Band der Woche KW 04/2022
Herkunft: Würzburg
Genre: Gipsy-Swing/Post-Ska/Crossover(?)
Die Band über sich:
Die Kapelle
Es scheint als wären sie direkt aus New Orleans, dem musikalischen Schmelztiegel der späten 1920er Jahre ins Hier und Jetzt katapultiert worden, nicht ohne dabei jedes erdenkliche Musikgenre auf ihrer Reise durch die Dekaden gestreift und annektiert zu haben. Doch die Musik ist nicht so gezwirbelt, geleckt und gewichst wie ihre Schnurrbärte.
The Instant Voodoo Kit
hat sich im Frühjahr 2010 in der Grundbesetzung zusammengefunden und ist seitdem stetig angewachsen bis sie ihre jetzige Größe von zehn Mann und drei Frauen erreichte. Die unterschiedlichsten musikalischen Backgrounds der Mitglieder als auch die schiere Vielzahl an Instrumenten, die durch so viele Köpfe bedient werden kann, und nicht zuletzt die fesselnde Art Elmar van Grünewalds zeichnen für die quietschbunte Genreüberschreitung der Kapelle verantwortlich. Und für ihren Wiedererkennungswert.
Der Bandsound
wird stark durch das gefühlvolle Klarinettenspiel Bettis geprägt und verleiht dem Gesamtkonzept die Seele und den inneren Zusammenhalt. Einflüsse mag man von Tom Waits über Rock’n’Roll bis Punk finden, vom Swing zum Klezmer bis Balkan und dann zurück. Immer wieder am Chanson und dem Cabaret Noir krazend. Welches Label man dem, was die jungen Künstler da tun, aufdrücken will, ist ihnen von Herzen egal. Nur: Echt muss es sein. Bereichert wird das Gypsy-Swing-Cabaret durch zwei Voodoographen, deren einer des Öfteren maskierten Schabernack treibt.
Kommentar der Redaktion:
Achtung, Triggerwarnung, wer unter Coulrophobie oder ähnlichem leidet sollte vielleicht nicht weiter runter schauen, nur zuhören.
The Instant Voodoo Kit, ein Musikprojekt aus einer Vielzahl an Musikern, einer Vielzahl an Genres und einer Vielzahl an Eindrücken. Kurzum ein perfekt aufeinander abgestimmtes Sammelsurium an Einflüssen in einem Art Gipsy-Swing zusammengefasst, ummantelt von ein wenig Wahnsinn? Mit einer Instrumentalisierung aus Akkordeon, Klarinette, Geige, Kontrabass und Saxophon nicht unbedingt die Band, die man hier bei uns erwarten würde? Naja, das Gesamtbild machts, das absurde Make-up von dem sich so manche Black Metal Band ein Stück abschneiden könnte (bitte nicht zu wörtlich nehmen), die Outfits, wie direkt aus den 20er Jahren aus New Orlens importiert, oder teils einem Pantomimen geklaut (naja, wie gesagt Coulrophobie oder ähnliches ist hier ein Nachteil, Pantomimen finde ich persönlich gruseliger als Clowns) und der Sound ergeben ein sehen und hörenswertes Gesamtbild und tatsächlich etwas bei dem man guten Gewissens behaupten kann, es ist mal was anderes als der übliche Einheitstrott. Und es reißt mit, der offensichtliche Spaß der Band färbt auf die Menschen vor der Bühne ab und so sollte es auch sein!
Leider… hört man von der Band derzeit recht wenig, kaum verwunderlich wenn man bedenkt in was für einer Zeit wir stecken und dennoch würde ich mich persönlich über neues Material freuen.
Liveimpressionen:
Musikvorschlag:
Live-Termine:
aktuell keine Livetermine
Links:
Band der Woche, unter diesem Titel stellen wir euch jede Woche Dienstag Abend, 20 Uhr eine Band vor. Dies sind jeweils Bands, die von Mitgliedern unserer Redaktion empfohlen werden, vor allem junge Nachwuchsbands, die unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient haben.
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