Das Morgarten Fest ist ein Festival, welches von der gleichnamigen Band Morgarten organisiert wird. An zwei Tagen traten dieses Jahr unter anderem Morgarten selbst, Belore, Toter Fisch, The Old Salt Company und Saor auf. Bereits im letzten Jahr besuchten wir das Festival und waren von dem besonderen Konzept begeistert.
Für diejenigen, die den Bericht vom letzten Jahr verpasst haben: Das Besondere am Morgarten Fest ist, dass es nicht auf einer Wiese oder in einer Halle stattfindet, sondern auf einem Boot. Während die Bands spielen, schippert das Schiff normalerweise mit den Besuchern über den Lac de Neuchâtel, einen der größten Seen der Schweiz. Zum Ausschiffen steigen die Besucher entweder an der Anlegestelle bei La Poissine oder dann beim zweiten Halt in Grandson ein. Danach dreht das Boot seine Runden auf dem See, bis die letzte Band gespielt hat und der Abend sein Ende findet. Dieses Szenario wiederholt sich an beiden Festivaltagen. Auch dieses Jahr waren wir an beiden Tagen (oder eher Nächten) an Bord und möchten euch von diesem außergewöhnlichen Erlebnis berichten.
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Bereits beim ersten Betreten des Schiffes fiel uns eine besondere Überraschung auf: Ein Baumstumpf mit einem Schwert, das sie, laut Aussage der Band Morgarten, auf viele Auftritte begleitet hat. Auf der Klinge des Schwertes waren jetzt jedoch der Name des Festivals sowie die teilnehmenden Bands eingraviert. Dieses und ein zweites identisches Schwert, sollten an beiden Abenden verlost werden, wobei jedes Los 5 Franken kostete. Eine schöne und originelle Idee, die ich so auf noch keinem Festival erlebt habe.
Am ersten Tag, dem Freitag, zeigte sich das Wetter von seiner weniger freundlichen Seite: grau, kalt und windig und teilweise verregnet. Leider war der Wind zu stark, um das Schiff sicher in See stechen zu lassen, weshalb es den Hafen diesmal leider nicht verlassen konnte. Mit Shuttle-Bussen wurden die Besucher stattdessen von Grandson direkt zur Anlegestelle gebracht. Auch wenn die Fahrt auf dem See diesmal entfiel, konnten die Bands dennoch spielen, und für die Musik waren die Besucher schließlich gekommen. Das Festival war an beiden Tagen restlos ausverkauft.
Tag 1 – Ein epischer Auftakt
Die Gastgeber vom Morgarten Fest eröffneten das Festival mit einem 30-minütigen Akustikset. Pünktlich um 19:50 legten Morgarten mit Keyboard, Trommeln, Flöten, Rauschpfeife und zwei Akustikgitarren los. Die Zuschauer, bereits gut mit Bier und Baguette versorgt, erwarteten den Auftritt sehnsüchtig. Vom ersten Ton an wurde wild gestampft und mitgesungen, wo immer es der Platz erlaubte. Die Lieder variierten zwischen schnellen, rauen Passagen und ruhigen Momenten, die eine packende Dynamik erzeugten. Trotz der kurzen Spielzeit war es ein eindrucksvoller Start in das diesjährige Morgarten Fest.
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Belore – Eine Heldenreise mit musikalischen Anklang
Belore, das Projekt des französischen Musikers Alexandre Ardisson, folgte mit einer ganz anderen, aber ebenso faszinierenden Darbietung. Mit ihrem epischen Black Metal und einem drückenden, atmosphärischen Sound, erzeugten sie eine packende Stimmung an Bord. Besonders beeindruckend war Flötenspieler Matt, der bei diesem Auftritt zum ersten Mal mit der Band spielte und dabei eine grandiose Leistung ablieferte. Stücke wie Artifacts of Power und Valley of the Giants brachten die Menge zum Headbangen, während der Boden des Schiffes unter dem Takt der Musik zu erzittern schien. Ein Höhepunkt des Sets war Battle for Therallas, das einen furiosen Abschluss bot.
Morgarten – Die Headliner auf eigenem Boden (bzw. Wasser)
Später am Abend kehrten Morgarten mit ihrem heiß erwarteten Metal-Set als Headliner zurück. Das Konzert begann mit einem Chor aus Musikern und Publikum, bevor die Band ohne Pause in ihren Black-Folk-Metal einstieg. Ihre druckvollen Riffs, die brachialen Drums und das geschickte Keyboardspiel brachten das Boot zum Beben. Der Platz war eng, doch das Publikum ließ sich davon nicht abhalten, eine Wall of Death zu bilden und einen wilden Moshpit zu eröffnen. Der Tresen und sogar die Sandwichtoaster der Essensausgabe mussten von mehreren Personen festgehalten werden, um sie vor den Erschütterungen zu schützen.
Die Zuschauer ließen sich davon jedoch nicht beirren und feierten die Band mit unermüdlicher Energie. Auch ließen es sich der Sänger und der Gitarrist nicht nehmen, einen kleinen Ausflug in die Crowd zu unternehmen. Unterbrochen wurde das pechschwarze Metal-Gewitter nur durch epische, melodische Passagen. Ein besonderes Highlight war der Einsatz der Rauschpfeife aus dem Akustik-Set beim letzten Lied, das den Auftritt gekonnt abrundete.
Im Anschluss fand die spannende Verlosung des ersten Schwertes statt. Ein Kind zog die Lose und nach zwei Versuchen stand der Sieger fest, der auf der Bühne auch feierlich zum Ritter geschlagen wurde.
Fazit des ersten Tages
Der erste Tag des Morgarten Fests bot eine beeindruckende musikalische Kurve: von entspanntem Akustik-Folk über epischen Black Metal bis hin zu dem nackenbrechenden Folk-Black Metal von Morgarten. Besonders der energiegeladene Abschluss der Gastgeber hat uns schwer beeindruckt. Am kommenden Tag sollten Toter Fisch, The Old Salt Company und Saor die Bühne betreten – und wir können euch nur ans Herz legen, auch unseren Bericht vom zweiten Tag nicht zu verpassen!
Bericht: Maximilian
Bilder: Steffi
Mehr zum diesjährigen Morgarten Fest findet ihr hier:
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