Konzertbericht: As December Falls am 07.11.2022 im Kesselhaus Schlachthof in Wiesbaden

As December Falls ist eine von den Bands, die Werbung damit machen, dass sie dir ihre CD gegen Versandkosten schenken. An sich eine coole Idee, führt es vor allem dazu, dass man sich mit der Band näher beschäftigt, wie in meinem Fall. Das war vor ein paar Monaten. Nun waren sie zufällig auch noch auf Tour durch Deutschland, im Zuge ihrer aller ersten EU Tour. Da mich die Pop-Rock/Punk Lieder irgendwie gecatcht haben und dank Brexit in naher Zukunft kleinere englische Bands eher selten nach Deutschland kommen werden, habe ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ins Kesselhaus vom Schlachthof in Wiesbaden zu gehen. An der langen Schlange zum Einlass von The Script vorbei gedrängt, konnte ich zügig in die kleine Halle gehen. Das ganze auch rechtzeitig, um den unangekündigten Support-Act von  Cadet Carter mit zu kriegen. So wurde Abi Williams von Nick Sauter, dem Sänger von Cadet Carter, angekündigt. Abi ist eigentlich die Merch Lady von As December Falls. Nick und Korbinian (der andere Gitarrist/Sänger von Cadet Carter) haben sie überzeugt, doch ganz am Anfang, vor dem eigentlichen Beginn des Abends, zusammen mit Ihnen ein Lied zu performen. Eine E-Gitarre, eine Akustikgitarre und eine bezaubernde Stimme. Schade, dass es nach einem Lied schon vorbei war, es hätten ruhig mehr sein dürfen, auch wenn es so gar nicht rockig war. Aber sanftmütig und bezaubernd. Es gab dann auch viel Beifall für den Kurzauftritt.

So wurde es dann auch zehn nach acht, bis Cadet Carter die Bühne betrat. Was kam, war eine halbe Stunde solider Alternative Rock, welcher die Menge gut aufheizte. Mit In the Clear starteten sie mit einem recht poppigen Lied, welches auch das erste Lied von ihrer letzten Platte Anthems for the Weak ist. Um dann mit Stumbling, gefolgt von The Best Part, immer weiter ins rockige zu stolpern. Mit Windshields kam dann das erste Lied, welches nicht auf der Anthems zu finden ist, allerdings auf Spotify ihr erfolgreichster Song ist. Blinding City Lights führt einen dann aber wieder darauf zurück. Eine richtig rockige Nummer zum abgehen, was die Band auf der Bühne auch vormachte. Danach folgten noch zwei ältere Lieder, bevor dann Break Away den Auftritt abschloss, genau so wie es auch das Album abschließt. Mit dem Auftritt haben sie gezeigt, dass sie nicht nur sanftmütig können, sondern richtig rockig, mit viel Spaß. Das sie diesen hatten, zeigten sie auf der Bühne und nahmen die Zuschauer richtig mit. Zumal es das letzte Konzert für die Jungs auf der Tour war. Die acht Lieder pressten sie in eine halbe Stunde und machten damit richtig Lust auf mehr. Das obligatorische Crowd Foto durfte am Ende natürlich auch nicht fehlen.

Setlist Cadet Carter:

  1. In the Clear
  2. Stumbling
  3. The Best Part
  4. Windshields
  5. Blinding City Lights
  6. Car Park Song
  7. A bad few Weeks
  8. Break Away

Nach einer halben Stunde Umbaupause, ging dann erneut das Licht aus. Mit dem Wissen, dass nur die ersten drei Lieder fotografiert werden durfte, begaben wir uns nach vorne, um eine gute Position zu haben. Die anderen Zuschauer ließen uns gewähren, wissend, dass wir Ihnen nach drei Liedern wieder den Platz lassen würden. Ein Graben wäre zwar angenehmer gewesen, hätte aber auf der anderen Seite den Clubcharakter vom Kesselhaus kaputt gemacht. Aber ich will mich nicht beschweren. Kommen wir zum eigentlichen, dem Auftritt. Los ging es mit Go away. Die Zuschauer waren damit natürlich nicht gemeint, jeder der dem gefolgt wäre, hätte nämlich einen richtig coolen und genialen Auftritt verpasst. Eine immer wieder über die Bühne wirbelnde Bethany, mit sehr ausdrucksstarker Mimik und das Publikum einbeziehend, so wie bei No money, wo aufgefordert wurde No bzw. No money, mitzusingen. Was auch sehr laut und erfolgreich geklappt hat. Auch liegend konnte man sie singen sehen … wenn man in den ersten paar Reihen stand, weiter hinten war es dann doch schwer, so hoch war die Bühne nicht. Eine witzige Anekdote war auch, wie der Gitarrist Ande einen Zuschauer bat, sein Bier nicht auf den Rand der Bühne abzustellen, weil er es eventuell um treten könnte und besagter Zuschauer dann vermutlich, verständlicherweise, recht sauer sein könnte. Und das wäre uncool. Nach der kurzen Bitte ging es dann allerdings direkt weiter und das Bier verschwand auch von seinem Platz. Ride, das bekannteste Lied der Band, sollte dann auch der Abschluss von dem Abend sein. Also in der Theorie, weil der Headliner geht ja nach dem angekündigten letzten Lied von der Bühne, lässt sich feiern und kommt dann noch mal für ein, zwei oder drei Lieder zurück. Nur dass die Band die Regeln etwas anders machte. Um Bethany zu zitieren und on the fly übersetzen: „Jetzt kommt eigentlich der Moment, wo wir die Bühne verlassen und abwarten, dass ihr uns zurück ruft um dann zurück zu kommen. Nur das wir das diesmal lassen und einfach gleich auf der Bühne bleiben“. Aber Ande wollte trotzdem gefeiert und zurück gerufen werden, fragte das Publikum: „How do you say ‚One more Song‘ in german?“, um dann die „Zugabe“ rufe einzuleiten, es kurz zu genießen und dann mit More to you wirklich den Abend abzuschließen. Welcher dann auch von Abi und Cadet Carter gecrasht wurde, in dem diese haufenweise POM-BÄR und andere Chipstüten auf die Bühne warfen, was sogar dazu führte, dass Bethany vor Lachen nicht weiter singen konnte. Nach 50 Minuten war dann allerdings, leider, wirklich Schluß. Hätte ruhig noch länger gehen dürfen, aber es war ein Abend an den man sich erinnern wird.

Setlist As December Falls:

  1. Go away
  2. Afterglow
  3. I’m Not Okay (I Promise)
  4. I don’t feel like feeling great
  5. Break your Heart
  6. Nothing on you
  7. No money
  8. Mayday
  9. Everything you say
  10. Zombie
  11. Ride
  12. More to you (Zugabe)

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