Konzertbericht Lord of the Lost am 20.10.22 in der Batschkapp

Frankfurt, 20.10.22: Der Lord der Verlorenen lädt, passend zum Thema der Tour Homecoming zum Ball in die Batschkapp. Um 19 Uhr begann der Einlass und der Ballsaal füllte sich langsam. Die Gäste waren geschminkt, hatten gefärbte Haare oder trugen bunte Kontaktlinsen. Manche haben sich nicht so schick gemacht wie andere, aber trotz einer nicht existierenden Kleiderordnung dominierte eine Farbe: schwarz. Irgendwann betrat der Lord höchstpersönlich die Bühne und verkündete eine traurige Nachricht. Scarlet und Benji von Scarlet Dorn seien immer noch krank, aber auf dem Weg der Besserung. Nachtblut würden den Abend eröffnen. Vorher wurde die Stimmung aber noch etwas aufgeheitert, denn Chris Harms versuchte sich als Stand‑Up-Comedian. Er sollte trotzdem lieber bei dem bleiben, was er wirklich kann, nämlich Musik machen. Aber wer hätte gedacht, dass die Jungs von Nachtblut neben Blut auch gerne Capri-Sonne trinken?

Wo wir schon von Nachtblut sprechen. Pünktlich wie die Deutsche Bahn begannen sie erst fünf Minuten nach 20 Uhr mit ihrem Set. Der Saal wurde zunächst nur von nickenden Köpfen dominiert, aber mit der Zeit wurde das Publikum langsam warm. Spätestens als sich Askeroth und AblaZ ihrer Oberteile entledigten und der Saal „Frauen aus Bayern“ grölte, war das Eis gebrochen. Von Askeroth gab es trotzdem einen Anschiss, dass der Song doch Frauenausbeiner heiße, was von „ausbeinen“ kommen würde. Nach zehn Songs und einem Cover von Alles nur geklaut als Zugabe war der Spaß aber auch schon vorbei, denn trotz vieler Zugabe-Rufe ließen sich die Dark Metaller nicht überreden, noch etwas zu bleiben.

Keine 15 Minuten später jedoch standen schon die Headliner auf der Bühne. Man merkte sofort, dass sich hier Fünf gefunden haben, die zusammengehören und vor allem live einfach so gut funktionieren, denn sie legen eine Spielfreude an den Tag, die ihresgleichen sucht. Obwohl die Batschkapp nicht ausverkauft war und es wie bei Lord of the Lost üblich keine Pyrotechnik gab, war das Publikum “on fire”. So sehr, dass sich Chris zwischen zwei Songs die Zeit nahm, um einmal richtig Danke zu sagen. Danke, dass die Stimmung so gut sei, dass solche treuen Fans da seien, welche die Band immer unterstützen würden. Er erzählte auch aus Zeiten, als Lord of the Lost im Nachtleben noch vor 30 Menschen spielten und glaubt, dass die Band, sollte sie einmal wieder ganz unten sein, genau diese 30 Menschen wieder im Nachtleben sehen würde. Diese kleine Danksagung wurde vom Publikum mit schallendem Applaus aufgenommen. Mit Ruins machte die Band dem Songtitel alle Ehre, denn spätestens ab da war absoluter Abriss abgesagt. Ohne Geplänkel ging es am Ende auch direkt in die Zugabe, die der Stimmung keinen Abbruch tat.

Leider ging der Abend viel zu schnell vorbei, was zugegebenermaßen auch der Abwesenheit von Scarlet Dorn geschuldet war. Es hat aber mächtig Spaß gemacht, denn der Funke ist sehr schnell von der Bühne aufs Publikum und deutlich spürbar, von dort auch wieder zurückgesprungen. Beide Bands funktionieren live wunderbar und gerade Lord of the Lost sind einfach für die Bühne gemacht. Umso mehr freut es uns, dass wir sie voraussichtlich zum Lordfest am 17.12 wieder werden begrüßen dürfen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*