Konzertbericht: Schattenmann Frankfurt Das Bett 01.02.2024

Am 01.02.2024 startete die Schattenmann-Tour zum neuen Album Dia de Muertos im Bett in Frankfurt, als Vorgruppe hatten sie die deutsche Gothic-Rock-Band Wisborg dabei.

Wisborg gingen mit ihrem dritten Album quasi auf Release Tour, nachdem die Veröffentlichung der Scheibe am 02.02.2024 war. Das neue Album namens Wisborg zeigt einen Wendepunkt in ihrer musikalischen Laufbahn, es ist das erste, auf dem nur deutschsprachige Texte zu finden sind. Dazu schnappten sie sich Chris Harms als Produzent und nahmen natürlich gleich einen Song zusammen auf. So legten sie auch sofort los und zogen die Zuschauer in ihren Bann. Sie bedankten sich bei Schattenmann für die Einladung zur Tour und erzählten, dass sie die neuen Songs das erste Mal vor Publikum spielten. Was diese natürlich heftig feierten und jeder Bitte um Bewegung oder Klatschen allzu gerne nachkam. Als vorletzten Song kam dann auch Im freien Fall, eben die Single, die mit Chris Harms eingesungen wurde. Der war zwar nicht mit dabei, aber der Song animierte das Publikum, nochmal alles zu geben, bevor nach acht Songs der Vorhang fiel.

Fotos Wisborg by Thomas:

Setlist Wisborg:

1. Intro/ Wachs in der Hand
2. Unter Menschen
3. Kalt wie Eis
4. Mit Dir Allein
5. Words Like Violence
6. Exitus
7. Im Freien Fall
8. Spirits That I Called

Nun wurde es wieder heller auf der Bühne, blau beleuchteter Hintergrund und orangefarbene Scheinwerfer buhlten miteinander und gaben den Blick auf eine opulente Bühnendekoration frei. Sieht man Rosenbögen doch eigentlich in einem Garten, mimen sie hier die perfekte Umrahmung für den Bassisten Luke und seinen Bruder, den Gitarristen Jan. Untermalt wurde das mit einem Intro aus klassisch mexikanischer Mariachi-Musik.
Als Erstes kam Nils der Drummer auf die Bühne und legte ordentlich los. Dem Publikum wurde ein wunderschöner Abend gewünscht und die Bühne tauchte in Schwarzlicht. So wurde gleich eine der Besonderheiten von Schattenmann aufgezeigt, nämlich, die mit UV – Make-up nunmehr ein Skelett-Orchester darstellten. Schon nach dem ersten Song, gab es kein Halten mehr bei den Zuschauern, so wurde sofort mitgesungen, getanzt, applaudiert und laut gegrölt. Ein “Vielen Dank, dass Ihr hier seid, Ihr macht uns glücklich” ging fast unter in der Geräuschkulisse der Menschenmenge. Schattenmann hatte nur etwas Bedenken, ob sie es schaffen würden, ihre Setlist mit 24 Songs wirklich zu spielen. Aber kleiner Spoiler am Rande natürlich spielten sie alle 24. Bei Religion sang jeder mit und die ganze Menge war in nicht enden wollender Bewegung. Nachdem sie laut eigener Aussage mit dem ein oder anderen Albumtitel, etwas daneben gelangt haben, sollte es mit dem aktuellen Album wohl besser laufen. Die Zuschauer sahen das nicht so, hatte man doch mit Epidemie auf der Setlist, die Fan-Wünsche berücksichtigt, was zur Folge hatte, dass alle einfach eskalierten.

Das war eine Konstante, die sich durch den kompletten Auftritt zog. La Ola-Wellen liefen durch den Saal und zu Generation S*X, kam Cosimo mit Tour-Shirt in der Menge an, mit der Bitte ihn gut zu behandeln. Auch wurde nochmal klar, dass die Erwartungen von Schattenmann mit der Besuchermasse bei weitem übertroffen wurde, so wurde Frank, der Sänger, nicht müde mehrfach zu betonen, wie krass diese vielen Menschen sind. Es hielt ihn aber zum Glück nicht davon ab, dennoch Menschenhasser zu singen.

Manche Bands halten ja recht wenig von Gästen, die immer wieder ihr Handy zücken und filmen, anstatt einfach das Konzert zu genießen. Bei Schattenmann wiederum kann es passieren, dass man deswegen plötzlich vor der Bühne steht und ein von Nils exklusiv geknipstes Polaroid erhält. Was vor dem Song Dickpic des Öfteren passiert. Unverhofft steht Frank vor dem Mischpult und performt in einem Lichtermeer aus Handytaschenlampen, die etwas ruhigeren Stücke Gekentert und Nadel & Faden. Bei Licht an befand er sich wieder auf der Bühne und das Schwarzlicht kam reichlich zum Einsatz, so auch bei AMOK, als die Kettensäge im UV-Licht leuchtete. Spring wurde wortwörtlich in die Tat umgesetzt und fast der ganze Saal war am Springen, was Frank mit Herzchen quittierte. Zu Dias de Muertos rasteten nochmal alle aus, was Nils zu Standing-Ovation antrieb. Sie hätten auch nie damit gerechnet, Das Bett so voll zu sehen. (Anm. d. Red.: Es passen ca. 500 Menschen in Das Bett).

Nun ging es erst mal runter von der Bühne. Zwischen dem Applaudieren und den Schattenmann-Rufen, kam dann noch die Meldung, dass drei Autos vor der Rettungsstelle falsch parkten und den Platz versperrten.
Als Schattenmann zu den Zugaben in goldenen Sakkos auf die Bühne kamen, gingen die Hände hoch und ein weiteres Mal eskalierte die Menge. Goldene Luftschlangen flogen übers Publikum und obwohl Schattenmann intern Witze gemacht hatten, ob jetzt Luke oder Jan der Konfettikanone im Weg stehen werden, war es schlussendlich Frank, der mit einem Rückenschuss fast zur Strecke gebracht wurde. Wie sagte er so schön, Patient tot.

Man plane auch eine Tour kurz vor Weihnachten und vielleicht sehe man sich in Aschaffenburg. Zum Abschluss sollten alle nochmal in die Knie und zum Countdown gemeinsam ein letztes Mal springen und eskalieren, was erfolgreich umgesetzt wurde. Zum letzten Song Ewigkeit sollten die vor dem Konzert verteilten Knicklichter geknickt werden, was aber schon längst geschehen war und es war ein Meer aus Knicklichtern und Händen. Für Schattenmann war es laut Franks Aussage ein emotionaler, unglaublicher Abend, man hätte noch nie so einen tollen Tourauftakt erlebt und das seien diese Momente, die man mit nach Hause nimmt und mit einem Lächeln im Gesicht in die Welt trägt. Ein letztes „vielen Dank an alle, Ihr wart großartig“ und es war zu Ende. Doch kaum war es vorbei, mischten sich die Schattenmänner unters Publikum. So wurden noch reichlich Autogramme verteilt und das ein oder andere Bild geknipst.

Das Schattenmann-Credo, für alle auf dem Schattenmann Spotify Kanal zu lesen, beschreibt das Konzert auf eine sehr zutreffende Art und Weise.
„Wir wollen Emotionen wecken, von guter Laune bis Wut, gleichzeitig darf es aber auch gerne mal melancholisch oder nachdenklich werden. Bei uns wird gelacht, geweint, getanzt, geschwitzt, also all das, wofür moderner Metal steht!“

Fotos Schattenmann by Thomas:

Setlist Schattenmann:

1. Dämonen
2. Jeder ist schlecht
3. Abschaum
4. Religion
5. Brennendes Eis
6. Epidemie
7. Generation S*X
8. CHAOS
9. Menschenhasser
10. Gewissen
11. Dickpic
12. Gekentert
13. Nadel & Faden
14. Licht an
15. AMOK
16. COSIMA
17. Komet
18. Spring
19. Dia de Muertos
20. In Deinem Schatten
Zugaben
21. Hände hoch
22. F.U.C.K.Y.O.U.
23. Kopf durch
24. Ewigkeit

 

 

 

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