Am Samstag, den 14.01.2023, durften wir einen rein Würzburger Abend im B-hof genießen, der unter dem Namen Baphofest V stattfand. Den Anfang machte Wehmut, ein Depressive Black Metal-Soloprojekt, welches 2021 mit dem ersten Album Catharsis gleich sehr stark startete und den Geist des DSBM in jeglicher Form auffasste. Die Live-Besetzung dieses Abends bestand hauptsächlich aus Musikern der schon bekannten Black Metal-Gruppe Boötes Void. Schnell zeigte sich, wie gut diese schon zusammen eingespielt sind und miteinander harmonieren. Neben einem grandiosen Sound sind besonders die Vocals hervorzuheben, die sich mit sehr bedrückender Atmosphäre in die Besucher schneiden. Ein sehr starker Debütauftritt, dem hoffentlich noch einige weitere folgen werden.
Anschließend zeigte sich eine ebenfalls noch recht junge Band, die zwar bisher schon Shows gespielt hat, doch hier ihren ersten Heimatgig hatten. Dagdrøm hatte sich im selben Jahr zusammengefunden und bisher eine selbstbetitelte EP herausgebracht, die schon früh zeigte, dass wir es hier mit sehr anspruchsvollem, recht modernen Black Metal zu tun haben, der in Sachen düsterer Stimmung und negativer Gedanken seine Idee sehr gut verwirklicht. Sowohl die Instrumente als auch der Gesang zeugen von talentierten, motivierten und routinierten Musikern, die über besagte EP hinaus auch schon einige Tracks inkludierten, welche auf einem ersten Album veröffentlicht werden. Mit solchen Einständen verbleibt kaum ein Zweifel, dass es hier langfristig um Bands handelt, die uns noch lange beschäftigen werden.
Der Headliner dieses Abends waren Vargsheim, mit der Release-Show zu ihrem neuen Album In the Tower of Ivory. Trotz des Ausfalls eines Mitmusikers wurde eine brauchbare Lösung gefunden, die die bereits gute Stimmung im B-hof aufrechterhalten konnte. Schließlich sind mit den Musikern, die unter anderem bei Imperium Dekadenz mitwirken, solche vor Ort gewesen, die schon seit fast 20 Jahren agieren und demensprechend sich einen Ruf erspielt haben, dem sie mehr als gerecht werden, live wie auf Platte. Dies zeigt sich nicht nur in der Tatsache, dass zwei Songs als unbedingt geforderte Zugaben performt wurden, sondern auch hinsichtlich der Ausreizung des Besucherlimits. Vargsheim und ihre Vorbands haben Würzburg einen starken Abend gegeben, der einmal mehr zeigt, wie stark der Black Metal in dieser Stadt verankert ist und welche Szene sich hier über die Jahre aufgebaut hat. Als Anhänger dieses Genres dürfen wir froh und dankbar sein, über solche lokalen Bands, solche Veranstaltungen zu verfügen, die eben die Szene zusammenhalten und die Musik nicht verrotten lassen.
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