Review: Dragony – Hic Svnt Dracones

DRAGONY - Hic Svnt Dracones - Beitragsbild

Release: 11.10.2024

Genre: Symphonic Power Metal

Spieldauer: 55 Minuten, 55 Sekunden

Label: SPV/Steamhammer

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Tracklist:

  1. From the new World (1584)
  2. Dreamchasers
  3. Silver & Blood
  4. Dragon of the Sea (Sic Parvis Magna)
  5. Ill met by Moonlight
  6. Perfect Storm
  7. Hic Svnt Dracones (Here be Dragons)
  8. The World Serpent
  9. The Einherjar (What dreams may come)
  10. Twilight of the Gods
  11. Beyond the rainbow Bridge
  12. The untold Story (Albion Online)

DRAGONY - Hic Svnt Dracones - Cover Artwork

Dragony is back. Dreieinhalb Jahre nach der Veröffentlichung von Viribus Unitis ist Dragony in neuer Bandbesetzung zurück. Hat man sich doch gefragt, ob die Geschichte von Kaiser Franz Josef irgendwie weiter erzählt wird, dürfte sich schon am Namen des Albums denken, dass dies nicht der Fall ist. Nur kurz muss man überlegen, damit einem klar wird, dass es sich hierbei um irgendwas mit Drachen zu tun hat. Nachdem Gründungsmitglieder Andreas (6-Saiter) und Frederic (Taktgeber) die Segel streichen mussten und auf eigenen Wunsch zurückgelassen werden mussten, haben sich Mat Plekhanov und Christoph Auckenthaler der Crew angeschlossen, um gemeinsame Abenteuer zu erleben. Als Puzzlestücke zusammenhaltenden Meistermacher, haben sie niemand geringeren als Jacob Hansen (u.a. Amaranthe, Epica, uvm.) and die Regler gelassen. Doch worum geht es? Das Cover deutet etwas darauf hin, dieses Mal scheinen die Abenteuer die sechs Recken aufs Meer zu schicken, mitten in einen mythischen Kampf zwischen dem Donnergott und Drachen hinein. Konkret erlebt der Höhrer hier eine phantasievolle Interpretation der Ereignisse rund um die „Lost Colony“ von Roanoke Island, welche 1584 von den Forschern Arthur Barlowe und Philip Amadas entdeckt wurde und das Schicksal der dort verschwundenen britischen Kolonialisten. Wer sich etwas mehr einlesen möchte, in die echte Geschichte, kann dies auf dem passenden Wikipedia Artikel machen. Aber halt, hier geblieben, das könnt ihr später machen, was jeder Dragony natürlich auf jeden Fall machen wird. Oder? ODER? Aber genug Geplänkel, abgeht es in die Musik.

Ein episches Abenteuer steht uns bevor, dazu gehört natürlich ein episches Intro. Und was gäbe es da passenderes als Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 9 Aus der neuen Welt? Natürlich nichts anderes und natürlich entsprechend arrangiert und mit E-Gitarren verbunden. Einfach der perfekte Start und auch noch mal der Beweis, dass die Klassik und Heavy Metal gar nicht so weit voneinander entfernt sind, wie man immer denken mag. Und es geht damit direkt über in Dreamchasers, In welchem Walter Raleigh (Siegfried) versucht, die Queen Elizabeth I (Ambre Vourvahis von Xandria) davon zu überzeugen, ihn mit Schiffen gen Westen ziehen zu lassen, obwohl sie ihn an ihrer Seite braucht. Dass er erfolgreich ist, muss glaube ich nicht erwähnt werden, sonst wäre das ein kurzes Album. Im weiteren Verlauf wird dann vom ersten Zusammentreffen der Engländer und der Einheimischen gesungen, den Aquascogoc, wie um Silberdiebstahl geht und dem Kampf um selbiges und wie es der Kolonie geht, welche an den Rand des Abgrundes gebracht wird, bis der Dragon Of The Sea, auch genannt Sic Parvis Magna, zur Hilfe kommt. Ein Lied, welches auch sofort den Dragony Vibe hat. Mit Perfect Storm kommt ein etwas langsameres und etwas martialisch anmutendes Lied, in welchem dann der Donnergott seinen ersten Auftritt hat. Wie die Briten in den Sturm segeln und im Auge des Sturmes gefangen werden, und den Weg antreten müssen, wo die Engel liegen, wo die Drachen umherstreifen.

