Gutes Wetter wünscht sich jeder für ein Open Air Festival. Bitte keinen Regen, Schnee oder Stürme, am besten Sonnenschein und warme Temperaturen. Die liebe Sonne wollte uns diesen Gefallen tun, aber leider hat sie es viel zu gut gemeint. Der Freitag war der zweite Tag in Folge, an dem die Temperaturen, die Grenze des Erträglichen erreicht hatten. Doch langsam entwickelten die Veranstalter und Betreiber der Stände eine einfache Strategie gegen das Wetter: Alles und jeden mit Wasser abzuspritzen, ob sie wollen oder nicht. Die Grabenschlampen entrollten die Schläuche und bei Konzerten wurde vom Wellenbrecher aus Wasser in hohem Bogen über die Zuschauer versprüht. Die Betreiber der Stände schnappten sich ebenfalls Schläuche und manchmal bekam ich als Vor- oder Nachspeise eine kalte Dusche geschenkt. Dies war auch bitter nötig, denn kaltes Bier war leider nicht die ultimative Lösung bei solchem Sonnenschein und man will nicht immer zu den Wasserstellen pilgern. Die Temperaturen hielten die Zuschauer und auch uns, von Dark-Art, nicht davon ab vor den Bühnen Stellung zu beziehen. Über ganze 16 Bands möchte berichtet werden und 16 Bands wollten fotografiert werden. Viel Spaß mit dem dritten Bericht vom Rockharz Open Air 2023.
Für den Auftakt am Freitag hatte sich Rockharz gleich zwei spannende Bands eingeladen, Children of Grotesque und The Legion Ghost. Den ersten Slot belegte Children of Grotesque, das musikalische Projekt von Tim Tom Thomas. Euch kommt der Name bekannt vor? Wenn ihr aufmerksam diese Berichte lest, werdet ihr euch bestimmt an den Mittwoch und ihre letzte Band erinnern: Knorkator! Tim Tom Thomas ist der Sohn von Gero “Stumpen” Ivers, dem Frontmann der meisten Band der Welt. Tim bezeichnet die Musik von Children of Grotesque als Violent Industrial Metal. Ein durchaus interessanter Mix! Ein brachialer Sound, mit an Industrial erinnernden Elektroeinlagen aus dem Off und sehr brutale Texte erschaffen eine hektische und aufkratzende Musik. Textlich wurde der Zuschauer in den Liedern mit verschiedenen grausamen Szenarien und seinem eigenen, modernen Wahnsinn konfrontiert. Tim Toms kräftige Crowls schmetterten dabei über das gesamte Infield. Papa beendete den Mittwoch und der Sohn startete gekonnt den Freitag!
Auf zur nächsten spannenden Band: The Legion Ghost, aus Köln und Aachen. Feinster Metalcore mit eingängigen Melodien und der Gesang sprang in seiner Art wiederholt zwischen Crowls und gefühlvollen Clearvocals hin und her. Als besonderen Leckerbissen präsentierten sie das Lied The Price von ihrer gleichnamigen Debütsingle. Ein weiteres Lied widmeten sie ihrem Booker. Eine spannende Wahl, meistens werden Lieder eher verstorbenen Freunden gewidmet, scheinbar hatten sie eine gute Beziehung zu ihrem Booker. Dieses Lied konnte den ca. 400 Zuschauer den Kater endgültig aus den Knochen schütteln, wenn es die Band zuvor nicht schon bereits geschafft hat. Ein guter Auftakt für den vorletzten Tag!
Der Frontmann oder die Frontfrau sind häufig das Aushängeschild einer Band. Bei Null Positiv war Elli Berlin der stützende Balken, um den die gesamte Musik mit sämtlichen Instrumenten konstruiert wurde. Mit ihren derben Shouts, welche mir in dem späteren Auftritt von Arch Enemy wieder in Erinnerung kamen, bekam die Musik eine markante Besonderheit. Dabei verströmte Elli ein beeindruckendes Charisma aus, welches die Zuschauer merkbar in den Bann zog, und durch ein extravagantes Bühnenoutfit unterstrichen wurde. Fans von Female Fronted Metal, denen aber Nightwish zu zart ist, denen sollte Null Positiv empfohlen werden.
