Konzertbericht: Warkings – Stuttgart – Wizemann – 07.03.2024

Am 07.03.2024 zogen wir mit den Warkings im ausverkauften Wizemann in Stuttgart in die Schlacht, mit Unterstützung von Winterstorm und Dragony.

Für einen Donnerstag war die Location bereits zu Beginn sehr gut gefüllt, dazu haben wir eine Theorie, aber da kommen wir am Ende dazu.

Als Erstes kamen Dragony auf die Bühne, aber was war das? Anstatt eines atmosphärischen Intros erklangen die Walzertakte von An der schönen blauen Donau aus den Boxen. Für Fans von Dragony, die die Band schon mal live gesehen haben, durchaus nichts Neues. Die Band aus Wien kokettiert mit ihrem Lokalkolorit.
Nun legten sie aber los und die Menge vor der Bühne war sofort am Klatschen, Rufen und Grölen, schließlich sollte man den Gods of War angemessen huldigen. Auch wenn, nach eigenen Worten des Sängers Siegfrieds, die Zeit knapp bemessen sei, dankte er selbstverständlich Warkings dafür, ein Teil dieser großartigen Tour zu sein. Immerhin kamen sie trotz allem auf insgesamt sechs Stücke, die vom Publikum ausnahmslos gefeiert wurden. Keiner stand still, immer wieder gingen die Fäuste in die Luft, die Texte wurden lauthals mitgesungen und die Band badete im Applaus der Zuschauer. Obwohl sie bei diesem Auftritt leider auf ihren Bassisten Herbert verzichten mussten, da dieser in gleicher Funktion mit Vision of Atlantis unterwegs war. Bei der Songauswahl fiel auf, dass sie nur Songs ihrer bereits erschienenen Alben spielten. Für das kommende Album lief bis vor kurzem eine Crowdfunding-Aktion. Mehr dazu in unserem Interview. Wer auf Power-Metal mit dem ein oder anderen Symphonic-Metal-Einfluss steht, sollte sich diese großartige Band nicht entgehen lassen.

Setlist Dragony:

Gods of War
Lords of the Hunt
Battle Royale
If it Bleeds we can kill it
Legends never die
Wolves of the North

Nach einer sehr kurzen Umbaupause kamen die Oberfranken Winterstorm auf die Bühne. Winterstorm kommen mit ihrem Mix aus Power-Metal, der Folk-, Epic- und zum Teil auch Mittelalter-Metal Einflüsse hat, durchaus härter rüber als Dragony. Was zu der guten Stimmung, die inzwischen entstanden war, beitrug. Natürlich stellten sie sich vor, waren sie doch die einzige deutsche Band an diesem Abend. Wenn man sich ein bisschen mit den Bands beschäftigt, wird man feststellen, dass man durchaus mit einem Augenzwinkern sagen kann, Alter vor Schönheit. Dragony wurde 2007 gegründet, Winterstorm 2008 und dann folgte noch das Nesthäkchen Warkings mit 2018. Auf der Bühne herrschte ein emsiges Treiben, so stand jeder mal auf den vorderen Boxen und ließ sich vom Publikum feiern. Sie animierten die Menge erfolgreich, so waren immer wieder die Hände oben, es wurde applaudiert, mitgegrölt, für die Band natürlich viel zu leise und es gab keinen Stillstand. Sie bedankten sich bei Dragony für das Einläuten des Abends und wie sollte es anders sein, bei Warkings für die Einladung zur Tour. Dass der Sänger Alexander zwischendurch sein Wasser in die Menge schüttete, ergab vermutlich nicht viel Sinn, aber was soll’s, andere Bands nehmen Blut oder auch mal brennende Fackeln. Im Saal herrschte durchweg gute Stimmung, was Winterstorm geschickt verstärkte, man spürte die Energie, die sich aufbaute, greifbar. Sie spielten einen Song als Zugabe und dann machten sie Platz für die epische letzte Schlacht des Abends, die Warkings.

