
Am 25.11.2024 ging es bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage nach Karlsruhe ins Substage. Diesmal stand ein Knüppel auf dem Programm, der sich gewaschen haben sollte: Die Meister des technischen Brutal Death Metal Dying Fetus gaben sich die Ehre und hatten sich tatkräftige Unterstützung mit an Bord geholt. Die Deathcore-Giganten Chelsea Grin und Despised Icon begleiteten den Abend, der von den Death Metal-Senkrechtstarten Vitriol eröffnet wurde. Vor Beginn schallten sehr interessante Swing-Versionen von Guns’N’Roses, Metallica oder System of a Down durch die Halle und boten einen dezenten Kontrast zu dem, was folgen sollte.
Vitriol:
Als Erstes waren Vitriol an der Reihe, jedoch als Duo, bestehend aus Kyle Rasmussen an Gitarre und Vocals, sowie Matt Kilner an den Drums. Denn vor kurzem entschied sich ihr Bassist dazu, die Band zu verlassen, aber da die Tour bereits gebucht war, spielten sie nun zu zweit. Nach technischen Problemen mit dem Panelboard begannen sie mit ein paar Minuten Verspätung. Musikalisch pfefferten uns die beiden ein technisch anspruchsvolles Death Metal-Brett um die Ohren, was zwar spielerisch sehr beeindruckend war, aber leider nicht sehr abwechslungsreich. So wurde der Sound mehr zu einem verschwommenen Gebräu. Doch alle beide gaben vom ersten bis zum letzten Ton durchweg alles und stellten ihr spielerisches Können sehr unter Beweis. Als Opener durchaus in Ordnung.
Despised Icon:
Weiter ging es nun mit Despised Icon aus Kanada, die mit ihrem Old School Deathcore den Laden auf links drehten. Mit allerlei Klassikern wie A Featured Hand oder Furtive Monologe brachten sie Wall of Death und Mosh Pit in Fahrt, die erbarmungslos mitmischten. Musikalisch wirklich grandios, alle sechs legten sich mächtig ins Zeug und stellten eindrucksvoll unter Beweis, warum sie zu den Königen des Deathcores zählen. Mit all ihrer Erfahrung zelebrierten sie ihre Rückkehr nach Deutschland und hätten gerne noch sehr viel länger spielen dürfen. Alex Erian und Steve Marois wechselten sich an den Mikros gekonnt ab und heizten die Menge immer weiter an, während die Kollegen an den Instrumenten für einen gewaltigen Gesamtsound sorgten. Aber auch neuere Songs wie Bad Vibes, The Aftermath oder das abschließende Purgatory sorgten dafür, dass dieser Auftritt noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Chelsea Grin:
Als drittes waren Chelsea Grin an der Reihe, um den Doppelcoren Block abzurunden. Und auch dieses Brett hatte es gewaltig in sich und schon zum einleitenden Hostage war klar, wo die Reise hingehen sollte. Einfach gerade aus auf die Mütze. Tom Barber gab wie gewohnt schier unmenschliche Geräusche von sich und interagierte immer wieder sehr humorvoll mit der Crowd. Klassiker wie Crewcabanger und Recreant durften natürlich auch nicht fehlen und so bahnten sich auch die ersten Crowdsurfer ihren Weg nach vorne. Neuere Songs wie Dead Rose, Sing to the Grave oder The Isnis kamen wirklich bestens zur Geltung. Allgemein bot das zehn Songs umfassende Set einen schönen Querschnitt durch die gesamte Diskografie Chelsea Grin´s. Kurz und knapp war das einfach unglaublich souverän und brachial. Stephen, Josh und David standen mit ihrer Performance Tom um nichts nach, was diesen Batzen Gewalt umso besser erstrahlen ließ.
Dying Fetus:
Zum krönenden Abschluss stand nun nochmal ein anständiges Death Metal-Massaker auf dem Programm. Dying Fetus knüppelten mit ihrem technisch hochwertigen Brutal Death Metal alles nieder und ließen so manchen Fan das Tanzbein schwingen. Crowdsurfer hielten die Security in Atem, während das Trio auf der Bühne eine Riffsalve nach der anderen über uns hereinbrechen ließ. Rund um Songs wie In the Trenches, Wrong One to Fuck With oder From Womb to Waste räumten sie mächtig ab und kredenzten uns unter anderem Throw them in the Van oder Compulsion for Cruelty von ihrem letzten Album Make them Beg for Death. Dabei verzichteten sie weitgehend auf größere Ansagen und ließen mehrheitlich die Musik sprechen. John Gallagher und Sean Beasley performten wie von einem anderen Stern und untermalten ihr hochwertiges Riffing mit bestens abgestimmten Gesang eindrucksvoll ab. Trey Williams bot am Drum-Kit ein ähnliches Spektakel, in dem er wirklich alles aus sich herausholte. Vor dieser Band kann man nur alle Hüte dieser Welt ziehen, was für ein Hammer.
Bilder und Bericht: Niklas
Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:
- Bericht: Rockharz Open Air 2024, Freitag den 05.07.2024
- 14.08.2023 Dying Fetus in Schweinfurt
- Wacken Open Air 2023 – Freitag
- Wacken Open Air 2023 – Freitag – Sammelbeitrag
- Bericht: Chelsea Grin, Kublai Khan TX und Speaking Stone im Substage Karlsruhe
- Vorbericht: VAINSTREAM ROCKFEST 2023
- Wacken Open Air 2018 – Donnerstag
- Wacken 2018 – Der Donnerstag
Antworten