Nach dem grandiosen Konzert im Bett, habe ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, mir ZSK im viel kleineren Café Central in Weinheim anzuschauen. Bevor die vier auf die Bühne gesprungen sind, haben allerdings die Karlsruher Attic Stories den Abend eröffnet. Ein Abend, wo ich zum allerersten Mal einen kleinen Graben vor der Bühne in der Location vorfand. Ein Graben, der alle Kenner des Ortes verwirrte. Aber sei es drum, man nimmt, was man kriegt.
Nun aber zum wesentlichen zurück. Attic Stories kam voller Elan auf die Bühne und wusste mit ihrem Pop-Punk zu überzeugen. Ein Auftritt der Spaß machte und welcher auch auf das Publikum übersprang und selbiges überzeugen konnte. Es gab einen Moshpit, aber auch eine Wall of Love. Normalerweise gibt es bei Downwind ein Schild für den mit zu singenden Text, welches aber vergessen wurde. Um nicht ganz ohne dazustehen, hat Sängerin Ramona kurzerhand vor dem Auftritt aus zwei Stücken Pappe zwei neue Schilder gebastelt, auf welchen der passende Text stand. Laut Gitarrist Marius hat ihr ihre Erfahrung als Erzieherin da sehr geholfen. Im dritten Anlauf hielt sie dann auch die Schilder in der richtigen Reihenfolge hoch. Zu erwähnen sei noch der erfolgreiche Crowdsurfing Ausflug von Marius mitsamt Gitarre. Der „Moshpit Minister“ aus dem Publikum nahm ihn dann wie ein Kleinkind in seine Arme und trug ihn zurück zur Bühne. Ungefähr eine dreiviertel Stunde ging die Show, bei der Fans und Saal gehörig aufgewärmt wurden.
Setlist Attic Stories:
- Lights
- Manipulation
- Miserable Feeling
- Colorless Roses
- Tricks
- Rabbit Hole
- Downwind
- Still Into You
- Peacful War
Ohne Banner mit fallenden Bomben, welche an Fallschirmen hängen, geht es offensichtlich nicht. Auch wenn gefühlt ein Drittel davon einfach auf dem Boden lag. Egal. Die Sirenen ertönten und losging die Sause mit Lichterketten. Und wie als Vorbote für den Abend kam dann direkt danach Es wird Zeit. Ja, es schien, als wenn jeder im Raum sich dachte, dass es endlich mal wieder Zeit wurde im engsten, intimsten möglichen Raum mit ZSK zu feiern. Was folgte war einfach unbeschreiblich geil, intensiv, heiß und Laune machend. Es war alles dabei, Moshpit, Crowdsurfing, sowohl von den Fans, als auch von Joshi. Dabei sprang er sogar von einer der Boxen in die Menge, welche ihn natürlich auffing. Auch hielt er immer wieder Fans in der ersten, zweiten, dritten oder Moshpit-Reihe das Mikro hin, damit sie mitsingen. Dabei wurden Lieder vom ersten, als auch vom letzten Album und allen dazwischen gespielt. Trotz der kleinen Bühne konnte Joshi seinen Bewegungsdrang ausleben und rannte von links nach rechts, nach hinten nach vorne, ins Publikum rein und hatte einfach seinen Spaß. Die Kids sind okay gab ihm dann auch die Gelegenheit, die zwei anwesenden Kinder, ein Mädchen und ein Junge, auf die Bühne zu holen und abzufeiern, dass sie dabei sind. Von dem Mädchen war es sogar das allererste Konzert in ihrem Leben, was natürlich von allen ausgiebig gefeiert wurde. Beide durften dann auch sogleich ihre erste Crowdsurfing Erfahrung machen, was beiden augenscheinlich unheimlich gefiel. Und während sie noch am Surfen waren, spielten sie das Lied. Joshi machte auch immer wieder jeden und alles mit Wasser nass, in dem er was aus einer Flasche Wasser trank und dann diese wie wild herumschleuderte und das Wasser unter die Menschen verteilte.
Was ich mich vorher fragte, war, ob sie auch Die besten Lieder spielen würden…ein Lied, bei welchem normalerweise riesen Bälle aufs Publikum losgelassen werden, damit diese während dem Partylied rumspringen können. Ich kannte diese Bälle nun aber vom Traffic Jam und aus dem Bett und fragte mich, wie diese Bälle überhaupt ins Café Central reinpassen sollten. Nun, die Antwort auf die Frage war, ja, sie spielten das Lied, allerdings wurde improvisiert und es wurden größere aufgeblasene Wasserbälle ins Publikum geworfen, damit die Leute damit ihren Spaß haben können. Hannes verteilte dabei natürlich auch wieder Bier für die durstigen Kehlen. Ein Coversong muss natürlich auch immer dabei sein, dieses Mal war es Deine Schuld von den Ärzten. Himmel sollte dann das Ende des Programms einläuten, welches natürlich durch eine Zugabe erweitert wurde. Hierfür kam Arne erst mal mit Akustikgitarre auf die Bühne, damit sie Und ich höre Dich atmen zum Besten geben konnten. Das Ende markierten dann zwei Lieder, welche mal wieder klare Kante gegen Rechts zeigen, zunächst Make Racists Afraid Again, bei welchem natürlich das passende Banner auf der Bühne nicht fehlen durfte. Das Aufziehen ließ allerdings auf sich warten, weil Hannes noch irgendwas anderes machen musste, während Michael von Attic Stories schon auf ihn wartete. Und nun ja, das letzte wurde angekündigt mit: „Nun kann als letztes Lied ja nur noch eines kommen“ … und für jeden der ZSK kennt war sofort klar welches Lied gemeint war. Antifascista natürlich und schon klang die Sirene vom Megafon und ab ging es, inklusive Circle Pit. Nach ca. 1 1/2 Stunden war der Abriss dann vorbei und mir wurde noch mal klar, dass ZSK einfach gemacht ist für kleinere Clubs und sie dort ihre ganze Intensität und Power entfalten können. Einfach nur ein genialer Abend und dass es nicht von der Decke getropft hat, war alles. Jeder, der nicht da war, hat definitiv was verpasst und sollte schauen, dass er die vier Jungs auf einer der anderen Shows der Clubtour erwischt.
Setlist ZSK:
- Lichterketten
- Es wird Zeit
- Punkverrat
- Darwin
- Unzerstörbar
- kein Talent
- unser schiff
- Hass/Liebe
- Hallo Hoffnung
- Die Kids sind Okay
- Hamburg
- Neuanfang
- Es Müsste Immer Musik Da Sein
- Keine Angst
- Kein Mensch Ist Illegal
- Ende der Welt
- Herz Für Die Sache
- Die Besten Lieder
- Mach’s gut
- Alle meine Freunde
- Coversong (Die Ärzte – Deine Schuld)
- Himmel
- Und ich höre dich Atmen
- Make Racists Afraid Again
- Antifascista
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