Review: Decreate – The Leaden Realm

Release: 22.03.2024

Genre: Modern Death Metal 

Spieldauer: 22:43 Minuten 

Label: Self-Release 

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Tracklist:

  1. Elbow Society 
  2. Take This Life
  3. Waves 
  4. The Pendulum 
  5. Darness II: The Leaden Realm 

Im Jahre 2022 erhob sich im Stuttgarter Raum eine junge Band, um unter dem Banner Decreate modernen Death Metal auf die Bühnen der Welt zu tragen. Decreatedas sind Elfi, Dima, Matti, Nik und Samu, machten bereits durch eine Vielzahl an Live-Shows auf sich aufmerksam. Zuletzt spielten sie beispielsweise mit Debauchery’s Blutgott. Nun werden sie am 22. März endlich ihre heiß erwartete Debüt-EP The Leaden Realm von der Leine lassen, welche auch als Pre-Order via Bandcamp (Bundle) oder Direktnachricht an die Band zu erwerben ist. Und was diese fünf Songs im Angebot haben, wollen wir uns in diesem Review nun einmal etwas genauer anhören.

 

Elbow Society:

Wurde als erster musikalischer Vorgeschmack samt Musikvideo veröffentlicht. Ohne großes Intro ist man direkt drin in der Nummer und die Instrumente geben sofort alles. Der Opener ist mal brachial und mal melodisch gestaltet, die Vocals von Elfi geben ein sehr gutes Gesamtgerüst ab: dämonisch tief und stellenweise beeindruckend hoch ist hier alles sauber aufeinander abgestimmt. Zur Mitte hin explodiert der Song regelrecht und das Stampfen entwickelt sich zu einem feinen Nackenbrecher, der ein beachtliches Tempo vorlegt. Kurz darauf ist die Walze auch schon zurück um alles platt zu machen. Technisch eine einwandfreie Spielweise, alle fünf verstehen ihr Handwerk ohne Zweifel. Knallharte Blastbeats, messerscharfes Riffing und ein saftiger Bass runden dieses erste Ausrufezeichen zu einem großartigen Einstieg in das Debüt-Werk ab.

Take this Life:

Hier geht zu Beginn erst einmal nur eine Gitarre, die langsam einen Höhepunkt aufbaut. Anfangs überwiegt noch der melodische Anteil, doch schnell gesellt sich der gnadenlose Hammer dazu und mit einem knackigen “lets go” geht es auch hier gehörig zur Sache. Der Refrain bietet auch dank einiger cleaner Elemente feinstes Ohrwurm-Potenzial und macht so richtig Laune. Drum herum haben wir hier einen herrlichen Melo-Death-Kracher, der zwar genauso fein groovt wie sein Vorgänger, jedoch klar den Fokus auf Melodie und Atmosphäre richtet. Zwei Stimmen, die sich in traumhafter Harmonie abwechseln, garniert mit einem beinharten Soundgewand, damit bietet Take this Life ohne Zweifel ein Highlight, das sich über einen langen Zeitraum einbrennen wird. Zum Ende hin ist das Geräusch eines Puls-Gerätes zu hören, über das die selbe Gitarre, wie zu Beginn gelegt wurde. In Kombination mit reinen Clean-Vocals sorgt Samu hier für einen ganz besonderen Schlusspunkt. 

Waves:

Ohne Vorwarnung steht die dritte Nummer in den Startlöchern. Waves überzeugt im Intro als brachialer Melodic-Death-Metal-Hammer, hier werden die Nackenmuskeln einmal mehr so richtig herausgefordert. Im Refrain wechseln sich erneut Gutturals und Clean Vocals ab, die einmal mehr einwandfrei zusammenpassen. Hier überrascht uns die Band mit einem verzerrt gesprochenen Mittelteil, der in ein fulminantes Finale übergeht. Elfi gibt am Mikro wieder einmal seine Bandbreite zu Besten, während die Kollegen liefern wie sie es schon den ganzen Release über tun. Den Groove merklich zurückfahrend ist dieses Stück auf Angriff ausgelegt, was auch dank erstklassiger Gitarrenarbeit eindrucksvoll gelingt. Auch die dritte Singleauskloppung weiß in allen Punkten zu überzeugen und reiht sich nahtlos in das Gesamtbild einer großartigen EP ein. 

The Pendulum:

Der vierte Track wird von einer Glocke eingeleitet, zu der sich schnell die Instrumente gesellen. The Pendulum ist zu Beginn wesentlich schneller, ohne jedoch den groovenden Sound als roten Faden zu verlieren. Auch dieser Song fügt sich bestens in den Fluss der EP ein, die Klangwände walzen genau so gnadenlos alles in Grund und Boden, wie es die Songs zuvor taten. Das Drumming von Matti ist hier besonders on point, seine Blastbeat sind dieses Mal ein echtes Markenzeichen. Aber auch das Riff-Gewitter macht den Spaß, den es seit den allerersten Tönen macht und die Vocals setzen dem ganzen Gerüst die Krone auf. Die immer wiederkehrende Glocke, hat hier ebenfalls Markenzeichen-Charakter und beweist, dass Decreate absolut für Abwechslung sorgen wollen. Was ihnen auch wirklich gelingt, man erkennt eine deutliche Gesamtstruktur, jedoch wird es zu keiner Zeit langweilig. 

Darness II: The Leaden Realm:

Und da sind wir auch schon am Ende angelangt, hier wartet nun der Titeltrack auf uns und auch hier sind wir sofort drin im Geschehen. Zum Finale hin werden nochmal alle Register gezogen: Der Song treibt ohne Ende nach vorne, wir hören ein weiteres Mal beide Stimmen übereinander, während an den Instrumenten gezaubert wird. Eine technisch beeindruckende Planierraupe, die da durch die Gehörgänge knüppelt, dabei aber stehts die atmosphärischen Melodien parat hat. Der insgesamt längste Song von allen erweist sich zunehmend als würdiger Abschluss. Hier werden alle Markenzeichen des Klangbildes gebündelt über uns hereingebracht. Das Tempo ist wie immer abwechslungsreich hoch und groovig, zum krönenden Ende hin bekommen wir nun noch einen wunderschönen Breakdown serviert, der in eine letzte Explosion, samt überragendem Solo übergeht. Was für ein Abschluss! 

Blicken wir nun noch einmal auf das eben gehörte zurück: musikalisch lassen sich Decreate nicht so eindeutig zuordnen, doch die Beschreibung Modern Death Metal trifft es sehr gut. Persönliche Highlights wären wohl Take this Life und Waves, doch auch die anderen drei Songs wissen zu gefallen. Insgesamt ist The Leaden Realm ein großartiges Werk, das einfach mächtig Spaß macht. Hier vergebe ich auch sehr gerne die Bewertung 10/10. Davor, dass alles komplett in Eigenregie entstanden ist, muss man aller größten Respekt haben, denn das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Einwandfrei, Hut ab! Das macht Lust auf mehr. 

 

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