Review: Chaosbay – Boxes

Chaosbay - Boxes - Cover - Beitragsbild

Release: 13.01.2022

Genre: Alternative Metal

Spieldauer: 21 Minuten

Label: Eigenregie 

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Tracklist:

  1. The Prophet
  2. Y
  3. Lonely People
  4. Ivory Tower
  5. Willows By The Lake

Chaosbay aus Berlin landen den nächsten Hammerschlag: “Boxes” heißt ihre jüngste EP. Was da genau rausgekommen ist, will ich mir nun einmal genauer anhören. 

“The Prophet” haut direkt ohne Vorwarnung auf alles drauf. Die Clean Vocals am Anfang haben einen kleinen Effekt verpasst bekommen, was zunächst etwas überraschend kommt, jedoch durchaus passt. Jene Effekte bekommen wir im weiteren Verlauf erneut zu hören. Ansonsten hat der Opening Song eine Menge zu bieten: hervorragende Clean Vocals, die sich immer wieder mit Shouts abwechseln, einen Refrain, der sich direkt in den Kopf einbrennt, gleich zwei Breakdowns, die derart gewaltig daher kommen, dass sie wirklich alles platt machen. Ruhige Passagen werden vom Brachialen perfekt umrahmt. 

“Y” beginnt mit einer schnellen Gesangseinlage, die abermal das Potential zum direkten Mitsingen hat. Danach ist auch dieser Song “Chaosbay” pur: Es proggt an allen Ecken und Kanten, die ruhigeren Strophen gehen in einen ohrwurmartigen Refrain über, welchen man bereits im Intro des Songs hören konnte. Allgemein überwiegen hier die Clear Vocals, doch auch das Gewaltige kommt nach einem phantastischen Gitarrenpart zum Ende hin nicht zu kurz.

“Lonely People” wurde im vergangenen Jahr als erste Single veröffentlicht und war sogar schon auf der Tour im Oktober zu hören. Der Song begeistert mit einem erstaunlich klaren Sound und kommt nach einem ersten Schrei eher ruhiger daher. Im Verlauf steigert sich “Lonely People” zu einem Hymnen ähnlichen Refrain hin und gewinnt etwas an Härte. Gesang und Shouts harmonieren super zusammen, was durch die Instrumente bestens umhüllt wird. Auch hier findet man alles, was den Klang der Band ausmacht. 

“Ivory Tower” hat einen schön harten Anstrich verpasst bekommen: Die Shouts sind wieder deutlich präsenter und passen richtig gut in den Song. Auch hier beeindruckt einmal mehr die Gesamtspielweise. Hoch anspruchsvoll, jedoch gleichzeitig sehr angenehm zu hören. Zwar fehlt hier ein bisschen das Ohrwurm Feeling, aber das ist alles andere als ein Problem, denn “Ivory Tower” passt einwandfrei in den Fluss und überrascht zum Ende hin mit einem sehr kurzen aber gewaltigen Ende. Hier würde ich sogar von einem Geheimtipp sprechen: Beim ersten Hören kommt er etwas unscheinbar daher, wächst aber mit jedem Durchlauf über sich hinaus.

“Willows by the Lake” ist der krönende Abschluss. Hier bekommt man Chaosbay nochmal bestens zusammengefasst: Ruhige Strophen mit starken Clean Vocals, angriffslustige Shouts, ein Refrain, der sich einprägt, instrumentale Extraklasse. Man findet sogar einen gesprochenen Teil, der überraschend gut in den Song passt und eine schönere Steigerung in den Refrain am Ende darstellt. Der große Breakdown fehlt zwar ausnahmsweise, doch das gewählte Fade Out ist das passende Ende. 

Diese Band ist heiß. Brandheiß. Chaosbay machen da weiter, wo sie 2020 auf ihrem Album “Asylum” aufgehört haben. Diese EP wird noch eine lange Zeit in der Dauerschleife bleiben, so grandios ist sie. Der Sound ist einfach nur überragend, jeder einzelne Song macht nach dem 20. Mal hören genauso viel Spaß wie beim ersten. Ich bin mir zu 100% sicher, dass Chaosbay noch eine große Zukunft vor sich haben; ihre Musik ist wahrlich eine Klasse für sich. Das fängt bei der Spielweise an, geht weiter über das Songwriting und wird vom Gesangsstil perfekt abgeschlossen. Eine Band, bei der wirklich alles bis ins kleinste Detail stimmt und Spaß macht. Müsste ich Punkte vergeben, würde “Boxes” 12 von 10 bekommen.

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