
Band der Woche KW 29/2024
Herkunft: Österreich
Genre: Atmospheric Black Metal
Click here for the English version.
Die Band über sich:
„Taking its name from a pagan goddess revered among the people in the Upper German and Austrian Alps, Perchta from Tyrol, Austria, were founded in 2017 and channel the deity’s essence to keep alive regional traditions. „Ufång,“ the project’s first record, is a multi-faceted concept album, entirely intoned in local vernacular before a backdrop of tremolo guitars and ritualistic folk passages.“
Kommentar der Redaktion:
In meiner diesjährigen Festival-Planung fiel mir im Line-Up häufig eine Gemeinsamkeit auf: Die Band Perchta soll auf dem einen oder anderen Festival spielen und da wurde ich neugierig. So konnte ich mir einen Teil ihrer Show auf dem Dark Easter Metal Meeting und zwei komplette Shows auf dem Ragnarök Festival und dem Walpurgisnacht Festival anschauen.
Auf dem Ragnarök überraschte sie aus drei Gründen: Der unglaubliche Sound der Band, die Selbstdarstellung der Frontfrau und das Hackbrett! Von vorne, die Musik von Perchta ist ein grandioser Atmospheric Black Metal. In den stahlharten Riffs versteckt sich eine komplexere Melodie und die langatmigen Passagen bauen ein mehrschichtiges Klanggewebe auf. Ein Black Metal, welcher den Zuhörer packt und erst nach mehreren Minuten oder gar erst am Ende der Show oder des Albums wieder loslässt. Die Stimme von Frontfrau Julia-Christin Casdorf aka Perchta verleiht der Musik eine Tiefe und weitere Vielschichtigkeit, wenn sie zwischen kreischenden Screams und einem kräftigen, vollen Klargesang wechselt. Gerade die Darstellung von Julia-Christin Casdorf als eine eigene Interpretation der Frau Percht hat mich vom ersten Moment gefangen genommen. Die Musikerin ist in ein schwarzes Kleid samt Kopftuch gekleidet, ihre Augen schwarz umrandet und auch die Zähne und Zahnfleisch schwarz gefärbt. Eine grausame Schönheit strahlt diese Verkleidung aus und ich bekam mehrmals eine Gänsehaut, wenn die Frontfrau mit ihren langen, künstlichen Krallen auf die Zuschauer zeigte und dabei wie eine alte, verbitterte Vettel schrie. Der dritte Punkt dreht sich um ein Instrument, welches ich so bisher bei keiner Band auf der Bühne erblicken durfte und mich mit ihrem Sound dahin schmelzen ließ. Ich meine damit das Instrument mit dem lieblichen Namen Hackbrett. Ich freue mich immer über Instrumente auf der Bühne, die nicht zum üblichen Metal-Repertoire gehören und deshalb schlug mein Herz höher als ich, hinter Geweihen versteckt, das Instrument sah und die ersten Noten hörte. Eine ganz tolle Idee, den pechschwarzen Black Metal mit einem Hackbrett aufzulockern.
Dies waren drei Gründe wieso Perchta und ihre Live-Show für mich eine Freude sind und wieso ich die ab ihrer Show auf dem Ragnarök Festival sie immer weiterempfehlen werde.
Die Band bei Dark-Art:
- Festivalbericht: 20 Jahre NEW EVIL MUSIC Festival in Heidelberg
- Festivalbericht: Prophecy Fest 2024 – Freitag
- Review: Perchta – D´Muata
- Festivalbericht: Walpurgisnacht Festival Vol.III, Samstag 27.04.2024
- Festivalbericht: Ragnarök Festival, Freitag 05.04.2024
Live-Impressionen:
Musikvorschlag:
Kommende Live-Termine:
Links:
Band der Woche, unter diesem Titel stellen wir euch jede Woche Dienstag Abend, 20 Uhr (MESZ) eine Band vor. Dies sind jeweils Bands, die von Mitgliedern unserer Redaktion empfohlen werden, vor allem junge Nachwuchsbands, die unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient haben.
Alle Bands, die wir dieses Jahr vorgestellt haben, findet ihr auch in unserer Playlist auf Spotify.
Antworten