Konzertbericht: Engst - Live im Bett am 23.11.2023

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Donnerstag Abend, draußen nass und kalt, drinnen kuschelig warm und schwitzig. Das war das Motto des Abends. Kuschelig, weil das Bett aus allen Nähten platzte. Aber der Reihe nach. Die ersten Zuschauer wurden erst mal von einem Graben überrascht. Dieser trennte Publikum und Bühne zwar nur um ungefähr einen halben Meter und man konnte als Photograph sich dort irgendwie bewegen, sogar an einander vorbei, aber das war einfach sehr ungewohnt. Ich wusste nicht mal, dass das Bett solch eine Absperrung besaß. Order war, wie üblich, die ersten drei Lieder aus dem Graben, danach aus der Menge. Ein Lob hier ans Publikum, welches mich anstandslos durchließ und sogar teilweise vor den moschenden Fans schütze, damit ich Fotos machen konnte.

Aber kommen wir zum wichtigsten. Die Ankunft von BLUTHUND war für die Insider früh klar, durch das Abspielen von Der Hunde Song von K.I.Z., Hundi von Alexander Marcus und Who let the Dogs out von Baha Men. Erst dann ging das Licht aus und die Bandmitglieder kamen auf die Bühne. Flow Exotic begrüßte die Zuschauer mit seiner verzerrten Stimme und los ging es mit Bye Bye Irokesengesang. Von der ersten Sekunde an versprühten die vier eine Energie ohne Ende und schafften es, die Engst-Fans für sich zu gewinnen. Wobei in der ersten Reihe die Blutwelpen standen, welche vorher Pappschilder gebastelt haben, passende zu den Liedern Dagegen und HASS HASS HASS, welche sie dann prominent hochgehalten hatten. Bei Wir Fackeln alles ab brachte Abraxas die Zuschauer dazu in die Knie zu gehen, mit der Begründung “Damit ihr schon mal für Engst üben könnt.” Doch nicht nur dort zeigte er, dass er die Menge unter Kontrolle hatte. Er brachte sie zum Springen, Moshen, Schwitzen und Durchdrehen. Vor Büro until Rente fragte Abraxas die anderen Bandmitglieder, was sie denn am kommenden Montag machen würden, was alle mit “Büro” beantworteten, bevor es dann los ging. Gegen Ende vom Lied forderte Young Rolf die Zuschauer auf “Ich arbeite Hardcore, gib’ Defibrillator” mit zu singen, was auch ziemlich gut klappte. Für (Wutyoga) Scheisswut kam Abraxas dann auch von der Bühne runter in die Menge, teilte sie und fing das Lied dann in der Menge an, bevor er zum Graben zurück ging und dann die Wall of Death folgte mit absolutem Chaos. Kurzum, sie wurden abgefeiert und das zu Recht. Ein volles Set an Ort und Stelle dürfte dafür sorgen, dass man dann erst mal Das Bett renovieren müsste. Und wenn ich es mir so genau überlege, ein Konzert zusammen mit The Butcher Sisters würde einem wirklichen Abriss gleich kommen.

Setlist BLUTHUND:

Bye Bye Irokesengesang
Unser Weg
Der sprechende Affe
Dagegen
1979
Mit meiner Maschine
Büro until Rente
Glücksau
(Wutyoga) Scheisswut
Bello Ciao
Hass Hass Hass
Wir fackeln alles ab

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Bevor es los ging, kam der Videograf/Fotograf/Stimmungsmacher der Band runter in den Graben, mit Helm auf dem Kopf, Handy dran geklemmt zum Aufnehmen und Mikro um mit den Zuschauern Eisgekühlter Bommerlunder anzustimmen, was auch sehr gut funktionierte. Dann ging es los, in dem die Filmmusik von Terminator gespielt wurde. Dabei kam dann die Band auf die Bühne und legte mit Digitale Liebe los. Erst mal drei Lieder um die Stimmung nach der Pause wieder hoch zu bringen, wobei das nicht schwer war. Für Umtausch ausgeschlossen ließ Matthias dann die Menge auseinander gehen, damit er mitten rein kann um von dort zu singen. Dort traf er auf ein Zwillingspaar, welche zufällig auch noch an dem Tag des Konzerts Geburtstag haben, was er natürlich durch das Publikum ausgiebig feiern ließ. Und dann alle in die Knie runter bat, um sie dann zum entsprechenden Zeitpunkt aufspringen zu lassen. Dabei blieb er das ganze Lied durch im Publikum. Bei Drei Uhr Nachts wurden dann vorher von der Moshpit Crew bunte Stäbe verteilt, welche dann geschwenkt wurden während dem Lied. Einen Eindruck davon könnt ihr euch in den Bildern machen. Aber damit nicht genug Animation, denn auch wenn die Halle ausverkauft war, galt es nun die Menge zu trennen. Alle Frauen nach rechts, alle Männer nach links. Dann wurden zwei Startpersonen auserkoren und beide sollten dann eine Polonaise durch das Publikum starten und machen, während König gespielt wurde. Und was soll ich sagen, die klappten ziemlich gut. Nach dem sich danach die Menge wieder gleich verteilt hatte, gab es das nächste…Ramin kam runter ins Publikum für Eskalieren, damit er während dem Lied spielend Crowdsurfen kann. Auch hier zeigten die anwesenden Menschen, dass sie die Aufgabe schnell und gut verstanden hatten. Ungefähr das halbe Lied wurde er getragen, bevor er über den Graben dann wieder auf die Bühne kam.

Nach dem es ein Lied lang “normal” war, ging Matthias mit Mikroständer ins Publikum um von dort Ist mir egal zu singen, während von der Bühne aus Seifenblasen ins Publikum gepustet wurden, was auch sehr schön war. Erwähnenswert ist noch eine sehr schöne Aktion, welche die Band ins Leben gerufen hat. Und zwar geht es um einen Kumpel von Matthias, welcher ein Professor ist, der mehrere Kinder hat, aber mehrere Schlaganfälle erlitt und mittlerweile eigentlich gar nichts mehr machen kann, als Folge der Schlaganfälle. Leider übernimmt aber die Krankenkasse nichts, weswegen er die Zuschauer dazu aufrief, für ihn zu spenden und wenn es nur ein Euro wäre. Etwas, was an dem Abend am Merchstand über einen ausgelegten QR-Code ging. Und dann rief er dazu auf, doch erst noch Merch von BLUTHUND zu kaufen, bevor man zu dem Merch von Engst selbst griff. Das zeigte mal wieder, dass auch harte Kerle eine sehr weiche Seite haben können. Finde ich gut. Ganz zum Schluss gab es dann noch einen Lacher, als sie das letzte Lied anspielten, der Schlagzeuger Yuri aber mit dem falschen Lied anfing, was dann auf der Bühne und im Publikum zu großem Gelächter führte. Das Lied wurde dann davon begleitet, dass fünf große mit Helium gefüllte Luftballons in die Menge getragen wurden, welche das Wort Engst ergaben. Nach zweieinhalb Stunden Energie und schweißtreibender Musik war dann Schluss und die Fans konnten zufrieden nach Hause gehen.

Setlist Engst: