- Death Of A King
- Chain Of The Golden Horn
- Dark Love Emptiness
- Serpents And Dragon
- Black Butterfly (feat. Clementine Delauney)
- War Of Kings
- For Victory
- Two Kings One Realm
- Flames In The Sky
- Serkland
- Varangians
- Night Of The Ravens
- The Last Viking
- Break Into The Sky Of Aeon
https://www.instagram.com/leaveseyesofficial/
Heute bekam ich etwas zu hören, auf das ich mich schon sehr gefreut habe. Leave’s Eyes bringen ein neues Album im Oktober heraus. Also widmen wir uns voller Spannung den Klangkünsten der zum großen Teil aus den Mitgliedern von „Atrocity“ bestehenden Symphonic Metal Kapelle. Mit über einer Stunde Songmaterial und 14 Tracks gibt es hier die volle Ladung von Allem, was man in dem Genre liebt.
Zum Auftakt wird man mit „Death of a King“ direkt in die Klangwelt der nordischen Breitengrade entführt und kann wenn man die Augen schließt direkt ein Drachenboot durch den Fjord fahren sehen und erwacht direkt in der Welt der nordischen Mythologie.
Nach dem Intro kommt als erster Song „Chain Of The Golden Horn“ und zeigt direkt alle Stärken die diese Band verkörpert. In der Font die starke Stimme von Sängerin „Elina Siirala“ gut abgestimmt mit den tiefen Growls von „Alexander Krull“. Das Ganze in einer sehr verspielten und atmosphärischen Kulisse die symphonisch und im Stil von Power Metal auf den Zuhörer niederschlägt. Abwechslungsreich gestaltet mit Sologitarren und Chorgesängen bekommt der Song absoluten Hymnencharakter.
„Dark Love Emptiness“ stellt die einzige bisherige Auskoppelung die schon mit einem Musikvideo veröffentlicht wurde dar. Nach einem kurzen Pianointro geht es dann aber auch gleich voll zur Sache bevor wieder Melancholie einkehrt und die Stimme einsetzt. Unterstütz von starken Naturaufnahmen, wird hier deutlich zum Ausdruck gebracht, welche Urkräfte hinter dem Song stehen. Doch selbst wenn man das Video noch nicht gesehen hat, es kommt ein Refrain, der mit absolutem Ohrwurmcharakter direkt durch die Ohrmuscheln ins Gehirn trifft, bis es sich im Herzen absetzt. Und das obwohl es einer der wenigen Songs ohne Zweitstimme ist.
„Serpents and Dragon“ startet mit großem Auftakt und Gitarrensolo wie es das alte Metalerherz liebt bevor sich gegrunzte, vorantreibende Parts mit ruhigeren Clean gesungen Passagen abwechseln und mehr und mehr Eins werden und gemeinsam Richtung „Vorwärts“ peitschen. Ein Feuerwerk das beim Hören direkt aus der Brust bricht und leidenschaftlich mitreist.
Und nun folgt eine besondere Nummer, denn wenn der „Schwarze Schmetterling (Black Butterfly) seine Schwingen ausbreitet, braucht man Verstärkung. Und diese liefert niemand anderes als die großartige „Clementine Delauney“, welche in der Szene jedem bekannt sein sollte von diversen Projekten und ihrer Hauptband „Visions of Atlantis“. Nun was soll man hierzu viel sagen. Das Duett der Sängerinnen harmoniert perfekt und treibt sämtliche Finessen auf die Spitze. Ein Hochgenuss für die Ohren.
Der Krieg der Könige wird in „War Of Kings“ besungen und startet mit einem sakral anmutenden Chorgesang der sich mit ruhigen Parts und Female Vocals im Wechselspiel befindet, bis sich mit Chor und Gegrowle ein starker Refrain entlädt.
Doch dies war nur das tiefe Luft holen, bevor der Sturm losbricht und der Sieg errungen wird. „For Victory“ geht einfach straight forward und reist mit. Eine Hymne für den Sieg, die einen nicht ruhig stehen lässt und sicherlich auch Live fester Bestandteil werden wird. Geniale Abstimmung der zwei Gesänge und starke Riffs, die voll in die Maske gehen. Da würde es mich nicht wundern, wenn zu diesem Song auch noch eine Singleauskopplung käme.