Auf zur ersten Premiere des Tages: Rauhbein feierten das Erscheinen ihres zweiten Albums Weg des Kriegers! Dieses Album wurde genau an diesem Freitag veröffentlicht und der Auftritt auf dem Rockharz wurde kurzerhand zu der Releaseparty erklärt und zur Feier des Tages bekamen wir auch einen Einblick in die neuen Lieder. Mit einer Rübezahl als Sänger, erfrischenden Einlagen einer Geige und schnell zu lernende Refrains war die Erfolgsformel für eine gelungenes zweites Album umgesetzt worden, eine Prise Irish Folk sorgt für die Würze. Herzlichen Glückwunsch, Rauhbein zu eurer zweiten Schöpfung und mögen noch weitere Folgen.
Eine Premiere folgte auf die nächste: Nach Rauhbein hatten All For Metal ebenfalls ein Album ab diesem Tag in den Ring geworfen. Ihr Erstlingswerk Legend erschien an dem Tag und genau wie Rauhbein wählte die Band nichts geringeres als das Rockharz Open Air für das Ereignis. Dabei muss erwähnt werden, dass der Auftritt auf dem Rockharz erst der zweite Live-Auftritt von All For Metal war. Dieser Auftritt war für die Besucher eine einzige Überraschungstüte: Tim “Tetzel” Schmidt zertrümmerte mit einem Götterhammer Mobiliar, die Crowd wurde mit Merchandise (Bierdeckel, Streichholzschachteln und Shirts) beworfen und es gab eine Lobeshymne auf den vor kurzem verstorbenen Dirk Lehrberger, Booker beim Rockharz. Zum Schluss möchte ich die energiegeladenen Tänzerinnen loben (die sich den mit Schneider den Metmiezen teilten), die im Hintergrund in Manowar-Manier posierten und tanzten. Große Show und dabei war der gesamte Auftritt nicht so übertrieben wie Angus McSix. Auf nach Valhalla, All For Metal!
Female Frontes? Female Only! Die Hexen versammelten sich wieder im Harz und ritten auf vollverchromten Feuerrössern, statt Besen, zu einem Heavy Metal-Sabbath. Bei Null Positiv wurde bereits erwähnt, welche Wirkung eine gute Bühnenpräsenz hat und Laura Guldemond kann sich in die Reihe charismatischer Musikerinnen dazu gesellen. Dies galt aber auch für den Rest von Burning Witches. Ebenfalls mit modernen Heavy Metal, mit Anleihen von Power Metal, aber mit mehr Fokus auf überzeugenden Riffs, konnten die Damen die Stimmung von All For Metal auffangen und steigern.
Ihr mögt schnörkellosen, kantigen Power Metal mit Drachen und epischen Gesangseinlagen, aber ohne rosa Einhörner? Bitte schön, hier war Bloodbound! Ein Sound, der sich ideal in All For Metal und Burning Witches einreihte. Die Band war bekannt für ihre musikalische Verehrung von riesigen, fliegenden Eidechsen und seltsamen Vampiren, Ausflügen nach Moria und die Unterwelt und seit neustem auch in die eisigen Gefilde der norischen Götter. Das Lied Drink with the Gods wurde, samt Musikvideo, bereits veröffentlicht und diesen ersten Vorgeschmack zum neuen Album, das am Tag ihres Auftritts erschien, bekamen wir Live auf die Ohren. Es wird in den Norden gehen, aber wieso assoziieren so viele Personen die nordischen Gefilden mit Trinkgelage? Keine Ahnung, aber die Zuschauer waren begeistert davon. Kurz vor dem Ende gab es noch den Publikumsliebling Moria und als Abschluss das Lied All For Metal, passend zu ihren Kollegen bei AFM Records.
