rhythmus kräftig die Haare fliegen zu lassen. Zu diesem Lied wurde im Übrigen auch das erste Musikvideo der Band veröffentlicht.

Für Be Free hat man noch einmal alles aufgefahren, was den „Symphoniker“ zum freudigen Schmunzeln bringt. Und so wurde für diese wunderschöne Ballade eine kleine Division an Violine, Cello und Viola herangezogen, um so eine enorm natürlich und stark klingende klassische Soundwand, welche vom Piano untermalt, wird aufzustellen. Und was soll man dazu sagen? Es funktioniert und überzeugt einfach! Und dies auf CD und auch in dem zugehörigen Musikvideo.

Appricate startet danach etwas härter und thrashiger mit kreischenden Gitarren. Wie könnte es sein, nach dem tiefen Luft holen bei einer Ballade, muss es wieder voran gehen und dies ist auch zu 100% der Fall. Treibende Rhythmik an den elektrischen Instrumenten und anstachelnde Drumbeats, die sich mit den orchestralen symphonischen Klängen, die in der Szene weit verbreitet sind, einen. All diese Elemente machen den Song wieder zu genau einem, wie man es sich auch auf einem Konzert nach einem ruhigeren wünscht. Es geht wieder voran und trotzdem ans und aus dem Herzen.

Es folgt So Close To Me welches auch eher wieder in Richtung einer Ballade startet. Aber mit lauter und starker Stimme, welche sich nach dem ersten Refrain mit der von Gastsänger Ives Gullé abwechselt und bestens fusioniert. Das Highlight und große Emotionen finden ihren Höhepunkt, wenn sich diese beiden Stimmen gegenseitig doppeln und auch noch ein stimmungsvolles Gitarrensolo das Herz erleuchtet. Und dieses Gesamtfeuerwerk trägt sich durch den restlichen Song und macht ihn wieder zu einem Highlight unter all den Hits, welche hier verarbeitet wurden.

Und rockig geht es weiter. The Beauty Of Life zeigt einem besonders in schweren Zeiten, wie aktuell wieder einmal die „schönen“ Dinge im Leben auf. Mal vorwärts, mal ruhiger, mal rockig, mal als großer Ausbruch im Refrain, vereint dieser Song unter facettenreich eingesetzten Vocals alles, was im Heavy Metal und Symphonic Metal dazu gehört und findet zum Ende noch einmal seinen Höhepunkt, als Karin Montt ihre Stimme noch einmal erhebt und ihr Können komplett entfaltet, womit man so ausgeprägt fast nicht mehr gerechnet hätte, allem aber noch einmal die Krone aufsetzt.

Musikalisch geht es genau da weiter, wo es bei der „Schönheit des Lebens“ aufgehört hat und legt mit Unconscious Reality noch einen Song mit der gleichen musikalischen Intention nach, der es in sich hat und keine Langeweile aufkommen lässt.

Man bemerkt bei Musik, die so einen großen Raum einnimmt, immer kaum, wie die Zeit vergeht und so kam das „Ende“ der CD schon fast etwas überraschend, jedoch mit dem zehnten Song auch nicht all zu ungewöhnlich. Irgendwann ist jeder Langspieler nun einmal abgelaufen. Doch wie entlässt man den Hörer am besten zurück aus einer fantastischen Parallelwelt? Mit The Enchanted Forest wurde hierfür in meinen Augen ein passender Song gewählt, da er einen gewissen „Abschiedscharakter“ sofort spürbar werden lässt. Und um das noch besser zu bewerkstelligen, wurde die Band am Mikrofon noch einmal von Ives Gullé unterstützt. Zwischen Ballade und Vollgas hat man hier einen passenden Ausschlag, der den nächsten jagt und sich noch einmal querbeet durch die musikalischen Elemente des symphonischen Schwermetals arbeitet. Gelungener Abschluss, der gleich die Frage aufwirft, wann kommt das nächste Album?

Mit Beyond Imagination ist Slaverty ein perfektes Debutrelease gelungen, das in meinen Augen wieder einmal sehr herausstechend und von enormer Qualität ist. Die Produktion hätte eigentlich nicht besser sein können und kann sich überall auf der Welt sehen lassen. Auch wird einem sehr schnell klar, dass Slaverty in einem Atemzug mit den führenden der Szene genannt werden dürfen, da sie diesen in keinster Weise nachstehen. Eine absolute Empfehlung für jeden, der sich solcher Musik zugehörig fühlt und ich kann mir nur wünschen, dass ich diese Band eines Tages einmal live auf der Bühne bewundern darf, denn ich bin mir jetzt schon sicher, dass dies ein ganz besonderes Bonbon in meiner Konzertkarriere darstellen wird.

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