Alles hat einen Anfang und alles hat ein Ende. Die Kult-Heavy-Metal-Band Majesty aus Lauda feierte ihren elften Albumrelease, zum neusten Werk Back to Attack, und verabschiedete sich gleichzeitig von der Bühne. So ein, wenn auch mit unter trauriger, Anlass muss gefeiert werden, dazu luden sie am Freitagabend, dem 28. April in die Würzburger Posthalle ein, um es noch einmal richtig krachen zu lassen!
Doch so einen Abschied feiert man nicht alleine, die Band lud dazu drei weitere Kapellen ein, um dem Publikum ordentlich einzuheizen und sich dann mit einer zweistündigen Headliner-Show zu verabschieden.
Der Anfang eines Konzerts ist oft ein eher undankbarer Slot, man stellt ungern eine etablierte Band an diese Stelle, sondern gibt lieber einer neuen Truppe die Chance sich vorzustellen. Mit Vision Denied wurde auch gleich absoluten Newcomern die Bühne geboten. Die Power Metal Band durfte an dem Abend ihren Einstand feiern und schonmal Werbung für ihr kommendes erstes Album Age of the Machine machen. Mit soliden Riffs und einprägsamen Texten machte die Band einen guten ersten Eindruck und konnte in einer halben Stunde Spielzeit die Besucher, welche bereits zu dem Zeitpunkt in der Halle waren, von sich überzeugen.
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Mit Power Metal sollte es nun nach einer sehr kurzen Umbaupause weiter gehen, die Kaiserslautener Band Hammer King durfte dem Publikum weiter einheizen! Die vierköpfige Kombo schwang nicht nur den metaphorischen Hammer, sondern brachte auch so manchen Besucher dazu, seine Mähne kreisen zu lassen! 2015 gegründet besingen sie Geschichten aus dem fiktiven Königreich Saint-Tropez und schwingen indessen den Hammer in diversen Schlachten. An dem Abend wurde die Band vom Schlagzeuger von Lord Vigo unterstützt. Diese brachte direkt auch gute Stimmung in die Halle und so manchen Besucher zum Grinsen, sprachen sie vom Mann als kosmisches Wesen und so manche andere Ansage konnte man als Metapher für das männliche Geschlechtsteil sehen. Songs wie Hammerschlag, King is Rising und I Am the King blieben gut im Ohr und bekamen regen Zuspruch.Für Keep it True Fans sollte es nun ein kleines Schmankerl geben. Mit Wizard folgte nicht nur ein wahrer Klassiker auf der Bühne, nein, sondern auch die älteste Truppe des Abends. Die Heavy Metal Band steht seit 34 Jahren auf der Bühne und brachte entsprechend eine ausgewogene Mischung aus altem und neuem Material auf eben diese, zu Freuden der Besucher, die zum Großteil die Kombo bereits gut kannten und textsicher begleiten konnten. Mit jedem Ton sprang ein Stück vom Geist des 80er Jahre Heavy Metal ans Publikum rüber.
Das Beste kommt zum Schluss, sagt man, doch an dieser Stelle hat auch der Anfang vom Ende begonnen. Majesty hatten ihren letzten Auftritt. Und im Publikum waren noch immer sehr viele Lücken, doch die anwesenden Besucher hatten dafür umso mehr Bock auf die Show und machten die fehlenden Zuschauer stimmungsmäßig wieder wett! Mit Back to Attack gab es zu Anfang direkt auch den Titeltrack der aktuellen Scheibe auf die Ohren, den das Publikum bereits fehlerfrei und voller Begeisterung mitgröhlen konnte! Mit Hail to Majesty wurde dann gleich eine Zeitreise in die frühen 2000er unternommen, zu ihrem ersten Album. Metal Law brachte noch einen weiteren Höhepunkt direkt zu Anfang mit und so war der Grundstein für eine grandiose Show gelegt und nicht nur die Fans hatten ordentlich Spaß, sondern auch die Musiker! Von „Hail Hail Majesty“ Schlachtrufen angetrieben, trieb die Show vor sich hin, mit Heavy Metal Battlecry erreichte sie einen ihrer Höhepunkte, bei dem das Publikum das Lebensgefühl des Heavy Metals noch einmal lauthals zelebrierte. Auch Freedom Child, ein neues Lied, das zum ersten Mal auf die Bühne getragen wurde, wurde vom Publikum so textsicher mitgesungen, dass die Band beinahe sprachlos zurückblieb, wie sie auch in der Ansage noch einmal betonten – in vielen, vielen Worten.
Wasteland Outlow dürfte das Stück sein, das man in der breiten Masse am ehesten kennt, und auch an diesen Abend durfte es nicht fehlen. Das Publikum sang als Chor mit! Aber es wurde zwischendurch auch etwas ruhiger mit der Ballade We Will Ride, bei der Sänger Tarek normal zur Akustikgitarre greift. Doch diese wollte an diesem Abend nicht, so griff er zum Instrument seines Kollegen, und man sieht, eine unverzerrte E-Gitarre kann auch ruhig.
Mit Keept it True und Metal to the Metalheads endete das reguläre Set mit wegweisenden Klassikern der Band, so klassisch, dass nach einem sogar das Festival, welches die Band mit veranstaltet, benannt wurde.
Nach einem kurzen Bühnenabgang kehrten sie für ein paar letzte Stücke zurück auf die Stage, um diese nach Sword & Sorcery nun endgültig zu verlassen. Doch das war nicht genug, sie verteilten noch Drumsticks und Plektren ans Publikum. Viele Plektren, sodass eigentlich alle in den vorderen Reihen eines bekommen konnten. Ein emotionales Ende, das allerdings nicht das erste in der Bandgeschichte war. Und auch wenn die Zeiten von Majesty jetzt zu Ende sind, können wir hoffen, dass sie sich eines Tages wieder zusammenfindet, wie sie es bereits in den letzten Jahren tat.
Fazit:
Ein Abend der Extraklasse für Power und Heavy Metal Fans! Drei Vorbands in drei Stunden und eine zweistündige Majesty Release und Best-Of Setliste ließen keine Wünsche offen! Und doch ist es kein angebrachter Abschied für Majesty. Trotz jahrelanger Bekanntheit in der Szene, erschienen vielleicht etwas mehr als 300 Besucher zu dem Konzert. Ob das an einem mangelnden Interesse an der Band nach einer langen Zeit der Inaktivität lag oder an der eher sporadischen Werbung für die Veranstaltung, steht wohl in den Sternen. Und auch wenn die Bands alles gaben, fand ich die Besucherzahl schon fast trauriger als den Abschied von Majesty. Dennoch sei nur das Beste an die Herrschaften gewünscht!
Ja, leider waren es zu wenig Zuschauer trotz der hervorragenden Bands im Vorprogramm. Leider sollte man Fehler seitens Majesty nicht von der Hand weisen.
Nach fast 25jähriger Abstinenz habe ich vor einiger Zeit den Metal für mich als Fan wieder- und Majesty neu entdeckt. Und beides mit Wucht! Glücklicherweise war das noch vor dem Konzert in Würzburg, für das ich kurzfristig durch halb Deutschland gefahren war. Was soll ich sagen? Ich war zwar auch sehr überrascht ob des eher überschaubaren Publikums und für mein Gefühl hätte der Mainact uhrzeitmäßig auch etwas früher starten können, aber was soll‘s? Es war eine Offenbarung, einfach der Hammer! Ich hoffe, sie kommen irgendwann wieder zurück – back to attack!
Hey – starke Bilder! Guter Bericht! Vielen Dank und alles Gute – Robin / Majesty