Danach braucht man erst mal eine kleine Verschnaufpause um alles setzen zu lassen. Und diese wird einem gegönnt mit „Two Kings One Realm“ welches sehr ruhig mit einer Erzählstimme startet und sich im Stil des Intros nur auf traditionelle Instrumente des Nordens beschränkt. Dazu kommt die sanft darüber gelegte Engelsstimme von Sängerin „Elina Siirala“, die sich mit dem Erzähler abwechselt.
Und wenn die Sonne aufgeht und der Himmel sich rot färbt, lodern die „Flames In The Sky“ und spenden Kraft. Keine Drückende, aber eine sehr aufstrebende Atmosphäre die den Anschein eines Aufbruchs in eine „neue“ Zeit erfühlen lässt. Dazu kommt ein Zwischenpart, wie man ihn mit den tiefen Vocals und dem Rhythmus auch fasst bei Amon Amarth erwarten könnte. Vorantreibend, episch und mit riesigem Klangraum im Ohr.
Mit traditionellen Instrumenten startet „Serkland“ um kurz danach mit den modernen E-Gitarren zu verschmelzen. Ein Song der stellenweise etwas gedrosselt vom Tempo wirkt jedoch mit starken vorantreibenden Drums auch in dieser Geschwindigkeit die Nackenmuskeln alleine vom Hören zucken lässt und man Lust bekommt seine Haare kreisen zu lassen.
11ter Song und immer noch kein Ende in Sicht. Stattdessen vertraute Melodien, die jeder schon einmal im Ohr hatte. „Varangians“ ist musikalisch enorm gut auf die Betonung des Gesangs angeglichen und erinnerte mich lustiger Weise ein wenig an „Warriors“ von Freedom Call. Allerdings werden im Verlauf des Songs viele Genres angeschnitten. Dennoch finde ich, dass eine starke Affinität für Power Metal sich klar herauscharakterisiert.
Die „Night Of The Ravens“ lässt schaurigere Stimmung aufkommen, als würde man, wie in einem Horrorfilm durch einen dunklen Wald rennen, während man von Mysteriösen Kreaturen verfolgt wird. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung der Sonne entgegen versucht der Nacht zu entrinnen, während man sich stetig von den Raben die über einem Kreisen beobachtet und verfolgt fühlt. Als dann auch noch ein ganz kurz mit sehr creepiger Stimme geflüstert wird, ist der Schauder perfekt. Ein stetiges Auf und Ab und man weiß nicht, wie das alles enden wird. Die Refrains zum letzten Viertel des Songs, lassen innerlich jedoch die Hoffnung gewinnen und man erlebt den Sonnenaufgang.
JETZT aber ist es soweit *Grinsen* und es kommt zu „The Last Viking“, dem vorletzten Song der Scheibe. Es ist jedoch nicht einfach „ein Song“, sondern ein ganzer Epos in meinen Augen. Und es ist auch der mit knapp über 10 Minuten längste Song. Warum ich das „Epos“ nenne? Weil hier noch einmal alles und ein bisschen mehr zusammen kommt, was Band, deren Kompositionen und deren Thematik, „Leave’s Eyes“ so einzigartig macht.
Wer nun dachte, jetzt müsste aber doch einmal Schluss sein, der hat nach langem Warten recht.
Denn es geht erst zum letzten Song namens „Break Into The Sky Of Aeon“ über. Melodische Gitarren bereiten hier den Weg, bevor Sie vom Piano begleitet werden und sich in den Hintergrund stellen um Raum zu schaffen für hochemotionalen Gesang, der ans Gemüt geht. Auch hier ist die Geschwindigkeit ehr gedrosselt, aber der Song bricht einfach von ganz tief aus dem Inneren heraus und man kann dies sehr deutlich fühlen.
„The Last Viking“ ist ein Album, das tatsächlich anmuten lässt als wäre es von den letzten verbliebenen Wikingern geschrieben worden. Symphonischer Metal der Meisterklasse. Großartiger Gesang, großartige Melodien, großartige Atmosphäre und das perfekt auf den Punkt zu Einem vereint. Und auch nach 17 Jahren Bandgeschichte haben die „Leave’s Eyes“ nichts an Qualität und Können eingebust, sondern entwickeln sich stets weiter und es kommen immer neue Seiten zum
Vorschein. Für jeden Fan der auf Symphonic Metal steht und bis jetzt noch keiner war, der wird „The Last Viking“ lieben, alles anderen sowieso. Top Produktion, top Klangerlebnis und jede Menge Emotionen stecken auf diesem Album und wird sicherlich auch Genreübergreifend überzeugen.
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