Konzertbericht: Groza – Nadir Over Europe 2025 – Live Music Hall Weiher, 28.11.25

Pixonstage

Am 28.11. ging es nach Weiher in die Live-Music Hall. Der kleine Ort im Odenwald wurde an diesem Abend von einer besonderen Finsternis heimgesucht, denn Groza machten im Rahmen ihrer ersten eigenen Headliner-Tour in Deutschland Halt. Unter dem Banner „Nadir Over Europe 2o25“ vereinte das Quartett aus Bayern mit The Spirit, Nornir und Antikvlt ein unheiliges Programm, das einen großen Abend versprach. Dass es am Ende sogar ausverkauft war, freute mich auch für die Live-Music-Hall und ihren Inhaber Carsten wirklich sehr. Schon vom ersten Moment an fühlt man sich willkommen und spürt das Herzblut, dass in die Location und die Events gesteckt werden – so auch bei diesem Besuch. Nun aber hinein ins Geschehen. 

 

Antikvlt

Los ging es mit Antikvlt aus Wien, die uns einen spannenden Sound aus den Boxen zimmerten. Das Duo um Chris Marrok von Anomalie und Daniel Johansson von Draconian hatte sich tatkräftige Unterstützung an Bord geholt: P.G. und U.A. von Groza schnallten sich Bass und Gitarre um und so sorgten sie zu Viert für einen gelungenen Start in den Abend. Ohne große Ansagen ließen sie es mal walzend angehen, mal ließen sie ein saftiges Riffgewitter über uns hereinbrechen. P.G. unterstützte Chris immer wieder mit Backing Vocals und so entstand stellenweise eine düstere Atmosphäre, die nicht selten Ritual-Charakter bekam. Mit dabei hatten sie natürlich auch ihr Debütalbum A Revelation of Intoxication, das sie sehr erhaben und absolut würdig vorstellten. Alles in allem waren Antikvlt ein sehr guter Opener, man sollte sie auf jeden Fall im Auge behalten

Nornir

Nornir aus dem sächsischen Freiberg erhöhten die Schlagzahl um einiges. Die Band um Sängerin Lethian ist ursprünglich auch nur zu zweit unterwegs und bekommt auf der Tour Unterstützung von Tobias und Marcus aus dem Hause Gernotshagen. Hier bekamen wir nun kompromisslosen Black Metal kredenzt, der bei aller Härte auch immer wieder mit Melodien glänzen konnte. Mit Corpsepaint und jeder Menge Stacheln versehen, war hier nun auch optisch viel Black Metal geboten. Die insgesamt sieben Songs wurden wirklich Klasse präsentiert und so brachten Nornir manch Haupthaar in Bewegung. Insgesamt boten Nornir eine Reise durch ihre Diskografie und wirkten zu jeder Zeit absolut authentisch. Somit war auch der zweite Auftritt ein wirklich starker, der ebenfalls keinerlei Ansagen benötigte. 

The Spirit

Als Drittes gingen The Spirit aus Saarbrücken auf die Bühne. Sicher, die Saarländer haben technisch eine Menge zu bieten, doch ihren Songs fehlte die gewisse Abwechslung. Man hatte nicht selten das Gefühl, sie würden durchgehend den gleichen Song spielen. Sänger MT erzählte zwischendurch, dass er stimmlich sehr angeschlagen sei und froh ist, so lange durchzuhalten. In der Live Music Hall kamen The Spirit jedoch sehr gut an und brachten sehr viele Köpfe zum Kreisen. Meinen persönlichen Geschmack hat es zwar nicht getroffen, doch solange alle Beteiligten Spaß hatten ist doch alles in Ordnung

Groza

Dann zierte Yggdrasil der Weltenbaum das Bühnenbild und es war Zeit für Groza. Erneut standen P.G. und U.A. auf der Bühne, diesmal gemeinsam mit S.R. und T.H.Z. In ihren bekannten Outfits mit den schwarzen Schleierkaputzen legten sie so richtig los. Zu Beginn des Sets und dem einleitenden Asbest war der Sound zunächst noch etwas dürftig, doch dieser wurde nach und nach immer stärker. Und mit ihm auch die Band. Mit Songs wie Equal.Silent.Cold oder Dysthemian Dreams aus ihrem aktuellen Album Nadir beschworen Groza eine packende Atmosphäre herauf. P.G. und U.A. wechselten sich gekonnt mit den Vocals ab, insgesamt war das alles sehr nah an der Perfektion. Mit Elegance of Irony oder Unified in Void bedienten sie ihre älteren Alben, die natürlich nicht fehlen durften. Auch die ruhigen, instrumentalen Abschnitte passten sehr gut ins Gesamtbild, sie wirkten zu keiner Zeit zu lang, da stimmte einfach alles. Ein emotionaler Auftritt fand seinen Höhepunkt, als sie den Song Daffodils ihrem verstorbenen Freund Mike widmeten. P.G. und T.H.Z tranken auf ihn, man konnte den Schmerz und die Emotionen wirklich greifen. Groza bedankten sich bei der ausverkauften Location, die einen sehr würdigen Rahmen für ihre erste Headliner-Tour durch Europa bot.

Bericht & Bilder: Niklas

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

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