Konzertbericht: Harp Twins am 25.02.2024 in der Live Music Hall Weiher in Mörlenbach

Sonntagabend in der Live Music Hall Weiher im abgelegenen Mörlenbach. Schon kurz vor Einlass hatte sich eine kleine Schlange an Menschen gebildet, welche geduldig gewartet haben, dass um 19 Uhr die Tür aufging. Die kleine Halle füllte sich dann auch relativ schnell, sodass zum Start von Lyrre‘s Set die Räumlichkeit schon ziemlich voll war und einem schönen Abend nichts mehr im Weg stand. Das bunt gemischte Publikum schien zunächst reserviert als die Musiker von Lyrre die Bühne betraten, doch nach dem ersten Lied war schon klar, dass ihnen gefiel, was da präsentiert wurde. Auch wenn die Band erst letztes Jahr ihre ersten Shows gespielt hatte, merkte man schon, dass hier erfahrene Musiker auf der Bühne stehen, die genau wissen, wie man ein Publikum anheizt und ihre Musik mit viel Leidenschaft präsentierten. Eine Besonderheit gab es allerdings: Der Track New Song von der Setlist heißt gar nicht so, sondern war ein Lied, welches Lyrre noch nicht mal aufgenommen hat und welches auch noch keinen Namen hat. Aber es hat ihnen so gefallen, dass sie es auf der Tour schon mal spielen wollten. So vergingen die fast 40 Minuten auch wie im Flug und haben Lust auf mehr gemacht. Im Anschluss durfte ich für die Band noch das Crowdfoto machen. 

Setlist Lyrre:

  1. Crown
  2. North Star
  3. Call in the Wind
  4. Valley of Tears
  5. New Song
  6. Charlot of Sun
  7. Forgive and Forget
  8. Peaceful Chaos
  9. Divide and Conquer

Nach einer relativ kurzen Umbaupause kamen dann auch schon Camille und Kennerly auf die Bühne und begrüßten das Publikum in einer witzigen und charmanten Art und Weise. Gleich zu Beginn mussten sie aber auch ankündigen, dass sie vor ein paar Tagen ihre Stimme verloren hatten und daher nicht so viel singen konnten wie eigentlich geplant, aber ihr Bestes geben würden. So eröffneten sie ihr Set dann auch mit dem “unbekanntesten” Song von MetallicaNothing else Matters, gefolgt von einem der Guns’n’Roses Klassiker, Sweet Child O’ Mine, welcher eigentlich gar nicht für die Tour geplant war. Wegen des schon erwähnten stimmlichen Problem wurde es aber gespielt, was das Konzert in Mörlenbach zu einem besonderen Abend machte. Zwischen den Liedern haben sie immer wieder etwas über sich oder witzige Anekdoten erzählt, wie zum Beispiel, dass sie aus Illinois kommen. Wo es viel Mais gebe. Und Chicago. Aber Mais sei besser. Die Zwillinge sind keine Stadtkinder, weswegen ihnen Mörlenbach auch besonders gut gefallen hat. Die erste Feststellung von Kennerly nach dem Aussteigen aus dem Bus war, dass man dort die Bäume riechen konnte, was sie sehr glücklich machte. Highway to Hell haben sie einer ihrer Professorinnen gewidmet, welche zu ihnen gesagt hatte, dass sie verrückt seien zu denken, mit Harfen-Metal Geld verdienen zu können. Was sie mit Lügen strafen, dadurch, dass sie jetzt in Europa auf Tour sind. Etwas, was sie sich vor 5 Jahren nicht im Entferntesten hätten vorstellen können. Mit Don’t fear the Reaper von Blue Öyster Cult und Fear of the Dark von Iron Maiden, welches übrigens ungefähr 6500 zu spielende Noten hat, spielten sie zwei ihrer absoluten Lieblingslieder in Folge. Und es wurden nicht nur witzige Anekdoten erzählt, sondern Camille und Kennerly foppten sich auch regelmäßig, wobei Camille, die Erstgeborene, immer wieder etwas die ernstere raus hingen ließ und Kennerly die war, welche etwas mehr Schabernack im Kopf hatte. So wie bei Don’t fear the Reaper, wo sie sich zwei Anläufe nahm, den Song mit dem Spielen einer Kuhglocke zu starten, Camille es ihr aber immer wieder verbot, weil sie ja doch gefälligst die Harfe zu spielen hätte.

Die grandiose Interpretation von Fear of the Dark markierte dann auch quasi das Ende des ersten Teils, weil dann nach einer längeren, mal wieder witzigen Ansage, die Volfgang Twins auf die Bühne kamen, um die Harp Twins auf ihren Trommeln zu begleiten. So wurde dann auch gleich das Vikings Theme gespielt, zu welchem sie erst vor kurzem ein gemeinsames Video veröffentlicht haben. Was nun kam, war ein eher nordisch angehauchter Teil, bei welchem Camille und Kennerly zeigten, dass sie auch wundervolle Stimmen haben und Wissen, wie sie diese einsetzen sollen. Einzige Ausnahme war Paranoid, welches sie unbedingt spielen wollten und die Volfgang Twins davon überzeugten. Nach etwas mehr als einer Stunde war das Konzert dann zu Ende und es gab noch das obligatorische Crowdfoto, welches die Mutter der Harp Twins machte. Die Zugabe-Rufe waren dann aber so laut, dass sie sich kurz mit den Volfgang Twins besprachen und noch ein ungeübtes Lied für die Fans spielten. Im Anschluss an das Konzert kamen dann noch alle vier zum Merch, wo sie sich geduldig mit jedem unterhielten, Fotos machen ließen und Autogramme gaben. Auch wenn der Abend relativ früh zu Ende war, kann man aber doch sagen, dass er sehr kurzweilig war und viel Spaß gemacht hat. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt und sei jedem angeraten.

Setlist Harp Twins:

  1. Nothing else Matters
  2. Sweet Child O’ Mine
  3. Highway to Hell
  4. The Wolf Lullaby
  5. Don’t fear the Reaper
  6. Fear of the Dark
  7. Vikings Theme
  8. Game of Thrones
  9. Nordic Solstice
  10. Paranoid
  11. Sacred Mountains
  12. Paint it Black

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