Konzertbericht: Ultima Ratio Fest 2025 – Stuttgart, LKA Longhorn, 28.09.25

Pixonstage

Am 28.09. ging es mal wieder nach Stuttgart auf Konzertreise, der erste Besuch im LKA Longhorn seit Januar 2020 stand auf dem Programm. Der Anlass? Das Ultima Ratio Fest 2025. In der ersten Ausgabe seit zwei Jahren waren mit Dark Tranquillity, Soen, Equilibrium und Iotunn gleich vier Hochkaräter unterschiedlicher Genres mit an Bord und das Ganze versprach ein großer Abend zu werden. Die Location war insgesamt gut besucht, doch viele Lücken wurden im Laufe der Zeit nicht mehr geschlossen. Dabei hatten gerade Dark Tranquillity etwas Besonderes vorbereitet, schließlich feiern ihre Alben The Gallery und Character in diesem Jahr Jubiläum. Aber der Reihe nach, viel Spaß beim Lesen. 

 

Iotunn – ein erhabener Auftakt 

Los ging es mit Iotunn aus Dänemark. Wegen der Verkehrslage kam ich erst mitten im Set dazu, doch was ich hörte und sah, machte auf Anhieb Spaß. Die Band performte ihren Melodic Death Metal sehr souverän, Sänger Jon Aldara wechselte zwischen glasklaren Clean Vocals und bösen Growls. Zusätzlich hatte er seinen Mikrofonständer mit einer Lampe versehen, die hell vor ihm nach oben strahlte. Ein Effekt, der sehr schön zur erzeugten Stimmung passte. Die Brüder Jens und Jesper Gräs überzeugten mit ihrem anspruchsvollen Riffing, allgemein machten sie einfach alles richtig. Aufgrund der Länge ihrer Songs spielten sie allerdings nur drei Stück, die jedoch sehr gut von der schon ordentlich gefüllten Halle angenommen wurden. Mit den ersten beiden Songs bedienten sie ihr zweites Album Kinship, während ihr letzter Song vom Debütalbum Access All Words stammt. Das war ein sehr feiner Start, der Lust auf mehr macht. 

Setlist: Mistland // Kinship Elegiac // The Tower of Cosmic Nihility

Equilibrium – jede Menge Schwung und Party 

Weiter ging es mit Equilibrium, die mächtig Schwung auf die Bühne brachten. Schon zum eröffnenden Born to be Epic merkte man, wie viel Spaß sie haben und der Funke sprang schnell über. Sänger Fabian gab den Anheizer, während sie ein episches Brett auf uns herabregnen ließen. Er verstand es, eine gute Live-Show zu machen und auch Aaron und René an den Gitarren machten einen sehr souveränen Eindruck. Neue Songs wie Shelter oder Bloodwood gab es zu hören, doch auch zum Sagas Album ging die Reise in Form von Blut im Auge. Die Crowd klatschte und sprang eifrig mit der Band und gemeinsam ließen sie ein Meer aus Handylichtern erstrahlen. Allgemein kam der Sound bombastisch herüber, doch die Folk Elemente gingen bei aller Moderne nie verloren. Equilibrium machten ihre Sache insgesamt wirklich gut und spielten uns am Ende mit Nexus auch noch einen unveröffentlichten Song aus ihrem im November erscheinenden neuen Album Equinox.

Setlist Equilibrium: Born to be Epic // Renegades – A Lost Generation // Bloodwood // Cerulean Skies // Blut im Auge // Shelter // Nexus 

Soen – eine große Überraschung 

Zwei schwarze Flaggen zierten das Schlagzeug als Soen aus Schweden die Bühne übernahmen. Mit dabei hatten sie Progressive Metal, der immer wieder mit gekonnter Härte und atmosphärischen Ruhephasen glänzte. Die Band um Sänger Joel Ekelöf verstand ihr Handwerk und legte einen wirklich hervorragenden Auftritt hin. Immer wieder streuten sie auch ein Keyboard ein, das meist in den ruhigen Abschnitten zur Geltung kam. Joel überzeugte mit einer klaren Stimme und auch seine Kollegen an den Instrumenten vielen immer wieder durch ihre technische Vielseitigkeit auf. Selbst die Lichtshow war auf die Musik abgestimmt und so erzeugten Soen eine erhabene, ja fast schon magische Stimmung in der Halle. Joel nahm irgendwann eine der Flaggen in die Hand, während Lars Ahrlund und Cody Lee Ford abwechselnd auf den Boxen standen, um Solo auf den Gitarren zu performen. Sie nahmen uns mit auf eine Reise durch ihre neueren Alben und bedienten mit der Setlist mehrheitlich Memorial, Imperial und Lotus. Zum kommenden Jahr kündigten sie ihr neues Album Reliance an, spielten jedoch noch keinen Song daraus. Für mich persönlich eine sehr schöne Überraschung und definitiv ein echtes Highlight. Großartig. 

Setlist Soen: Sincere // Antagonist // Martyrs // Lascivious // Deceiver // Unbreakable // Memorial // Lotus // Violence 

Dark Tranquillity – The Character Gallery 

Das große Finale stieg dann mit Dark Tranquillity aus Schweden, die ein tolles Melodic Death Metal Brett dabei hatten. Die Setlist bewegte sich größtenteils zwischen den beiden Alben The Gallery und Character, denn wie eingangs bereits erwähnt, feiern beide Alben dieses Jahr Jubiläum. Während The Gallery vor 30 Jahren erschien, kann Character den 20. Geburtstag feiern. Und so bekamen wir einige Songs zu hören, die Dark Tranquillity noch nie live gespielt hatten, wie etwa Edenspring, The Dividing Line, One Thought oder My Negation. Wechsel der Backdrops kündigten den neuen Abschnitt im Set an, nach fünf Songs aus The Gallery, folgten fünf Songs aus Character. Mit jeder Menge Tempo legten sie sich mächtig ins Zeug, vor der Bühne entstand nun auch ein anständiger Mosh Pit und einige Crowdsurfer machten sich auf die Reise in Richtung Band. Sänger Mikael Stanne klatschte die Crowdsurfer immer wieder ab und kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Er und seine Kollegen boten uns einen wirklich souveränen Auftritt und nach den beiden Alben durften auch einige Klassiker und neue Songs nicht fehlen. Auch hier gab es nochmals fünf Songs zu hören, die letzte Phase wurde von Animationen auf einem Videohintergrund untermalt. Wir bekamen beispielsweise Not Nothing und Unforgivable aus dem letzten Album Endtime Signals zu hören, aber auch Atoma oder das abschließende Misery’s Crown. Insgesamt war das ein sehr würdiger Abschluss eines mehr als gelungenen Abends.

Setlist Dark Tranquillity: Punish My Heaven // Edenspring // Lethe // The Emptiness From Which I Fed // The Dividing Line // The New Build // One Thought // Through Smudged Lenses // My Negation // Lost to Apathy // Not Nothing // Atoma // Unforgivable // Terminus (Where Death Is Most Alive) // Misery´s Crown 

Bericht und Bilder: Niklas

 

 

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

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