Review: Avenged Sevenfold – Life Is but a Dream…

Avenged Sevenfold - Life is but a Dream - Beitragsbild

Release: 02.06.2023

Genre: Progressive Metal

Spieldauer: 53:21

Label: Warner Records

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Tracklist:

  1.  Game Over
  2. Mattel
  3. Nobody
  4. We Love You
  5. Cosmic
  6. Beautiful Morning
  7. Easier
  8. G
  9. (O)rdinary
  10. (D)eath
  11. Life Is but a Dream…

Avenged Sevenfold - Life is but a Dream - Cover

Am 02.06.2023 erscheint das achte Studienalbum von Avendged Sevenfold namens Life is but a dream
Liest man die Ankündigung durch Warner Records, so muss ich gestehen, war ich nicht sicher, was ich davon halten soll.
Denn das Album wird folgenderweise beschrieben:
„Best served as a whole and consumed en masse to truly appreciate its musical breadth and sonic depth, it marks their boldest statement and most revolutionary work to date.“
Von den sieben Jahren zwischen dem letzten und dem jetzigen Studioalbum waren vier Jahre reine Produktion. Aufgenommen und produziert wurde es mit Joe Barresi in Los Angeles, abgemischt von Andy Wallace und das Artwork zur CD illustrierte Wes Lang. Die Band wurde zusätzlich von einem 78-köpfigen Orchester unterstützt.
 
Inspiriert wurde das Album durch Albert Camus – The Stranger und „eine Reise durch eine existenzielle Krise; eine sehr persönliche Erkundung des Sinns, des Zwecks und des Werts der menschlichen Existenz, mit der immer drohenden Angst vor dem Tod.“
Wie schon geschrieben, keine Ahnung was ich davon halten soll, kenne ich Avenged Sevenfold als klassische Heavy Metal Band mit dem einen oder anderen Einfluss. Verfolgte man die Vorabveröffentlichungen We love you und Nobody, so wurde sehr schnell klar, ein klassisches Heavy Metal Album ist das nicht, meines Erachtens. Vor allem We love you kommt im ersten Moment sehr eigenwillig daher. Aber der Reihe nach.
 
 
Game over beginnt sehr sanft mit einer Akustikgitarre, um nach einem angenehmen Intro mit voller Breitseite an Gitarre, Drums, Gesang überzugehen. Ich muss gestehen, es wirkt etwas hektisch. Nach etwa zwei Minuten erfolgt der nächste musikalische Umschwung, indem nur Streicher und Gesang dominieren, um am Ende nochmal Gas zu geben und dann mit einem Akustikgitarrensoli zu enden. Die Breaks passen perfekt zum Text und führen thematisch in das Album, mit der Frage, ob man sich noch im Spiegel betrachten kann.
 
Matter startet als klassischer Heavy Metal Song, bevor schon nach etwa 60 Sekunden eine ruhige Minute eingelegt wird. Nur Gesang mit Klavierbegleitung, um in nächsten Moment wieder mit einem Scream richtig durchzustarten. Persönlich finde ich den Song interessant, vermischt er verschiedene Genres miteinander und man ist gefangen in der Geschichte und der Musik. Auch hier sind die einzelnen Parts auf den Text abgestimmt, auch wenn die subjektiv Stakkato mäßig wechseln. Die angegebenen über fünf Minuten sind so schnell vorbei, und schneller als man sieht, ist man bei Nobody. Spätestens ab hier bin ich in meinem ‚Sin City‘ Moment angekommen. Das in Matter begonnene, gewöhnungsbedürftige disharmonische Gitarrenarrangement wird hier fortgeführt und perfekt mit dem Gesang von M. Shadows abgestimmt. Der Höhepunkt im Lied wird durch ein Bläserarrangement begleitet. Auch hier wird wieder mit Breaks und einem klaren Konzept gearbeitet. Persönlich ist es mit eines meiner Lieblingslieder auf dem Album. Ich liebe es, wenn Metalbands sich orchestrale Unterstützung holen und diese das Album aufwerten und zu Unikaten werden lassen.
 
Mit Cosmic kommt das längste Lied auf dem Album (7:34 Min.) und eine klassischen Heavy Metal Ballade. Am Ende des Lieds folgt ein weiteres Element – eine Computer verzerrte Stimme, welche auch in Easier nochmals zum Einsatz kommt. Es soll ja nicht langweilig werden.
Die beschriebenen, zum Teil stakkatoartigen Stilwechsel, bleiben in den nächsten Liedern erhalten. Es ist wirklich sinnvoll, die Texte zu hören, den darauf bauen die verschiedenen Elemente auf. Zu den schon beschriebenen Stilen kommen in G eine Frauenstimme und Blueselemente zum Tragen, um in (O)rdinary von überwiegend 80er Jahre Synties überlagert zu werden (hier war dann mein „Guardians of the Galaxy“- Moment). Das Highlight ist dann in (D)eath der ‚Frank-Sinatra‘ Start und DER Augenblick für das Orchester. Das Album endet mit einem vierminütigen Klaviersoli. Was für ein Tagtraum….
 
 
Fazit des Albums:
Also ja, ich kann meinen Eingangsworten nur zustimmen. Es ist kein gewöhnliches Studioalbum, voller Stilwechsel und sicher eine Weiterentwicklung. Erwartet man 53:21 Minuten vollen Heavy Metal Sound, so wird man enttäuscht und für jeden der das mag, bitte lasst die Finger davon.
 
Ich finde es sehr schwer, dieses Album in eine Schublade zu stecken. Ich hatte mehrmals meine Soundtrack-, Dream Theater/Progressive Metal- und ab-durch-die-verschiedenen-Zeitzonen-Flashbacks. Wenn man den Text genau dazu legt, dann ist wirklich alles bis ins kleinste Detail durchdacht. Die Kompositionen, Texte und das Einbinden des Orchesters sind nur phänomenal und hinterlassen mich nach jedem Hören mit einem fetten Grinsen und einer Fassungslosigkeit für soviel Genialität.
 
Es ist keine Platte, die man mal so nebenbei hört, aber seien wir mal ehrlich, eine CD mit elf identischen Liedern würde ich nicht mehr kaufen. Bedenkt man die Inspiration, so wurden die philosophischen Fragen nach der menschlichen Existenz und dem Auseinandersetzen mit der Sterblichkeit 100 % umgesetzt.

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