Review: Silverlane – Inside Internal Infinity
Release: 28.01.2022
Genre: Metal
Spieldauer: 41 Minuten, 22 Sekunden
Label: Drakkar Entertainment
Links:
Website
Facebook
Instagram
YouTube
Tracklist:
- Twinkle Twinkle Little Star
- I Universe
- Blessed
- Hero Inn Sunset Club
- Leviathan Rising
- Medusa
- Soul of Tears
- Scorched Earth
- Für Immer Und Ewig (feat. Patty Gurdy)
- Life To Die For
Bands lassen sich gerne Zeit bei der Schaffung neuer Musik, selten dauert dies jedoch zehn oder mehr Jahre. So war es aber nun bei Silverlane, ihr letztes Album Above The Others ist inzwischen ganze zwölf Jahre alt und so lange mussten sich auch die Fans der Bamberger Metal Band gedulden, bis am 28.01.2022 endlich neues Material raus kam. Die Band spielt seit jeher ihre Musik so, dass man sie kaum in ein Metal-Genre einordnen kann, ein wenig Prog? Ein wenig Modern-Metal mit Elektro-Versatzstücken? Knallende Riffs? Nehmen sie alles und machen das daraus, was ihnen gefällt. Nach einer längeren Funkstille und kleinen Besetzungswechseln geht es jetzt endlich weiter mit „Inside Internal Infinity“. Das Albumcover zeichnet symbolisch drei Säulen, die aus den Wolken ragen oder auch III? In den letzten drei Monaten wurden wir bereits häppchenweise mit Songs angefüttert, nun gibt es das Festmahl, denn, soviel sei schonmal verraten, dieses Album ist ein Fest für Freunde der Abwechslung im Metal!
Mit dem Intro Twinkle Twinkle Little Star beginnt die Scheibe ganz harmlos und niedlich mit einer Kinderstimme und dem uns altbekannten Schlaflied und geht perfekt in das nächste Stück I Universe über, das direkt unglaublich gut ins Ohr geht. Es zeigt direkt, wo die Reise hingeht. Der Sound ist modern, die Gitarren und das Keyboard ergeben eine großartige Harmonie. Oben drauf die Stimme von Sänger Tom, die durch das Lied gleitet und den Sound maßgeblich prägt. Sie verpasst dem Ganzen einen leichten Power-Metal Einschlag. Ein grandioser Einstieg in das Album!
Blessed hingegen beginnt direkt sehr interessant. Der Anfang klingt wie eine Mischung aus mongolischen Kehlkopfgesang und Wohoo rufen, untermalt wird kurz darauf alles mit Elektro-Blastbeats. Das Lied dominiert das Schlagzeug: Ein treibender und trotzdem grooviger Sound und geht gut ins Ohr. Hero Inn Sunset Club beginnt mit einem schönen Pianosolo und baut dann die Soundkulisse aus. Vom Anfang ist dann bald schon nichts mehr zu hören. In diesem Lied greift Silverlane bei manchen Strophen auf einen raueren Gesang zurück und baut auch in einem Teil einen sehr mechanischen Sound ein. Ein durchaus abwechslungsreiches Stück.
Leviathan Rising und Medusa sind zwei sehr solide Songs, die gut ins Ohr gehen. Dabei greift Leviathan Rising mehr auf „wohoo“-Chöre im Hintergrund und Soundeffekte und dreht die Geschwindigkeit kurz vor dem Refrain erstmal hoch, um direkt wieder abzubremsen, das i-Tüpfelchen ist der kurze, aber grandiose Gitarrenriff gegen Ende des Songs. Medusa hingegen greift auf einen epischeren und gitarrenlastigeren Sound zurück. Ein Video zu dem Stück erschien erst vor wenigen Tagen:
Soul of Tears ist die „obligatorische“ Ballade des Albums, jedoch kein Stück kitschig. Ein ruhiges, keyboardlastiges Stück mit Power. Mit Scorched Earth geht es wieder mehr in die groovige Richtung, hier zeigt Sänger Tom wieder seine breite Stimmpalette, ein angenehm flottes Lied mit „Kinderchor“ und einigen schönen Riffs.
FürImmer und Ewig sticht aus dem ganzen ein wenig heraus,denn es ist das einzige Lied das ein Feature enthält und dann auch noch die grandiose Patty Gurdy! Eine nette Idee, in das Liebeslied deutsche Passagen einzubauen. Leider ist dieses Lied auch in meinen Augen das schwächste auf dem gesamten Album. Die Stimmen harmonieren zum einen nicht richtig miteinander, zum anderen ist es mittlerweile einfach schade, dass man Patty in gefühlt fast jedem Lied zu hören bekommt, irgendwann wird man dessen überdrüssig. Das tut mir persönlich ein wenig leid, da ich sie und ihre Musik persönlich sehr mag.
Mit Life to Die For endet das Album mit einem ordentlichen Kracher. Der brachiale Sound, der sich mit kleinen Ruhepausen abwechselt, der Gesang, der zwischen rau und hoch wechselt: Ein guter Abschluss für ein abwechslungsreiches Album.
Fazit:
Mit Inside Internal Infinity gab es von Silverlane nun endlich neue Musik auf die Ohren. Die Band hat sich in den letzten Jahren klar weiterentwickelt und trotzdem ihren Kurs behalten. Die Songs sind angenehm abwechslungsreich und trotzdem fahren sie eine klare Linie, sind insgesamt recht eingängig und bieten immer grandiose Mitsing-Refrains. Songs wie Blessed und I Universe sind dabei die Highlights, ein fast perfektes Album also. Hoffentlich müssen wir auf das nächste nicht wieder 12 Jahre warten.
Antworten