
Mein erstes Konzert im Jahr 2025 führte mich am 16.01. nach Karlsruhe ins Substage. Dort spielten an diesem Donnerstagabend Stick to Your Guns aus Kalifornien, die kurz zuvor ihr neues Album Keep Planting Flowers veröffentlicht haben, im Rahmen der dazugehörigen Record Release Tour. Als Support waren gleich drei weitere Bands dabei, genauer gesagt Bodysnatcher aus Florida, Elwood Stray aus Essen, sowie No Cure aus Alabama. In einer prall gefüllten Location versprach dies ein denkwürdiger Abend zu werden. Und nachdem gerade einmal 20 Karten an der Abendkasse zu haben waren, standen die Chancen auf eine Sold Out Show gar nicht so schlecht.
No Cure:
Was für ein Start in den Abend! Das Quintett aus Alabama verzichtete auf ein aufwendiges Intro und startete direkt mit Vollgas. Sie bewegten sich das ganze Set über in einem brachialen Mix aus Hardcore und Beatdown und luden so zum fröhlichen Ausdauersport. Denn neben Two-Step und Violent Dancing gab es auch einen ersten Circle Pit zu begutachten. Das Publikum legte sich sofort ins Zeug und die Band tat das Gleiche. Ihr Frontman Blythe, der respektabelerweise in einer dicken Winterjacke auftrat, sprang und rannte unermüdlich über die Bühne und auch seine Kollegen hatten die ein oder andere Tanzeinlage parat. Sie präsentieren uns nach dem eröffnenden Strife-Cover Force of Change Songs ihres neuen Albums I Hope I Die Here und hatten sichtlich Freude daran. Zu sehen, wie sehr Bands lieben, was sie tun, ist einfach immer wieder großartig. Hut ab, No Cure!
Elwood Stray:
Als Zweites war die einzige Band aus Deutschland der Tour am Drücker, Elwood Stray aus Essen brachten saftigen Post-Hardcore auf die Bühne. Und wie. Sie machten da weiter, wo No Cure aufgehört hatten und steigerten die Spielfreude. Allen voran Frontmann Maik machte ordentlich Party, während Fabi sein Shouting mit hervorragendem Klargesang abrundete. Bei aller Härte und Action blieb immer wieder Zeit für technisch hochwertige Riffs. Elwood Stray brachten mit Songs wie No Cure die Fans auf Hochtouren und hatten zum finalen Uncertain Me noch etwas vor: nachdem die Leute saßen und anschließend sprangen, fragte Maik, ob man denn die 18 Crowdsurfer des Vorabends toppen könne. Was nun folgte, war ein regelrechter Crowdsurfer Overkill, der die Security mächtig ins Schwitzen brachte. So etwas habe ich in diesem Ausmaß auch noch nicht gesehen, die Zahl des Vorabends wurde erheblich gesteigert. Was für ein Auftritt.
Bodysnatcher:
Nun die zahlenmäßig kleinste Band, Bodysnatcher aus Florida traten als Quartett auf und brachten den Deathcore ins Substage. Und das taten sie durchaus beeindruckend, das war eine brachiale Walze, die über uns hereinbrach. Diesmal dauerte es eine ganze Weile bis die Crowdsurfer wieder aufploppten, doch nach und nach fanden wieder einige ihren Weg in den Graben vor der Bühne. Bodysnatcher ließen es deutlich weniger melodisch angehen und setzen stattdessen auf saftige Breakdown-Elemente, die gehörig donnerten. In Sachen Bewegung passierte auf der Bühne im direkten Vergleich sehr viel weniger, was der Show aber keinen Abbruch tat. Auch Bodysnatcher legten einen sehr anständigen Auftritt hin.
Stick to Your Guns:
Und zum großen Finale feierten Stick to Your Guns den Release ihres neuen Albums Keep Planting Flowers und drehten den Laden auf Links. Direkt vom einleitenden Against Them All an war die Stimmung am Kochen. Die Band um Jesse Barnett hatte sichtlich Bock und trat entsprechend energiegeladen auf. Severed Forever vom neuen Album machte genau da weiter und entpuppte sich Live als echter Kracher. Kracher hatten STYG jede Menge dabei, 15 an der Zahl. Darunter Klassiker wie Amber, Nobody, What Choice Did You Give Us oder We Still Believe, während ihr neuestes Werk unter anderem durch Invisible Rain, Spineless oder More Than a Witness präsentiert wurde. Für einen emotionalen Höhepunkt sorgten sie mit Keep Planting Flowers, das wie eine Ballade daher kommt, und auf das äußerst wichtige Thema Mental Health aufmerksam machen soll. Auch Jesse forderte mehr und mehr Crowdsurfer auf, sich in Bewegung zu setzen und diese ließen sich nicht zweimal bitten. Die allgemeine Betriebstemperatur war mittlerweile so hoch, dass die Security irgendwann Wasserbecher an die ersten Reihen verteilte, eine wirklich Klasse Aktion!
So war es die sprichwörtliche Kirsche auf der Sahnetorte, ein perfekter Auftritt, um einen perfekten Abend abzurunden.
Bericht und Bilder: Niklas
Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:
- Ankündigung: Stick to Your Guns auf Keep Planting Flowers Tour 2025
- Bericht: Stick to Your Guns und Backstabbed im Café Central, Weinheim
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