Konzertbericht: dArtagnan – Herzblut Tour, Batschkapp Frankfurt, 14.03.2025

Matthias Funcke

Unter dem Namen Herzblut erblickte im Sommer 2024, das nun bereits 6. Album, der Folk-Rock-Band dArtagnan, das Licht der Welt. Seit Anfang März diesen Jahres reist die Band nun schon mit der gleichnamigen Tour durch Deutschland. Es ist die erste Tour, bei der dArtagnan gleich 4 verschiedene Bands supporten. Je nach Konzertstadt, wechseln die Voracts zwischen: Manntra, The Dark Side of the Moon, Storm Seeker und Waldkauz. Bei unserem Besuch in der Frankfurter Batschkapp, hatten wir die Ehre, Storm Seeker und Manntra kennenzulernen. Bereits eine halbe Stunde vor dem Einlass, hatte sich eine riesige, lange Schlange vor der Konzerthalle gebildet. Je mehr man sich umsah, umso mehr erkannte man, dass das Publikum mit vielen Altersklassen vertreten war. Überall hörte man bereits jetzt schon große Vorfreude und gespannte Aufregung. Nur noch wenige Tickets waren an der Abendkasse vorhanden und damit war klar, dass es definitiv ein großes Fest werden würde.

Storm Seeker

Der Abend wurde von Klängen einer Drehleier eröffnet, die das Publikum sofort in ihren Bann zogen. Gefolgt von einem Schlagzeugrhythmus, der jeden im Saal, zum taktvollen Klatschen animierte. Mit einem fließenden Übergang stimmte die Band Storm Seeker in ihr erstes Lied Set the Sails ein und hätte somit den Abend nicht besser eröffnen können. Storm Seeker gründeten sich bereits 2013 und feierten am genannten Konzerttag ihr Album Release zum gleichnamigen ersten Song. Es war auch das erste Album mit neuem Sänger Sean Graham, der auch erst seit kurzem live mit der Band unterwegs war. Mit verschiedenen Rhythmen zum Klatschen und der Animierung, das Publikum „Rudern“ zu lassen, gelang es der Band, eine Stimmung in die Halle zu bringen, die das Gefühl gab, auf einem Piratenschiff zu sein. Passend zum Release gab es auch viele der neuen Songs zu hören, aber auch die alten Songs kamen mit neuer Stimme gut beim Publikum an.

Setlist Storm Seeker:

Set the Sails // Nine Ships by Night // Across the Seven Seas // Heavaway // One more Day // Bully in the Alley // Row Row Row // Drag O Below // Homeward Bound // Miles and Miles // The Longing

Manntra

Für die Band Manntra wurde die Bühne mit ritterlich angehauchten Fahnen geschmückt und alles zunächst in ein rotes Licht getaucht. Die ersten Klänge, die einsetzten, waren fast schon meditativ und hüllten das Publikum in eine Atmosphäre, die einer Zeitreise ins Mittelalter glich. Umso überraschender war dann der kräftige Einsatz des Schlagzeuges. Innerhalb von Sekunden hörte man in der Halle anfeuernde Pfeifgeräusche und schnelles Klatschen im passenden Takt, der sich ebenso gut zum Headbangen eignete. Auffällig war auch schnell die Maske des Gevatter Todes, die der Gitarrist der Band trug. Im Nachhinein erfuhren wir von Fans in der ersten Reihe, dass die Maske sich wohl auch täuschend echt bewegte, als würde der Träger singen. Manntra kommen ursprünglich aus Kroatien und versuchten deshalb in englischer Sprache bestmöglich zu erklären, welche Storys ihre Songs mit sich bringen. Das ganze paarten sie mit einer ordentlichen Portion Humor, indem sie hin und wieder Fotos mit dem Publikum schossen, unter dem Vorwand, dass die Mutter in Kroatien wissen wolle, was sie so treiben. Besonders überrascht war die ganze Halle, als sich der Gitarrist beim Song: Barren King, mit einem Surfbrett über die Menschenmenge tragen ließ. Und auch Manntra feierte an diesem Tag ihr Album Release: Titans, von dem es entsprechend viele Songs live auf die Ohren gab. Das ganze kam auch trotz großem Unterschied in der Musik beim Publikum an.