Wie es sich für ein gutes Buch bzw. Geschichte gehört, kommt es gegen Mitte des ganzen zum Höhepunkt. Zumindest mit einer Länge von fast 9 Minuten, ist das bei Hic Svnt Dracones der Fall. Es hat in mir auch direkt I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That) von Meat Loaf Vibes ausgelöst. Die Vögel, Pardon, die Drachen, haben mir auch zugebrüllt, dass dies kein Zufall sei. Um genau die geht es auch in dem Lied. Um deren Aufstieg und Rückkehr in die Welt. Gefolgt von der Einzelgeschichte von Ouroborous, welche in The World Serpent erzählt wird. Mit The Einherjar hat Dragony ein Lied geschaffen, welches epischer kaum sein kann. Die Geschichte der gefallenen Krieger der vergangenen Schlachten aus der Geschichte. Und ein Lied, welches man so durchaus auch auf einem Nightwish Album finden kann, wenn man mal die männliche Stimme von Siegfried ignoriert. Fängt es ganz mystisch an, mit Musik im Hintergrund, bei welcher man an eine Landschaft im Nebel, mit runenverzierten Steinen erinnert, gepaart mit einer Flöte, deren exakte Art ich nicht erkannt habe, um einen dann direkt mit voller Wucht in die Schlacht ziehen zu lassen. Kurz wird man dann aber von Siegfried und einer Akustik Gitarre wieder eingefangen und dann aber im Refrain auf den Flügeln der Walküren mitgenommen zu werden hoch in die Lüfte. Um dann in Twilight of the Gods eine Erdung zurück in die Welt von Dragony zu erleben, mit einer Prise Beast in Black. Und direkt in die Schlacht. Ragnarök! Aber davon könnt ihr euch im verlinkten Video selbst einen Eindruck verschaffen. Das Ende der Geschichte gibt es dann hinter der Regenbogenbrücke in Beyond the rainbow Bridge, welches auch die erste Single des Albums war, catchy und mitreißend, so wie man es von Dragony kennt. Und einfach auf Dauerschleife laufen kann. Zum Abschluss kommt noch eine Hommage an das Spiel Albion Online, ein würdiger Abschluss von einem grandiosen Album. Bei The Untold Story habe ich sogar kurz am Anfang erwartet, die Stimme von Melissa Bonny von Ad Infinitum zu hören, hätte genial gepasst. Aber man kann ja nicht alles haben.

Was bleibt mir als Fazit übrig? Am Ende des letzten Absatzes habe ich es ja etwas voraus genommen, aber ich finde, die Band hat sich übertroffen und noch mal eins drauf gesetzt verglichen zu Viribus Unitis. Ein rund um gelungenes Album, was Abwechslung in sich trägt, und zeigt wie sie sich immer weiter entwickeln, aber trotzdem ihrem typischen Sound treu bleiben. Ab der ersten Note spürt man direkt “Ja, das ist Dragony” und dies zieht sich durch das ganze Album durch, aber ohne, dass es langweilig wird. Es hat ruhigere, aber auch einige richtig epische Momente, passend zur Geschichte, die einen mitreißen und einfach nur begeistern. Und ich kann mir schon richtig vorstellen, wie Siegfried auf der Bühne steht und in seiner eigenen, unnachahmbaren Art und Weise, die Lyrics den Fans entgegen schmettert! Und morgen könnt ihr euch davon selbst überzeugen, wenn das Album erscheint. Wer nicht warten will, kann sich das letzte Musikvideo anschauen, welches wir hier verlinkt haben.

 

Mehr über Dragony bei Dark-Art findet ihr hier:

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