Adventskalender: Türchen 24 – Heiligabend

Band: Iron Maiden

Herkunft: London, England
Genre: New Wave Of British Metal, Heavy Metal

 

Kommentar der Redaktion:

Die eisernen Jungfrauen – eine kleine Zeitgeschichte.

Der sechste Dezember 1983, langes Warten an einem kalten Abend vor einer Halle in einer Provinzstadt. Für mich zu der Zeit die größte Stadt, dort bin ich zur Schule gegangen. Ulm. Ulm an der Donau genau genommen. Mit dem höchsten Kirchturm der Welt – heute immer noch.

Was hat das nun mit meiner Lieblingsband zu tun? Naja, dort habe ich sie zum ersten Mal gesehen. Live. Die World Piece Tour. Am Merch habe ich mir dann als Andenken einen Tour-Schal und ein Poster gekauft. Leider kein Tour-Shirt, dafür reichte das Geld dann nicht auch noch. Aber eines ist sicher, dieses hätte ich heute auch noch, genauso wie den Schal und das Poster. Ein Number of the Beast-Poster übrigens, denn damit fing das Ganze ja an, mit der Maiden-Manie. Ein Jahr vorher genau genommen. Ein Kumpel von mir brachte mir eine Platte mit, naja, die guten Connections zum Plattenladen zahlten sich aus. Killers. Iron Maiden. Eddie. Artwork. „New Wave Of British Metal.“ Alle anderen sogenannten Heavy-Metal-Bands, wie … Scorpions… konnten einpacken, die anderen New Waver sowieso.

Natürlich durfte dann die erste Platte (ja, noch Vinyl-Zeitalter) Iron Maiden nicht fehlen, bis ich mir dann fast am Erscheinungstag Number of  the Beast selber gekauft habe. 17,95 DM übrigens, das Preisschild klebt noch dran. Heiligtümer, die Piece of Mind-Platte ist das erste aufklappbare Album, bei Powerslave sollte man das Artwork besonders genau anschauen, wie eigentlich bei jedem Album; bei einer CD braucht man dazu eine Super-Lupe. Derek Riggs ist einfach genial. Siehe eben auch bei Somewhere in Time. Der Beginn der Synthesizer-Ära bei Maiden, hello guys? Was macht ihr da? Somewhere in Time… man muss wohl mit ihr gehen.

Wenn ich an den 20.12.1995 zurückdenke, ein kleiner Ort in Hessen, Maiden spielt. Auf dieser Tour in kleineren Hallen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht auf das Konzert. Boykott. Sie hatten mich verraten. Wo ist Bruce? Weniger Fans… naja, lag wohl am neuen Sänger, dessen Namen ich hier nicht schreibe (da bin ich konsequent). The X-Factor-Tour und ich hatte, nachdem ich mich doch habe überreden lassen, sogar die Gelegenheit, mich nach dem Konzert mit den Maidens im Arabella Grand in Frankfurt auf einen Drink zu treffen. Mit Janick über das Tourleben philosophiert, mit Steve über Gitarrenriffs und Entwicklung eines Songs gesprochen, natürlich mit Nicko gescherzt und festgestellt, dass meine Helden, die für so viele Lebenslagen einen Song für mich parat hatten, auch nur Menschen sind, die sogar ein normales Leben führen. Bis auf einen haben alle auf der Autogrammkarte unterschrieben. Schade. Die Gelegenheit, Bruce fehlte zur Vollständigkeit.

Aber er kehrte wieder zurück. Die Welt hat mich wieder, Brave New World, einfach wieder Maiden. Anders als früher, aber Maiden. Wieder Maiden. Endlich wieder ein Sänger, der einen gewaltigen Stimmumfang hat und diesen auch ausreizt. Dadurch wurde sogar der X-Factor wieder hörbar, waren die Songs nun auch echte Maiden-Songs geworden. Vielleicht hatte Steve Harris immer an eine Rückkehr geglaubt.

Die Abstände der Erscheinungsdaten werden länger, wir werden älter, gesetzter, langsamer? Unkreativer? Aber nein doch. Das ließe ja zu, dass wir, also Maiden und ich, keine Energien mehr hätten. Alte Männer, die keine Lebenslust mehr haben oder satt vom Leben sind? Alle Lieder gespielt wären, alle Lieder mitgegrölt, alle Hallen zum Beben gebracht wurden, alle Muskelkater vergangen? Nein, es geht weiter. Solange es geht.

Up the Irons, die ihr mich solange begleitet habt und dass das Book of Souls noch lange nicht fertig geschrieben ist, es noch kein Dance of Death, aber unsere Zukunft leider A Matter of Live and Death ist. Aber solange es noch geht… Die with your Boots on.

Merry Christmas Metalheads.  Up the Irons.

Ist möglicherweise ein Bild im Anime-Stil von 6 Personen und Personen, die stehen

Liveimpressionen:

Hallowed be thy name (1982)

 

Fear of the Dark (Live in Rio, 2015)

Musikvorschlag:

The Rime of the Ancient Mariner (Live), und noch so viele mehr…

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Bei der Aktion Adventskalender, stellen euch die Redaktionsmitglieder eine Band vor, die ihnen am Herzen liegt. Sei es die Lieblingsband oder eine, welche für den Redakteur bedeutsam oder prägend war, unabhängig von der Größe oder der Bekanntheit.

 

Türchen zuvor

 

Über Patrick Süß 55 Artikel
- Photographiere Konzerte seit 2012 - Musikrichtungen: Iron Maiden-Fan seit 1982, Epica, WT, Nightwish, Avatar, aus der Region Rhein Main Pentarium, Snow White Blood und alles was rockt. - Wacken-Photographer - Hexentanzfestival Losheim am See / Großrosseln (ab 2023) - Stammgast beim Flörsheimer Open-Air und beim - "das Rind" in Rüsselsheim und das "Moshpit" in Flörsheim sind meine "Wohnzimmer" - Seit November 2020 bei Dark-Art - Wer mehr wissen möchte... einfach fragen.

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