Bericht: Antifasching – Südpfalz Metalfest im Gloria Kulturpalast, Landau. 20.02.23

Am diesjährigen Rosenmontag kehrte das “Antifasching” nach drei Jahren Pause endlich wieder ins Landauer Gloria Kulturpalast zurück. Seit mehreren Jahren war dieses Kultevent im Südpfälzer Raum ein Gegenstück zu den ganzen anderen Karnevalsveranstaltungen und für gewöhnlich ein Punk-Konzert. Doch in diesem Jahr fand das genauso kultige Südpfalz Metalfest statt, welches es die letzten drei Jahre auch nicht mehr gegeben hatte. Zu diesem Anlass standen fünf Bands auf dem Programm: Slaughterra, Call of the Sirens, Spitfire, Act of Providence und Lizzy´s Funeral. Letztere mussten jedoch kurzfristig absagen und ihre Live Premiere somit vertagen. 

 

Act of Providence:
Somit begann der Abend mit einem echten Alternative Metal Brett. Bereits zur ersten Band war der Saal bestens gefüllt, für einen noch frühen Montagabend nicht selbstverständlich. Musikalisch bekam das Publikum einiges geboten: ruhige instrumentale Abschnitte, die technisch anspruchsvoll, aber hervorragend gespielt wurden. Hinzu kamen gepflegte “Hau Drauf” Momente, die vor der Bühne für Bewegung sorgten. Sänger Marc wechselte, der Musik entsprechend, zwischen Clean Vocals und Screaming hin und her und fügte sich dadurch bestens in das Gesamtbild ein. Zu Beginn stand also eine abwechslungsreiche Performance an und Act of Providence sorgten für eine positive Überraschung. Man darf gespannt sein, wann das angekündigte Album erscheinen wird. Vielversprechend klangen die dargebotenen Songs allemal. 

Setlist Act of Providence:

  • The Battle Within
  • March of the Sober
  • Miss Understood
  • Time is Mine
  • Leaders
  • Second Birth
  • Machine Song
  • Fallout
  • Ignorance

Spitfire:

Nach einer kleinen Umbaupause folgte auch schon das nächste Highlight, Spitfire aus Karlsruhe und sie hatten Speed/Thrash Metal mitgebracht. Der Auftritt stand ganz im Zeichen ihres letzten Albums Nightmares, aber natürlich fand sich auch der ein oder andere Klassiker auf der Setlist. Hier ging es nun so richtig temporeich zur Sache, diese vier Herren hatten gehörig Bock. Vom Start weg stand Vollgas auf dem Plan, der berühmte Funken konnte sofort auf das Publikum überspringen und wir fanden den ersten Mosh Pit des Abends. 

Das ganze Set war sehr gut durchdacht. Alle gebotenen Lieder passten perfekt aneinander. Egal ob bei Tyrannic Reaper, 379 Bombers oder Spitfire´s Down – Kompromisse wurden zu keinem Zeitpunkt gemacht. Für den krönenden Abschluss dieses Feuerwerks sorgte ein Cover des Motörhead Hits Bomber, welches nochmal für Party bis zum Umfallen stand. 

Setlist Spitfire:

  • Never Stop the Madness
  • Tyrannic Reaper
  • Know Your Demons
  • White Walls
  • Soldiers of Hell
  • 379 Bombers
  • To Take a Life
  • Spitfire´s Down
  • Bomber (Motörhead Cover)

Call of the Sirens:

Dann war alles angerichtet für die Rückkehr der Todespfälzer. Call of the Sirens spielen Trash Metal. Nein, das ist kein Tippfehler 😉 Hier werden sozialkritische Themen in Gestalt von Trash Filmen transportiert. Musikalisch könnte man dieses herrliche Chaos als Melodic Death Metal bezeichnen, der sich gerne mal mit Deathcore Elementen bewaffnet. Die Todespfälzer sind nun das neueste Konzept: Fünf Superhelden, die gegen den bösen Schorlinator kämpfen, um zu verhindern, dass dieser sämtlichen Rieslingschorle an sich reißt. Wer die Band kennt, weiß, dass es bei ihren Live-Shows eine Menge zu sehen gibt: Zum einen die Bühnenoutfits der Pfälzer, zum anderen ihre Komplizen. So ist es Tradition, dass bei Drunken Werewolf ein Werwolf die Bühne entert und sich Stagedivend ins Pitgetümmel stürzt. Zu Megalodon der Megahai gesellte sich ein Haifisch dazu, der den Wolf zum Kampfe bat und die Oberhand behielt. Zum großen Finale konnte sich auch noch der Schorlinator auf die Bühne schleichen. Jedoch ohne Erfolg, denn er konnte abermals schnell besiegt werden.

Setlist Call of the Sirens:

  • Burn the Witch
  • Lasersaurus Supergau
  • Im Todesgriff des Parasits
  • Drunken Werwolf
  • Tealirium
  • Mowing Devil
  • Gefangen im Spukschloss
  • Megalodon der Megahai
  • Im Tempel des Schorlegott
  • Die Rückkehr der Todespfälzer

Slaughterra:

Dann war es auch schon Zeit für die vierte und letzte Band an diesem Montagabend. Die Landauer Slaughterra betraten die Bühne noch einmal als Trio und fuhren alle Geschütze ihres Metalcore Sets auf. Es war ein Auftritt in gewohnter Slaughterra Manier: Energie geladen bis zum Geht-Nicht-Mehr, emotional, aber hier und da auch überraschend. Es gab mal wieder ältere Songs, wie Sempiternal Pain zu hören, welches in der längeren Vergangenheit regelmäßig als Zugabe gespielt wurde. Erdenleben und Konstrukt:Mensch waren schon in jüngerer Vergangenheit wieder live zu hören. Neben Rückkehrern hatte die Setlist aber auch Neuzugänge im Angebot: So wurde nun nach langer Zeit auch Sturm, der Abschlusssong der letzten EP präsentiert. Hinzu kam die brandneue Single Zeig mir dein Gesicht, welche es endlich Live und in Farbe zu feiern gab. Und auch das mehr als gelungene Cover des Welthits Enjoy the Silence, aus dem Hause Depeche Mode, durfte natürlich nicht fehlen. 

Setlist Slaughterra:

  • Albtraum
  • Erdenleben
  • Leere
  • Herz aus Stein
  • Verloren in der ZEit
  • Stille
  • Konstrukt:Mensch
  • Sturm
  • Enjoy the Silence (Depeche Mode Cover)
  • Zeig mir dein Gesicht
  • Keine Zeit
  • Endlos
  • Sempiternal Pain

Das war die Rückkehr des Südpfalz Metalfest. Vier klasse Bands, die allesamt 100 % Vollgas gegeben haben, eine super Organisation und ein Publikum in bester Feierlaune. Man hat allen Beteiligten angemerkt, wie froh sie waren, dass es nach drei Jahren Zwangspause endlich wieder losging. Für einen Montagabend war die Veranstaltung erstaunlich gut besucht und es hat von vorne bis hinten jede Menge Spaß gemacht.

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