Konzertbericht: Grave Digger, 45th Anniversary Tour, Berlin, 06.02.2025

Unsere beliebten Totengräber, Grave Digger, hatten sich aufgemacht, um uns zu zeigen, dass sie auch nach 45 Jahren Bandgeschichte noch immer wissen, wie man so richtig abrockt!

Mit ihrem neuen Album, Bone Collector, im Rucksack, sind die deutschen Heavy-Metal-Legenden losgezogen, um quer durch Deutschland zu touren. Inklusive eines Halts im Hole44 in Berlin, bei dem wir beim Konzert mit dabei waren.

Als Special Guest dabei war die ebenso geschichtsträchtige Band Victory, die zwar nicht ganz so alt ist, aber dennoch schon seit über 40 Jahren dabei ist.
Den Support auf dieser Tour haben zwei Bands übernommen: In der ersten Hälfte waren die Jungs von Rigorious am Start, danach kamen Warwolf.

Trotz der Kälte haben sich die Fans am Abend des 04.02.2025 eingefunden, um dieses Ereignis zu feiern.

Warwolf

Eine halbe Stunde nach Einlass legte die fünfköpfige Band los und hat es gleich krachen lassen. Grund genug hatten sie ja, hatten sie vor kurzem erst ihr neues Album The Final Battle veröffentlicht. Gestartet sind sie mit Daywalker von ihrem Debütalbum, und konnten die Besucher auch gleich mitnehmen. Der zweite Song, Burning Skies vom neuen Album, war kaum fertig, da begrüßte Sänger Andreas das Publikum auch schon. „Wir sind WarWolf, und falls ihr meint, wir klingen wie Iron Maiden, … Dann habt ihr recht! Und wenn euch gefällt, was ihr hört … wir haben hinten einen Merch-Stand. Kommt bitte vorbei, wir brauchen noch Spritgeld, um heute Abend weiterzufahren“. Und damit stimmten sie auch gleich ihren neuen Song A New Hope an. Das Publikum gut im Griff schoben sie gleich noch The Spawn of Hell hinterher. Danach wurde vom neuen Album Blood & Ice gespielt, was das Publikum mit wippenden Köpfen und erhobenen Fäusten bejubelte. Als letzter Song wurde Necropolis vom gleichnamigen ersten Album der Band als Schlusssong gespielt. Das Publikum klatschte begeistert im Takt mit. Danach bedankte sich die Band für den Abend und verließ die Bühne, damit die Bühne für den Umbau vorbereiten werden konnten.

Setlist: Daywalker // Burning Skies // A new hope // The spawn of hell // Blood & ice // Necropolis

Victory

Der Umbau war kaum abgeschlossen, als Victory die Bühne betraten und mit ihrem Best-Of-Auftritt begannen. Die Band, die 1984 gegründet wurde und seitdem einige Besetzungswechsel hatte, hatte inzwischen elf Alben veröffentlicht. An dem Abend konzentrierten sie sich auf die Musik der 80er und 90er Jahre, insbesondere auf das Album Temples of Gold. Zwischen den Songs wurden auch Songs von neueren Alben gespielt, denn das letzte Album, Circle of Life, ist ja erst im September 2024 erschienen. Sänger Gianni Pontillo hat es nicht nur mit seiner Stimme geschafft, das Publikum zum Mitsingen und -grölen zu animieren, er ist auch ständig über die Bühne geflitzt ist und hat mit den Fans interagiert hatte. Bassist Malte Burkert und Gitarrist Mike Pesin waren die meiste Zeit auf der linken Bühnenseite zu sehen und pushten sich gegenseitig. Gitarrist Herman Frank hat sich auf der rechten Seite der Bühne aufgehalten, mit viel Spielfreude und einem konstanten Lächeln auf dem Gesicht. Die Band hatte scheinbar den Ehrgeiz, so viele Songs wie möglich zu spielen. Leider kam dann mit dem 12. und ruhigen Song On the Loose doch langsam das Ende. In einer kleinen Pause vor dem letzten Song bat Gianni das Publikum, die Gitarren im letzten Song mitzusingen, und ging mit den Leuten die notwendigen Parts durch. Gleich danach legte die Band mit The Checks in the Mail noch mal so richtig los, einem der ältesten Songs der Band. Das Publikum hat den Einsatz zum Mitsingen passend zur Übung vorab getroffen und die Musiker zeigten sich hocherfreut. Nach einer Stunde musste Victory dann die Bühne für den Headliner des Abends frei machen.

