Konzertbericht: Finsterforst, Morgarten und Svarta Faran – Würzburg,12.10.2024

Am 12.10.2024 luden die Metalinitative Würzburg und die Desert Rose Agency in den wunderbaren Keller im b-Hof in Würzburg zu Finsterforst, Morgarten und Svarta Faran. Schwarzmetallisch-folkig war das Motto des Abends und pünktlich zur ersten Band hatte sich die Location schon ordentlich gefüllt. Was sonst noch los war, lest ihr heute hier!

 

Geschichten aus Nirthalion

Den Auftakt machte eine uns schon bekannte Band, Svarta Faran aus Nürnberg. Nachdem Sänger Patrick das letzte Mal leider mit Fieber im Bett lag und sie den Gig deswegen nicht spielen konnten, holten sie dies jetzt quasi nach. Voll motiviert und mit Gitarren, Keyboard und Flöte bewaffnet, ging es gleich ordentlich zur Sache und einige Haare flogen direkt durch die Gegend. Sonst zeigte sich das Publikum noch recht verhalten, denn außer headbangen, Fäuste in die Höhe strecken oder applaudieren war noch nicht wirklich viel los.

Svarta Faran führte uns sehr souverän durch den Gig, bei dem es auch mit Remarkable Brew einen bis dahin noch nicht gespielten neuen Song des kommenden Albums auf die Ohren gab. Dieser ist einer der schnelleren Tracks, aber dennoch melodisch und die Jungs bleiben ihren Stil damit treu. Eine traurige Nachricht gab es allerdings auch, denn ihr Bassist verließ nach diesem Auftritt die Band und ist nur noch im Hintergrund tätig. Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute!

Svarta Faran lieferten gewohnt ab und konnten das Würzburger Publikum schon ordentlich anwärmen, für die folgenden beiden Bands!

Auf in die Schlacht!

Als Nächstes nahmen uns die Schweizer von Morgarten mit auf eine Reise durch ihr Land, epische Schlachten und Kämpfe. Direkt von Anfang an konnten sie Besucher abholen und die Haare flogen wie wild durch die Gegend. Auch war die Spielfreude der Truppe kaum zu übersehen, sie hatten richtig Bock auf diesen Auftritt! Wirklich jeder auf der Bühne hüpfte umher, headbangte und zeigte, was in ihnen steckt.

Als Sänger Pierric das Rufhorn hervorholte, bildete sich nach kleiner Hilfestellung eine echt passable Wall of Death, was ich bei dem bisher verhaltenem Publikum nicht erwartet, mich persönlich aber sehr gefreut hatte. Er und Gitarrist Ilann hüpften von der Bühne und interagierten aus dem Freiraum heraus mit den Zuschauern – angefeuert von den restlichen Bandmitgliedern auf der Stage. Ein schöner und intensiver Moment, der sehr gut ankam. Ab da an hatten die Besucher auch keine Hemmungen mehr und ein toller, kleiner und wilder Moshpit bildete sich und lebte im nachfolgenden immer wieder auf.

Als letzten Song spielten sie Tales of my Lands, bei dem Pierric die Gitarre gegen die Schalmei tauschte und somit dem Track eine schöne folkige Note verpasste. Die Crowd feierte das sichtlich und gab nochmal alles, bevor auch dieser Auftritt dann leider sein Ende fand. Danke Morgarten!

Ein epischer Abschluss

Nach einer weiteren kleinen Umbaupause ging es direkt mit dem Headliner Finsterforst aus dem wunderbaren Schwarzwald weiter. Die Leute drängten sich hier schon von vorneherein dichter vor der Bühne und wie auch bereits Morgarten zuvor, schafften es die Schwarzwälder sofort, die anwesenden Besucher abzuholen und in ihren Bann zu ziehen. Mit viel Charme und auch Witz führte uns Olli durch das Programm und die Setliste, auf der sich auch zwei Abschnitte des aktuellsten Werkes Jenseits wiederfanden.

Als Olli aus Versehen mit der Bierflasche den Gitarrenhals von David erwischte, musste dieser sein Instrument erstmal neu stimmen, was natürlich zu einer kleinen Pause führte. Ob irgendwer einen Witz erzählten könne, wurde in das Publikum gefragt, aber dankenswerterweise blieb uns das erspart und weiter ging es. Generell war Olli an diesem Abend sehr zu Scherzen aufgelegt und bescherte den ein oder andern Lacher. Souverän spielten sie sich durch ihre Setliste und die Besucher, inklusive der Jungs von Morgarten, feierten die Songs der Truppe und hoben so die Stimmung auf einen neuen Höhepunkt des Abends.

Als letzten Track gabs noch Mach dich Frei auf die Lauscher, eigentlich ja mittlerweile schon Standard, aber er funktioniert halt einfach immer und die Leute feiern ihn. Als sich die Truppe verabschieden wollte, brandeten Zugabe-Rufe auf, und nach einem kurzen Blick auf die Uhr und nach Rücksprache mit dem Veranstalter, holten sie einen besonderen Song aus der Versenkung. Mit der Ansage, wer uns schon länger kennt, der weiß, was euch jetzt erwartet, brachten sie den b-Hof mit #YØLØ endgültig zum Eskalieren. Alle tanzten, sprangen und hatten den Spaß ihres Lebens mit diesem Track. Ein wahrlich gelungener Abschluss eines überragenden Auftritts von Finsterforst!

War das ein grandioser Abend? Eindeutig JA! Die Zusammenstellung der drei Bands harmonierte hervorragend und bescherte uns so einen kurzweiligen und wirklich intensiven Abend im b-Hof. Es war sehr schön, die Jungs von Svarta Faran endlich mal wieder auf der Bühne zu sehen. Auch Morgarten konnten absolut überzeugen, und meiner Meinung nach, werden die sympathischen Schweizer mit jedem Auftritt, den ich sehe, besser! Ich freue mich schon auf das nächste Mal! Aber auch Finsterforst liefen zu Höchstformen auf und präsentierten sich in bester Laune. Ich denke, das war der beste Gig, den ich bisher von ihnen gesehen habe! Danke an alle drei Bands für diesen fantastischen Abend!

 

Bericht: Steffi
Bilder: Roksana

 

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

 

Über Steffi 204 Artikel
Fotografin und Schreiberling. Seit Frühjahr 2022 dabei, bin ich bevorzugt auf kleineren Festivals und Veranstaltungen im Bereich Pagan, Viking und Folkmetal, soweit atmospheric Black Metal und Melo Death unterwegs. Zu meinen Lieblingsbands zählen unter anderem Vanaheim, Cân Bardd und Dark Tranquillity.

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