Keine Drachen, kein Valhalla und keine Einhörner mehr! Es wurde Zeit für einen härteren Break im Line-Up und den Anfang machte Septicflesh mit ihrem melodischen Death Metal, welcher seit ihrer Wiedervereinigung 2007 einen leicht verträumten Einschlag bekam. Dies durfte aber nicht mit modernen Melodic Death Metal verwechselt werden. Die Band aus Athen spielte brachialen Death Metal, welcher von mit gelegentlichen melodischen und langsameren Parts unterbrochen wurde und sie so einen Spagat zwischen Nackenbrecher und Doom schafften. Der dadurch geschaffene Druck grenzte sich gut hörbar von den bisherigen Power- und Heavy Metal Klängen des bisherigen Tages ab. Schlag um Schlag ging es so weiter mit den Lieder, bis zu dem letzten Stück Dark Art, welche uns im Team sehr erfreute. Wir waren geschmeichelt von dieser Entscheidung und bedanken uns dafür. Doch auch heute durfte die Logistik einen Auftritt beeinflussen, so trat die Band ohne ihre üblichen Bühnenklamotten auf, da diese scheinbar wohl noch in Österreich liegen.. Wer da wohl geschludert hat. Doch auch ohne diese machte die Band eine gute Figur auf der Bühne.
In den letzten Jahren hatten sich Sodom und Kreator auf diesem Festival die Klinke gegenseitig in die Hand gedrückt. In diesem Jahr wurde das Trio der deutschen Thrash Metal-Könige mit Destruction endlich vervollständigt. Im Lauf des Auftrittes spielte die Band Lieder, die älter als ich selbst sind und wir wurden damit durch echte Musikgeschichte geführt. Gegenüber dem Zuschauer zeigten sie viel Demut und bedankten sich rührend für deren Anwesenheit. Die Fans bedankten sich wiederum zurück mit lauten Rufen, Crowdsurfing und einem riesigen Moshpit. Damit die Zuschauer in dem Gemenge nicht umkippten, kühlten die Grabenschlampe mit ihren Wasserschläuchen die Menge ausgiebig ab. Scheinbar hatte das Wasser den selben Effekt auf den Moshpit wie auf eine Blume: Er wuchs und wuchs immer weiter an. Ihr Sänger Marcel Schirmer rief dazu auf, dass wirklich jeder in den Pit sollte, auch (ich zitiere) “…Frauen, Kinder und Tiere!”. Dies wäre der erste Mehrgenerationen- und Mehrspezien-Moshpit in der Geschichte des Rockharzes. Gute Idee, Destruction, Inklusion im Pit!
Dunkelheit legte sich über den Wald der Welt. Gerüchte wurden laut über einen Schatten im Osten, ein namenloses Grauen ginge um… war es etwa der neue Sänger von Equilibrium? Nachdem ihr ehemaliger Sänger Robse die Band verlassen hatte, blieb die neue Besetzung am Mikrofon ein Geheimnis. Unter den Fotografen/innen und Berichterstatter/innen wusste niemand über die Identität des Neuen. Dann wurde es Zeit und nach den ersten Tönen sprang ein junger, blonder Mann auf die Bühne und schritt souverän zum Mikrofon. Sein Name ist Fabian Getto und übernahm den Gesang, als hätte er dies schon ewig gemacht. Im Lauf des Auftrittes spielten sie sich quer durch die Diskografie der Band, von den neuen Alben Renegades und Armageddon bis hin zu den Klassikern wie Blut im Auge. Fabian konnte bei Shouts, Crowls und Clear Vocals mithalten. Da hat jemand im Verborgenen sehr viel geübt und der kann die Lücke, die Robse hinterlassen hat, gut ausfüllen. Eine weitere Überraschung war die Erweiterung der Instrumente durch zwei Sets Waduki-Trommeln, welche die Lieder begleiteten. Das musikalische Mastermind hinter Equilibrium, René Berthiaume, entwickelte die Musik der Band systematisch weiter und so dürfen wir in der Zukunft bestimmt auf seine nächsten Einfälle gespannt sein. Leider endete der Auftritt 10 Minuten zu früh und es fehlte mir ein gebürtiger Abschluss. Trotzdem eine gelungene Premiere für Fabian Getto.
