Demo-Review: Bergthron – Durch den Nebel der Finsternis

Bergthron - Durch den Nebel der Finsternis - Beitragsbild

Release: 1995

Genre: Black Metal

Spieldauer: 18 Minuten 8 Sekunden

Label: Indepent

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Tracklist:

  1. Durch den Nebel der Finsternis

Bergthron war schon immer eine ganz besondere Band aus dem Bereich Black Metal. Das 1994 gestartete Projekt aus Sachsen, hat es wie keine vergleichbare Band geschafft, eine musikalische Karriere hinzulegen, die seines Gleichen sucht. Black Metal, der sich über die Jahre auf atmosphärische Art und Weise immer wieder weiterentwickelt hat und auf verschiedensten Wegen, in mehrere anderen Genres seine Fühler ausstreckte. Doch schauen wir uns doch einmal an, wie alles begann. 1995 wurde das erste Lebenszeichen der noch jungen Kapelle auf die Menschheit losgelassen und stellte schon damals früh unter Beweis, dass emotionale Musik nicht wie in der Popmusik üblich, alle Emotionen in 2-3 Minuten aufzeigen kann. Und so kam es, dass sich auf dem ersten Demotape, „Durch den Nebel der Finsternis“, nur eineinziger Song befindet, welcher sich fast 20 Minuten ergießt. Heutzutage ist dies absolut nichts mehr Ungewöhnliches in der Szene, damals, jedoch schon herausragender. Doch ganz so flüssig ist dieses Gesamtwerk am Ende dann doch nicht geworden, was sicherlich mehrere Gründe hat. Und so kommt es, dass der Track zwar durchläuft, man jedoch eine Aufteilung in „einzelne“ Parts erkennen kann. Sicherlich auch viel verursacht, durch die zu der damaligen Zeit sehr „madigen“ Keyboards, welche sich zu sehr vom Rest absetzten und so bei ruhigen Passagen, wie ein eigener Song wirken. Doch das war nun mal Gang und Gebe in den wilden 90ern. Dennoch zeigt das Stück absolute klassischen Old School Black Metal in einer Aufnahmequalität, der einige Bands noch heute nacheifern, da es als „TRVE“ verschreien ist. Meiner Meinung nach lag das jedoch ehr an den begrenzten Möglichkeiten, der gegen Kommerz stehenden, neu aufkommenden Szene aus Skandinavien. Doch da es wohl auch zu keiner Musikrichtung so gut passt, wie Black Metal, ist diese Form der Beschallung somit auch direkt als Stilmittel verwendet worden. Doch ich schweife ab, zurück zum Demotape. Eingeleitet wird der Song durch ein recht ruhiges Intro, welches sich pö á pö in die Höhe steigert, indem immer mehr Instrumente einsteigen und ein furchtbar pfeifendes Keybaord die Melodie definiert. Und dann kommt nach einigen Minuten und auch einen Fate Out, der Grund, warum das Ganze für Black Metal steht. Denn nun geht’s rund und kreischendes Gitarrengeschrubbe untermalt von einem klassischen Offbeat und furchtbar verzweifelt anmutendem Gekeife übernehmen die Überhand. Ranzig, kratzend und etwas schrill, jedoch mit der richtigen Portion Härte geht es nun ans Werk, während eine kalte und monotone Atmosphäre, die einfach nur für den Black Metal der 90er in seiner Entstehung steht, einen in tiefe, triste Nebelschwaden entreißt. So wie der Schwarzmetaller es sich eben wünscht. Denn Bergthron haben es von Anfang an verstanden, relativ monotone und minimalistische Musik, sehr emotional durch ein perfektes Arrangement erscheinen zu lassen, ohne dass irgendetwas dabei auf der Strecke bleibt. Und so wechseln sich brachiale Black Metal Parts mit fast schon Dungeon Synth lastigen Keyboard Parts immer wieder ab, bevor das Werk endet. Bis heute ein für mich extrem gelungenes Demo aus einer sehr wichtigen Ära dieses Genre, das sicherlich an keinem Alten Hasen der Szene vorbei gegangen ist. Falls doch, unbedingt mit einem nostalgischen Blick darauf einmal reinhören. Und auch die Werke die danach in der Bandhistorie auftauchten sind nicht zu verachten. Wenn auch heutzutage nicht mehr ganz so Black Metal lastig wie zu Beginn, aber dennoch enormst gut. Bergthron ist nicht umsonst eine ganz besondere Band, welche ich immer und immer wieder gerne auf meinen Plattenspieler lege, da es für mich ganz große Kunst ist und ich nur hoffen kann, dass es irgendwann vielleicht einmal wieder eine neue Scheibe geben wird.

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