Konzertbericht: Nanowar of Steel im Nachtleben Frankfurt

Mit Kaffeebohnen, aber ohne Polenta gastierten am Donnerstag Nanowar of Steel mit Frozen Crown im Nachtleben in Frankfurt im Rahmen ihrer Death to false Tours Tour. Wer die Bands kennt wird nicht überrascht sein, ist es doch typisches Merch für die Bands und bestimmte schon mal die gute Laune für den Abend. Das Nachtleben war restlos ausverkauft, mit Gruppenkuscheln im Publikum, weil sich verständlicherweise keiner das Konzert entgehen lassen wollte.

Den Anfang des Abends machten Frozen Crown aus Italien mit ihrem selbstbeschriebenen „female fronted Symphonic Metal“. Sie hatten ihr neues Album Call of the North dabei und stellten es natürlich vor, aber auch ihre älteren Stücke kamen nicht zu kurz. Das Publikum war am Anfang noch etwas verhalten und es waren auch noch nicht alle Zuschauer anwesend, die Stimmung war dabei trotzdem sehr gut. Und auch die Musiker hatten ihren Spaß auf der Bühne. Leider war Giada wohl etwas krank, deswegen hat sie sich in den Parts, in denen sie nicht singen musste etwas zurückgenommen, wer das aber nicht wusste, merkte es nicht. Ihre kraftvolle Stimme konnte sie trotzdem einsetzen und begeisterte die anwesenden Fans, von denen sogar welche mit Frozen Crown T-Shirt angereist waren, sehr zur Freude von Federico. Eine gute Stunde durfte die Band spielen, was fast schon Co-Headliner Niveau und sich definitiv gelohnt hat.

Setliste Frozen Crown:

  1. Neverending
  2. The Water Dancer
  3. Call of the North
  4. Across the Sea
  5. Far Beyond
  6. Fire in the Sky
  7. Crown Eternal
  8. Everwinter
  9. I am the Tyrant
  10. Kings

Dann aber war es soweit, der Platz im Nachtleben komplett ausgenutzt, extremes Gruppenkuscheln/Menschentetris im Publikum, denn wirklich jeder wollte Nanowar of Steel sehen. Diese sind genauso aufgetreten, wie man es erwartet hat, unter anderem in einem pinken Tütü mit lila Perücke, bei der im Publikum gerätselt wurde, ob es wirklich eine Perücke sei, weil es so echt wirkt (es konnte keine Antwort gefunden werden) oder in einem gelb schwarzen Outfit, dass vage an eine entlaufene Biene erinnerte. Bei nicht exzentrischen Outfits wäre jeder auch enttäuscht gewesen, es gehört bei Nanowar einfach mit dazu. Direkt als Zweites haben sie Call of Cthulhu gespielt und danach gab es kein Halten mehr. Es wurde kräftig mitgesungen, getanzt und bei entsprechender Aufforderung anstatt der Wall of Death eine Wall of Love mit Gruppenkuscheln gebildet. Jeder Animateuer auf einer Kreuzfahrt ist ein halbes Hemd im Vergleich zu den Italienern und der guten Stimmung, die sie aus dem Publikum herausbekommen haben.

Zum Beispiel bei Barbagianni (italienisch für Eule) flatterte das gesamte Publikum mit ihren Flügeln, den kompletten Song über! Lahme Arme? Fehlanzeige! Disco Metal wurde überaus romantisch angekündigt von dem Sänger, indem er seine Liebe zu Amy Winehouse und anderen verstorbenen Prominenten gestand und je länger er redete, in eine spaßigen Lobpreisung auf Grabräuberei abrutschte. Gefolgt von einem sehr panischen „Nanowar is not for necrophilia!“. Wer den Track kennt, weiß, dass das genau den Liedtext trifft und alles untermalt ist von einem fetten Augenzwinkern.

Es kamen auch Kochtipps nicht zu kurz, denn den besten geräucherten Lachs bekommt man nur durch brennende norwegische Stabkirchen während Norwegian Reggeaton dazu getanzt wird. Es wurde dabei von den Besuchern versucht im Takt zu bleiben, endete aber eher in einem betrunkenen, aber glücklichen Schunkeln. Natürlich kam auch der gefährlichste aller Piraten nicht zu kurz und das Publikum wurde befragt, wer es den ihrer Meinung nach sei. Black Beard? Captain Jack Sparrow? Nein, die Antwort war selbstverständlich Kapt’n Iglo. Deutschlands bekanntester Backofenbelagerer und Fischstäbchenvernichter. Den Abschluss bildete Valhalleluja mit a) Gospelgeschunkel für unseren Herrn und Meister, IKEA und b) dem besten Crowd-Surfing aller Zeiten, ein Ikea Tisch! Als Huldigung für den schwedischen Möbelgiganten wurde er vorher unter Jubel während des Songs auf der Bühne zusammengebaut.

Setliste Nanowar of Steel:

  1. Sober
  2. Call of Cthulhu
  3. Winterstorm
  4. Barbagianni
  5. Wall of Love
  6. Odino & Valhalla
  7. And Then I Noticed That She Was a Gargoyle
  8. Disco Metal
  9. Norwegian Reggaeton
  10. Armpits of Immortals
  11. Uranus
  12. Kapt’n Iglo
  13. Schwanzwald
  14. Pasadena 1994
  15. La Polenta Taraganrock
  16. Valhalleluja

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