Review: Harpyie – Blutbann

Harpyie - Blutbann - Cover - Beitragsbild

Release: 28.01.2021

Genre: Mittelalter / Folk Metal

Spieldauer: 48 min

Label: Metalville

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Tracklist:

  1. .Blutadler
  2. Angst im Wald
  3. Liebe auf den ersten Biss
  4. Die Geister die ich rief
  5. Dunkelschwarz
  6. Nachtfalter
  7. Verräterisches Herz
  8. Fang mich ein
  9. Wir sind die Nacht
  10. Vampir
  11. Okkult
  12. Ich glaub dir nicht

Mit ihrem siebten Studioalbum melden sich Harpyie nach dem Zwischenspiel Minnewar mit dem Nachfolger zu Aurora zurück. Uns erwartet der typische Klang von Harpyie mit Drehleier statt Geige. Insgesamt erinnert das Album an Freakshow, das zweite Harpyie Album.

Los geht es bei den Wikingern mit Blutadler und einem düsteren verqueren Liebeslied. Unterstützt wird der Klang von Harpyie mit einer Frauenstimme und Elektro-Elementen. Der Versuch des Growlens von Aello wird mit technischen Hilfsmitteln aufpoliert, bedarf aber noch der Übung.

Seit dem 03.12.2021 ist die Single bereits verfügbar und wird von einem aufwendig produzierten Video begleitet.

Mit Angst im Wald spielt die Band auf den kopflosen Reiter an, was auch sehr gut im Musikvideo dazu transportiert wird. Hier kommt die Stimme des Sängers gut zur Geltung in Form einer düsteren Ballade an den Tod.

Liebe auf den ersten Biss ist der passende Titel zu einer Vampir-Liebesgeschichte geprägt von Melancholie. Die Drehleier unterstützt das ganze mit ihrem Klang. Das Musikvideo passt leider nicht so gut zum Song, angefangen bei der Tageszeit, über technische Fehler und gestalterische Eigenheiten.

Die Geister die ich rief ist ein düsterer Aufruf sein Leben, nicht zu träumen, sondern sich dem Alptraum im Leben zu stellen. Dies wird musikalisch durch schwere, harte Folk-Metal-Parts unterstrichen. Hier zeigt Aello sein gesangliches Können und spielt mit seiner Stimme, Growl Elemente kommen nur im Ausklingen zum Einsatz und wirken nicht aufgesetzt.

Dunkelschwarz beginnt sehr ruhig mit einem Piano, bis sich die Gitarre und treibenden Bassdrums melden. Anspielungen auf Kindertage finden sich mehrfach im Text, so z.B. der Sandmann oder auch Versteckspiele mit “Eckstein, Eckstein alles muss versteckt sein”. Aello wird hier zum schwarzen Sandmann und bringt statt Traumsand Alptraumsand.

Nachtfalter ist eine würdige Hommage an die schwarze Szene, was mit ASP als Gastmusiker zur Vollendung gebracht wird. Während Subway to Sally die Kinder der Nacht als Eisblumen beschreibt, nutzt Harpyie den Nachtfalter als Analogie. Im Refrain ergänzt Alexander sehr gut und würde dem Lied auch fehlen. Ohrwurm ist garantiert.

Im Video fehlt leider ASP.

Mit Verräterisches Herz wird die Drehleier für diese Adaption des Edgar Allen Poe Klassikers prominent in Szene gesetzt. Das düstere Werk ist wie gemacht für Harpyie. Musikalisch pendelt der Song zwischen Metalcore, Pop und Medieval hin und her, was das psychische Chaos der Geschichte widerspiegelt. Hier dürfen gerne weitere Adaptionen folgen.

Fang mich ein ist eine weitere Liebesgeschichte, die Elektro-Elemente können nicht überzeugen, es ist ein Tief des Albums.

Wir sind die Nacht würde als Einleitung zu Nachtfalter sehr gut passen, hier ist es jedoch Fehl am Platz.

Vampir beschreibt einen modernen Vampir mit einem musikalisch soliden Aufbau.

Okkult wird musikalisch dem Inhalt nicht gerecht, es beschreibt jedoch sehr gut den Okkultismus und die Nekromantie.

Mit Ich glaub dir nicht endet das Album mit einer gefühlvollen Ballade über Misstrauen. Die Drehleier unterstützt die Ballade, Metal-Elemente kommen durch die Drums mit rein.

Fazit:

Harpyie hat in der ersten Hälfte des Albums ihre musikalische Munition aufgebraucht, so bekam das Album mit Fang mich ein seinen Tiefpunkt, von dem es sich leider nicht erholte. Musikalisch ist das Album härter geworden, jedoch sind sie ihren Wurzeln treu geblieben.

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