Vor einigen Jahren war Sonata Arctica bereits auf dem Rockharz gewesen und damals für mich eines der besten Konzerte des Festivals und eine echte Überraschung. Deshalb war meine Erwartung sehr hoch und sie wurde im vollsten erfüllt. Der Power Metal der finnischen Band ist nicht so kurzlebig und poppig wie bei vielen jüngeren Vertretern des Genres. Dagegen fanden sich in den Liedern wiederholt Anlehnungen an Symphonic Metal, wie von Avantasia oder Stratovarius. Diese Momente mit hohen, klaren Tonlagen in den langen, getragenen Passagen verzauberten mich und andere Zuschauer immer wieder. Da unterbrachen sich viele beim Headbangen, um lieber diesem musikalischen Zauber zu lauschen. Nach der harten, dunklen Kante der letzten drei Bands war Sonata Arctica eine tolle Abwechslung. Hut ab für die Entscheidung.
Dieses Jahr feierte nicht nur das Rockharz einen runden Geburtstag, sondern auch die Jungs von Versengold. Dieses Jahr feiert die Band ihr 20-jähriges Bestehen und sie luden alle Zuschauer ein zum Jubiläumskonzert am 04. November im schönen Hamburg ein. Auch möchte die Band dort ihr neustes Album veröffentlichen. Um das Konzert den Leuten schmackhafter zu machen, wurde auf dem Rockharz das Lied Flaschengeist gespielt, aber mit einem exklusiven Text nur für das Rockharz. Noch eine Premiere! So, das waren bereits drei gute Gründe für ihr kommendes Jubiläumskonzert, aber es gab noch viel mehr gute Gründe am Freitag das Konzert von Versengold zu besuchen. Es war ein Best Of ihrer letzten beiden Alben. Leider wurde kein älteres Lied gespielt, aber dafür bekamen wir ein Kracher nach dem nächsten Serviert: Thekenmädchen, Der Tag an dem die Götter sich betranken, Kobold im Kopp und so weiter. Zwischendurch wurde es dann etwas emotionaler, mit Publikumsliebling Haut mir kein Stein. In den letzten 15 Minuten des Auftrittes wurde wiederholt dessen Ende beschworen, aber erst mit Butter bei die Fische endete dieser bombastische und geladene Auftritt.
Was darf bei einer guten Party nicht fehlen? Bier und Schnaps natürlich. Und wer singt gerne über diese Getränke? Genau, Korpiklaani! Allein in dem ersten Drittel hatte die Band nur Lieder über den Konsum von verschiedenen alkoholischen Getränken und deren Auswirkungen gespielt. Die Crowd schunkelte und tanzte ausgelassen dazu und zwischendurch surfte ein Mann auf einem rosa Flamingo (kein Einhorn!) über die Menge. Als dann die Sonne langsam unterging, da besinnten sich Korpiklaani auf ihre Folk-Wurzeln und es wurden sanftere Töne angeschlagen. Dieser Kontrast von den vorigen Liedern, wie A Man with a Plan, zu den darauffolgenden Stücken, wie Ämmänhauta überraschte. Dieser Sinnenswandel hielt die Fans aber nicht vom Tanzen ab, wie eine sehr junge Dame im hinteren Teil der Bühne zeigte, oder von dem Crowdsurfen, wie eine Person und grüne Mülltonne (As I Lay Dying lässt grüßen) zeigten. In den letzten 10 Minuten kehrten sie zu ihrer Leidenschaft, dem Bier zurück. Vor dem Lied Beer Beer warf der Sänger, Jonne Järvelä, eine angetrunkene Flasche in die Masse. Es ist nichts passiert und nicht alles Bier wurde verschüttet. Seine nächste Flasche balancierte er beim singen auf den Kopf. Mit diesem zirkusreifen Akt endete auch dieser tolle Auftritt. Kippis!