Setlist Winterstorm:

Origin
To the End of All Known
In Clarity
Future Times
Kings will Fall
Cube of Infinity
Into the Light
Dragonriders

Als Erstes kam der Schmied Hephaistos mit einer Lampe auf die Bühne und fragte auf Englisch, ob die Menge bereit für die Helden sei und forderte Applaus für sie ein, so betraten Spartan, Crusader, Viking und schlussendlich der Tribune nacheinander die Spielstätte. Bereits bei Last Battle sang das Publikum lauthals mit und kam den Aufforderungen zum Klatschen gerne nach. Bei Maximus badete Tribune förmlich in den Maximus-Rufen der Menge. Nachdem die Halle über keinen speziellen Platz für Rollstuhlfahrer verfügte, konnten diese hinter die Absperrung, seitlich der Bühne. Crusader ging während des Auftrittes immer mal wieder auf diese zu, so als würde er nur für sie spielen, Viking machte es ihm nach. Nun war auch Zeit für Morgana La Fey, Tribune, Crusader und Viking machten ihr großzügig Platz und sie wurde vom Publikum mit lautem Applaus und wohlwollenden Rufen empfangen. Nachdem sie keinen Drachen auf der Bühne haben konnten, hatten sie doch alle getötet, konnten sie mit dem größten Cockring der Welt aufwarten. An diesem Tag war eine Dame mutig genug, sich auf diesem Ring durch den Saal tragen zu lassen. Zwischendurch betrat der Schmied, den Papst parodierend, mit Rauchwerk die Bühne, aber die stolzen Kämpfer, ließen sich durch so was nicht vertreiben. Zum Intro von Ragnar kam Morgana La Fey in weißem Gewand mit Flügeln zurück, die angestrahlt von blauem Licht, und in Schneewirbel, aussah, wie ein imposanter Racheengel. Nun konnten sich die Krieger und Schildmaiden bei Fight nochmal völlig verausgaben, sodass man meinen konnte, das Publikum, wollte die Band übertönen.

Während der Schmied mit seinem großen Hammer vor der Bühne mit vollem Erfolg eine Circlepit anstachelte. Dann ergriff Viking das Wort und läutete mit „This is not Germany, this is not Stuttgart, this is Sparta“ den letzten Song vor der Zugabe ein und riss nochmal den ganzen Saal mit. Dann waren sie alle verschwunden und der Applaus, mit lauten Zugabe-Rufen hallte durch den ganzen Raum. Was natürlich von den Helden erhört wurde, so betraten sie für die zwei endgültig letzten Songs die Spielstätte und das Publikum eskalierte noch einmal. Wie nicht anders zu erwarten, wurde von hinten die Standarte des Tribune durch die Menge nach vorne gebracht. So ging dieser energiegeladene Abend schließlich zu Ende. Unter viel Getöse vom Publikum, zogen die Warkings ein letztes Mal von der Bühne.

Setliste Warkings:

Last Battle
Never surrender
Maximus
Hephaistos
Monsters
Warriors
To the King
Banners High
Deus lo vult
Odin’sSons
Heart of Rage
Ragnar
Fight
We are the fire
Sparta

Spartacus
Gladiator


Das Konzept vom Wizemann, mit drei Hallen, in denen Konzerte auch zeitgleich stattfinden können, ist tatsächlich sehr gut, aber wer die Möglichkeit hat, mit Bus und Bahn anzureisen, sollte das auch tun. Nicht dass es an Parkplätzen mangelt, das Parkdeck mit zehn Parkebenen ist großzügig, sodass man bequem ein- und ausfahren kann. Aber wer etwas schlechter zu Fuß ist, hat dann doch Probleme, danach auf die letzte Ebene zu laufen, da leider kein Aufzug vorhanden ist. In der unteren Ebene gibt es aber genug Behindertenparkplätze, die man selbstverständlich, nur mit dementsprechendem Ausweis verwenden kann. Und man sollte definitiv Zeit einplanen, um durch Stuttgart zu kommen. So kann es durchaus passieren, dass man drei Kilometer vorm Ziel noch über eine halbe Stunde braucht, um dieses zu erreichen. Nachdem diese Situation regelmäßigen Besuchern vom Wizemann anscheinend bekannt ist, kommen sie anscheinend recht früh.

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