Setlist: Rock the Neighbors // Gods of Tomorrow // Standing like a Rock // Speak Up // Feel the Fire // Surrender my Heart // Temples of Gold // Tonight we Rock // Hungry Hearts // Are you Ready // Take the Pace // On the Loose // The Checks in the Mail

Grave Digger

Der Umbau hat diesmal länger gedauert, aber die Headliner konnten pünktlich starten. Dass die Band um Sänger Chris Boltendahl schon 45 Jahre alt ist, war kaum zu merken. Gleich auf der Bühne legten sie mit Kingdom of Skulls vom neuen Album los. Wie immer stieg die Band von null auf hundert in die Show ein. Chris hatte die Fans wie immer mit viel Energie gleich mitgerissen und auch der neue Gitarrist Tobias Kersting hatte auf der rechten Bühnenhälfte mit viel Spielfreude überzeugen können. Die kurze Pause zum zweiten Song nutzte ein Fan, um Heavymetal Breakdown nach vorne zu rufen, was von Chris nur mit „Na dann wäre das Konzert aber schon zu Ende“ und einem großen Grinsen quittiert wurde. Nach Under my Flag hatte sich Frontmann Chris kurz Zeit genommen, um eine Anekdote zu erzählen, wie er von Rob Halford auf Wacken Backstage eingeladen wurde und er diesem erzählte, wie er früher selbst als Fan von Judas Priest, in der ersten Reihe stand und ihm auf die Stiefel klopfte, wann immer er die Möglichkeit gehabt hatte. In den nächsten eineinhalb Stunden gab es 17 Songs, die zum Großteil von den älteren Alben waren. Es gab ein paar Songs, die man nicht so oft live hört, zum Beispiel Valhalla, The Round Table oder Excalibur. Dazwischen hielten ein paar Fans ein Plakat hoch, auf dem stand: „Stettin grüßt Grave Digger„. Chris hat das natürlich sofort mit „Grave Digger grüßt Stettin“ kommentiert. Das Set wurde mit dem Fanklassiker Rebellion beendet, bei dem das Publikum einmal mehr seine Textsicherheit beweisen konnte.

Natürlich wurde danach eine Zugabe gefordert, welche von Chris mit der 28-minütigen Maxi Version von Scotland United angekündigt wurde. Und die einzige Möglichkeit diese zu verkürzen wäre, dass die Fans selber singen würden. Das ließen sie sich natürlich nicht lange sagen und stimmten sofort an. Gleich danach stieg die Band mit ein und der Song wurde auf sowie vor der Bühne zelebriert. Mit Killing my Pleasure wurde dann nochmals eine neue Nummer dargeboten, und zum Abschluss gab’s noch den zu Beginn geforderten Heavymetal Breakdown. Die Fans waren nicht mehr zu halten und es bildete sich sogar ein kleiner Moshpit. Kurz vor Ende stellte sich Chris in die Mitte der Bühne und dirigierte das Publikum weiter. Erst als die Fans die Erwartungen erfüllt hatten, stieg die Band noch einmal ein und beendete den Song sowie den Abend. Das Quartett bedankte sich beim Publikum und verließ die Bühne.

Setlist: Kingdom of Skulls // The Grave Dancer // Under my Flag // The House // Valhalla // Keeper of the Holy Grail // Dark of the Sun // The Curse of Jacques // Shadows of a Moonless Night // The Roundtable // Excalibur // The Devil Serenade // Back to the Roots // Rebellion // Scotland United // Killing is my Pleasure // Heavy Metal Breakdown

Bericht & Bilder: Andreas Sperl

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

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