Bericht: No Playback Festival 2022, der Samstag

Am 22. und 23. April kehrte das No Playback Festival nach zwei Jahren Zwangspause zurück und fand erstmals in der Kulturhalle Remchingen statt. Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr zwei Festivaltage, der erste Tag lief unter dem Motto “Female Fronted Friday”. Es spielten also nur Bands mit weiblicher Gesangsstimme, wie Girlschool oder Burning Witches. Samstags traten dann unter anderem Bullet, Satan und Tankard auf. Ich war am zweiten Festival Tag vor Ort und möchte im folgenden Text davon berichten:

 

Laser Tyger aus Bayern und Heart of Chrome aus Pforzheim eröffneten den Festival Samstag, doch leider verpasste ich beide Bands aus zeitlichen Gründen. Und so begann das No Playback Festival für mich mit

 

Wallop:

Die Offenbacher Heavy Metal Band ist nach 35 Jahren Abstinenz in Originalbesetzung zurück auf der großen Showbühne und hatte in Remchingen ihre beiden Alben “Metallic Alps” und “Alps on Fire” mit im Gepäck. Davon, dass zwischen beiden Veröffentlichungen massig Zeit ins Land gegeangen ist, war nichts zu merken. Die vier Herren lieferten einen blitzsauberen Auftritt ab, der einfach riesig Spaß gemacht hat. Ehrlicher, handgemachter Heavy Metal der alten Schule. 

The Prophecy23: 

Als nächstes waren die Mannheimer The Prophecy23 an der Reihe und brachten gleich ein eigenes Genre mit.  2018 spielten sie bereits auf dem No Playback Festival, damals wurde in einem Bericht geschrieben, dass sie und der damalige Headliner Destruction “Fresh Metal” spielen würden. The Prophecy23 gefiel das damals besonders gut, sodass man sich entschied “Fresh Metal” als offizielle Bezeichnung für ihren Stil zu behalten, wie Sänger Hannes erzählte. Musikalisch boten die Mannheimer einen modernen Thrash Metal Sound, bei dem sich harscher Clean Gesang und bedrohliche Growls die Klinke in die Hand gaben. Das beachtliche Tempo und die gekonnt in Szene gesetzten Breakdown Passagen brachten gehörig Bewegung in die Crowd und so wurde hier für ein echtes Highlight gesorgt.

Wizard:

Nun war die Kult Power Metal Band aus Bocholt auf der Bühne zu sehen. Wizard brachten unter anderem ihr letztes Album “Metal in My Head” mit, performten aber auch den ein oder anderen Klassiker. Es war – wie man es bereits gewohnt ist – ein souveräner und mitreißender Auftritt, der zwischen den Liedern immer wieder mit lautstarken “Wizard! Wizard!” Chören gefeiert wurde. Von Nebelmaschine bis Konfetti Kanone war alles mit dabei und so wurde der Auftritt auch optisch ein voller Erfolg. Für die letzten beiden Lieder “Defenders of Metal” und “Metal in My Head” holte Sänger Sven kurzerhand Veranstalter Matthias auf die Bühne, der ein Mikro bekam und mitsingen durfte. 

Bullet:

Auf Power Metal folgte Heavy Metal – Bullet kamen extra aus Schweden angereist. Der Konzertsaal war nun bestens gefüllt, für viele war dieser Auftritt der Höhepunkt schlechthin. Sowohl musikalisch als auch optisch bieten Bullet klassichen Heavy Metal der alten Schule: Lederjacken und Nietenarmbänder treffen auf flotte Gitarren. Gesanglich vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sehr schön anzuhören. Die Setlist gestaltete sich als eine bunte Reise quer durch die Diskographie der Schweden. Klassiker wie “Bite the Bullet” trafen auf neuere Songs wie “Fuel the Fire”. Alles in allem lieferten Bullet einen wirklich starken Auftritt ab und wurden dem Höhepunkt Charakter vollkommen gerecht. 

Satan:

Es blieb beim Heavy Metal, nach Bullet übernahmen Satan aus UK die Bühne. Dabei standen die Altmeister vor einem echten Problem, denn Gitarrist Russ Tippins durfte wegen eines veralteten Reisepasses nicht in die EU einreisen und musste am Flughafen zurückbleiben. Doch seine Kollegen wollten die Show nicht absagen und bauten ihre Songs auf der Reise so um, dass sie auch mit nur einer Gitarre funktionierten. Und so standen Satan dann auch tatsächlich auf der Bühne, spielten aber hauptsächlich ältere Songs, denn Lieder des brandneuen Albums “Earth Infernal” waren mit nur einer Gitarre schwerer umsetzbar. 

Tankard:

Für den krönenden Abschluss sorgten dann die Frankfurter Thrash Urgesteine. Aber auch dieser Auftritt stand noch sehr kurzfristig auf der Kippe, denn Gerre konnte sich erst am Samstag Morgen von seiner Quarantäne frei testen. So wurde es zu einem phänomenalen Finale, Tankard brachten eine Weltklasse Live Show mit, die für massig Bewegung in der Menge sorgte. Von Neu bis Klassiker war alles dabei, sogar “Die With a Beer in Your Hand” fand nach Jahren wieder seinen Weg in die Setlist zurück. Als absolutes Highlight nahmen die Herren dann die Textzeile “Freibier für alle” wörtlich, Crew Mitglieder des Festivals verteilten von der Bühne aus kleine Becher voller Bier an das Publikum. 

Auch wenn ich die ersten beiden Bands verpasste, war es dennoch unglaublich schön, dass das No Playback Festival endlich wieder statt finden konnte. Alles war bestens organisiert, dafür ein riesen Kompliment an Matthias und sein Team. Die Kulturhalle Remchingen gab eine erstklassige Location ab, alle Bands waren “On Fire”. Um all das erlebte nochmal kurz auf den Punkt zu bringen: Es war von vorne bis hinten sensationell, ich freue mich schon jetzt auf das nächste Mal!  

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