Setlist Manntra:

Heathens // Teuta  // Ori Ori // Barren King // In the Shadows // Slave // Unholy Water // Heart of the Storm // Nightmare

dArtagnan

Dann endlich, nach dem langem Warten für die Fans, betraten endlich die Musketiere und Rhythmusketiere der Band dArtagnan die Bühne. Unter einem faszinierenden Spektakel von Flammenwerfern, starteten sie ihre ersten 3 Songs und innerhalb von Sekunden fing die Halle an, wortwörtlich zu schwitzen und zu kochen. In allen Ecken wurde gehüpft, getanzt, mit gesungen und freudig geklatscht. Spätestens bei dem Song Feste feiern, gab es kein Halten mehr, da durch Frontsänger Bens Überleitung, doch allen noch einmal klar wurde, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben und fröhlich zu feiern, wenn sich eine Möglichkeit bietet. Mit dem Song Freudenhaus erhielt das Publikum schließlich einen noch tieferen Einblick in das neue Album. Und gleichzeitig erwiesen die Fans absolute Textsicherheit und Feierlaune. Darauf folgte der Song Klingen kreuzen, der von Gitarrist Tim gesungen wurde. Vorab bat er darum, dass die Fans beim Refrain, passend die Unterarme übereinander legen sollten, als würden sie tatsächlich Schwerter miteinander kreuzen. Selbstverständlich wurde dieses Vorhaben auf fruchtbarem Boden getragen und im ganzen Publikum konnte man zusehen, wie sich ‚Klingen kreuzten‘. Auch beim anschließenden Song Dreht sich der Wind, hatten sich die Musketiere etwas für ihre Fans einfallen lassen und ganz besonders, für ihre weiblichen. So ermutigte Ben die anwesenden Männer darum, ihre Frauen auf die Schultern zu nehmen, während der Song gespielt wurde, um anzuerkennen, wie wertvoll und wichtig Frauen in unserer Gesellschaft eigentlich sind und das nicht nur am Welt-Frauentag. Danach wurde das Lied My Love’s in Germany“ gespielt, wobei Frontmann Ben auch hierbei darauf aufmerksam machte, dass entsprechender Song schon sehr alt ist und es ihm so scheine, als würde unsere Welt bisher leider noch immer nichts, aus aller Vergangenheit gelernt haben. Passend dafür wurde die Halle in Lichter von tausenden Handys gehüllt und es entstand eine bedächtige Atmosphäre.

Mit dem folgenden Album-Titelsong Herzblut erreichte die Band den absoluten Höhepunkt des Abends. Alle Anwesenden waren auf Party gestimmt und die Halle bebte. Auch das Trinklied Trink mein Freund, wurde mit dankbarem Anstoßen von alle möglichen Getränken und der absoluten Eskalation in tänzerischer und hüpfender Hinsicht, von den Fans angenommen. Geiger Gustavo zog schließlich alle Augen auf sich, während er in die Mitte der Bühne rückte und den Song Teufelsgeiger gebührend verkörperte, indem er sogar einen Zylinder mit Hörnern trug. Zur gleichen Zeit gelang es Frontmann Ben in die Mitte des Publikums zu kommen. Zunächst wurde er von allen Fans überrascht angesehen, weil er so plötzlich mitten unter sie gekommen war, ohne dass es groß bemerkt wurde. Aber auch das hatte einen bestimmten Grund. Mit der Aussicht von entsprechender Perspektive, konnte Ben die Menschen dazu animieren, dass sie um ihn herum liefen und ein Circle Pit entstand. Dabei wurde der Song Was wollen wir trinken angestimmt und die Halle war nun gefüllt von purer, ausgelassener Freude. Mit einem faszinierenden Geigenloop spielte Gustavo anschließend die letzten Lieder des Abends an, aber nach dem letzten Song Mosqueteros, hatten die Fans noch lange nicht genug. Es wurde anhaltend geklatscht, gepfiffen und nach Zugabe gerufen. Und tatsächlich begeisterte die Band mit einer Zugabe, die sich gewaschen hatte. Mit C’est la Vie wurden noch einmal alle zum kräftigen Mitsingen motiviert und es schlich sich ein warmes Gefühl der Gemeinschaft in die Wände der Frankfurter Batschkapp. Schlussendlich rundeten dArtagnan den Abend mit zwei Covern ab: The Riddle und Hey Brother. Hierbei warfen sie riesige Bälle in die Menge und noch einmal wurde kräftig geklatscht, gesungen, gehüpft, getanzt und vor allem gefeiert. Der Abend war vollkommen gelungen und dArtagnan brachte ihr neustes Album Herzblut, mehr als gebührend ins Licht.

Setlist dArtagnan:

Ruf der Freiheit // Tanz in den Mai // Feuer und Flamme // Feste feiern // Tafelrunde // Freudenhaus // Klingen kreuzen // Dreht sich der Wind // My Love’s in Germany // Herzblut // Farewell // Trink mein Freund // Teufelsgeiger // Was wollen wir trinken // Geigenloop von Gustavo // Coeur de la Mer // Westwind // Mosqueteros // C’est la Vie // The Riddle // Hey Brother

Bericht: Lisa
Bilder: Matthias

 

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