Das Rockharz hat es sich nicht lumpen lassen, noch vor dem dritten Headliner eine wahre Größe des Hardrock auftreten zu lassen. Ihr mögt australischen Hardrock und seit zu jung für ACDC? Dann war Airbourne genau der richtige Anlaufpunkt an diesem Tag. Groovige Riffs und eine kleine Portion Swing kombiniert mit ordentlich Druck. So lässt sich ihre Musik gut zusammenfassen. Ihr Sänger, Joel O´Keeffe, stand halbnackt und in rotem Licht getaucht auf der Bühne und schmetterte in!!! Rock’n’Roll mit dieser hohen und leicht gedehnten Stimme, die so typisch für den Rock aus dem Outback ist. Der Rock glitt in unsere müden Glieder und lockerte die Muskeln für einen riesigen Circle Pit vor der Bühne. Doch Airbourne wären nicht Airbourne würden sie nicht den Rock so richtig leben. Direkt zu Beginn der Show verließ Joel die Bühne, um auf den Schultern eines Stagehands durch die Menschenmenge getragen zu werden, dabei zerquetschte er eine Bierdose und feierte ordentlich mit dem Publikum ab! Nebenbei wurde es auf der Bühne zweimal feuchtfröhlich: Im Mittelfeld des Sets wurde eine Legende des Hardrock gewürdigt: Lemmy Kilmister höchst selbst. Passend zu dem Auftritt von Phil Campbell and the Bastard Sons am Samstag. Dazu mixte der Sänger live und vor Publikum Jack Daniels und Cola für die gesamte Band und zusammen wurde das Getränk auf Ex vernichtet. An der Stelle, der Sänger darf das trinken gern noch üben, wenn ein Drittel des Bechers auf dem Bauch landet. Eine weitere Sensation war das Markenzeichen von Airbourne, die Wurfkünste von Joel O´Keeffe. Um dies zu demonstrieren, warf er über 10 Becher, zu einem Drittel mit Bier gefüllt, auf die Crowdsurfer. Es hat über 10 Bier gebraucht bis ein Surfer einen Becher gefangen hat. Als dies gelang, brandete unglaublicher Jubel über das Gelände. Mit diesem Erfolg entließ uns die Band und es wurde Zeit für den Headliner
Und jeder Tag auf diesem Festival gipfelte in einem bombastischen Headliner und für den vorletzten Tag wurde niemand geringeres als Arch Enemy aus Schweden eingeladen. Die Band selber ist fast so alt wie das Rockharz und war in der Vergangenheit bereits einmal als Headliner aufgetreten. Schon damals mit ihrem blauhaarigen Markenzeichen, der Sängerin Alissa White-Gluz, welche seit 2014 das Aushängeschild der Melodic Death Metal-Band ist. Der Abend war ein einziges Feuerwerk der großen Hits: Als Opener Deceiver vom gleichnamigen Album, The Watcher, The Eagle Flies Alone, The Race und so weiter. An dem Abend wurde nur Lieder von 2014 und jünger gespielt, seit dem Sängerin Alissa in der Band ist. Fans von Sängerin Angela Gossow wurden leider nicht glücklich gestimmt, aber das ist beim Wechsel von Sängern/ Sängerinnen nicht ungewöhnlich. Nach zwei Dritteln der Show richtete sich Alissa eine letzte Danksagung an den verstorbenen Dirk Lehberger, dessen Tod das gesamte Festival überschattet hatte und von vielen Bands in den vier Tagen verabschiedet wurde. Nach der Danksagung wurde direkt mit As the Pages Burn die Kette an Kracher wieder aufgenommen und mit Fields of Desolation wurde der gesamte Auftritt abgerundet. Zusammengefasst: Das lange Warten auf diesen Headliner hatte sich gelohnt und bis auf Firkin war der Abend vorbei.
Als kleiner Mitternachtssnack wurde uns die ungarische Folk-Punk Band Firkin serviert. Man nehme etwas Fiddler’s Green, kombiniere dies mit ansteckenden Tanzmelodien aus Osteuropa, ranzt das Ergebnis etwas ab und kleidest alles in Sportanzüge und schon erhält man Firkin! Erst im März hatte die Band ihr neustes Album, Spice It Up!, veröffentlicht und so wurden wir mit neuen Liedern versorgt. So durften wir The Boys Are On The Loose live erleben und es wurde dazu getanzt, gesprungen und gelacht. Es war eine ausgelassene Party, welche die beinharte Stimmung von Arch Enemy angenehm fluffig abschüttelte. Ich habe mit anderen Besuchern das letzte Mal das Tanzbein geschwungen, bevor ich todmüde ins Bett fiel. Das tat echt gut, Firkin, ich hoffe, wir sehen uns wieder.